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In 9 Schritten zur neuen Hypothek

Rückt der Traum vom Eigenheim näher? Dann sollten Sie sich um eine Hypothek kümmern. Welche Strategie ist die beste? Mit Comparis kommen Sie in 9 Schritten zur neuen Hypothek.

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Roman Heiz

07.11.2024

Was Sie beim Abschluss einer neuen Hypothek beachten sollten.

iStock / PatrickHutter

1.Schritt 1: Klären Sie Ihre Wohnbedürfnisse
2.Schritt 2: Beobachten Sie die Zinsen
3.Schritt 3: Informieren Sie sich über Finanzierungsstrategien für Ihr Eigenheim
4.Schritt 4: Wählen Sie das Hypothekarmodell
5.Schritt 5: Punkten Sie mit einem überzeugenden Dossier
6.Schritt 6: Verhandeln
7.Schritt 7: So finden Sie einen Finanzpartner
8.Schritt 8: Schliessen Sie die neue Hypothek ab
9.Schritt 9: Nach dem Kauf ist vor der Refinanzierung

Die derzeit tiefen Zinsen befeuern den Wunsch nach einem Eigenheim. Das Traumobjekt will aber solide finanziert sein. Mit dem Abschluss einer Hypothek gehen Sie in der Regel eine mehrjährige Bindung mit der Bank ein. Beachten Sie darum folgende Punkte vor der Unterschrift.

Schritt 1: Klären Sie Ihre Wohnbedürfnisse

Soll es ein neues Haus im Grünen sein? Oder träumen Sie von einer Wohnung in der Stadt? Klären Sie zuerst Ihre Wohnbedürfnisse.

Sind Sie sich noch unsicher, ob Wohneigentum das Richtige für Sie ist? Machen Sie den Test: Hier finden Sie heraus, ob Sie eher der Miet- oder Kauftyp sind.

Schritt 2: Beobachten Sie die Zinsen

Je tiefer der Hypothekarzinsen, desto geringer die Wohnkosten. Verfolgen Sie deshalb regelmässig die Zinsentwicklung der Anbieter. Sie werden feststellen: Die angebotenen Hypothekarzinsen unterscheiden sich je nach Laufzeit und Anbieter. Gewisse Anbieter stechen mit besonders attraktiven Zinskonditionen heraus.

Schritt 3: Informieren Sie sich über Finanzierungsstrategien für Ihr Eigenheim

Mit dem Hypothekenrechner können Sie in einem ersten Schritt Ihre Tragbarkeit und die Belehnung berechnen lassen. Grundsätzlich geht es um Folgendes: Wie viel Eigenmittel und Einkommen benötigen Sie für Ihre Wunschimmobilie? Als Faustregel gilt: Sie benötigen mindestens 20 Prozent Eigenmittel. Die Eigenmittel können dabei aus verschiedenen Quellen stammen.

Mindestens 10 Prozent müssen Sie daraus aber mit Mitteln ausserhalb der beruflichen Vorsorge bestreiten. Und: Die jährlichen Wohnkosten dürfen 33 Prozent Ihres Bruttoeinkommens nicht übersteigen.

Zum Hypothekenrechner

Wie viel flüssige Mittel brauche ich?

Ein Hauskauf kann unerwartete Kosten mit sich bringen – etwa aufgrund plötzlich notwendiger Renovationen. Deshalb sollten Sie mindestens fünf Prozent des Immobilienwerts als flüssige Reserve verfügbar halten.

Brauche ich überhaupt eine Hypothek?

Niemand hat gerne Schulden. Trotzdem ist eine möglichst tiefe Hypothek oder der Verzicht auf eine Hypothek nicht unbedingt die beste Option.

In der Schweiz kann es tatsächlich vorteilhaft sein, einen Teil des Immobilienwerts als Hypothek zu belassen, statt ihn vollständig abzuzahlen.

Das liegt am Eigenmietwert, der als fiktives Einkommen gilt und steuerlich als zusätzliches Einkommen behandelt wird. Wer eine Hypothek behält, kann die Hypothekarzinsen von den Steuern absetzen, was die Steuerlast mindern kann.

Vergleichen Sie die Hypotheken

Finden Sie Ihre persönliche Strategie für Ihre Lebenssituation und Risikoneigung.

Schritt 4: Wählen Sie das Hypothekarmodell

Haben Sie bereits ein passendes Hypothekarmodell gewählt? Grundsätzlich haben Sie die Wahl zwischen einer Hypothek mit einer festen Laufzeit bei fixem Zinssatz und einer Saron-Hypothek mit einem variablen Zinssatz.

Ihre Hypothekarstrategie lässt sich grundsätzlich anhand dieser beiden Faktoren bestimmen:

  • Risikobereitschaft: Wie viel Risiko kann und möchte ich eingehen?

  • Wie viel Flexibilität benötige ich?

Ich brauche Flexibilität Ich brauche keine Flexibilität
Risikoscheu und risikofähig Festhypothek mit Ausstiegsmöglichkeit oder Saron Langfristige Festhypothek
Risikoscheu und nicht risikofähig Festhypothek mit Ausstiegsmöglichkeit, sonst eher mieten Langfristige Festhypothek
Risikofreudig, aber nicht risikofähig Festhypothek mit Ausstiegsmöglichkeit, sonst eher mieten Langfristige Festhypothek
Risikofreudig und risikofähig Kurzfristige Festhypothek oder Saron Alle Optionen denkbar je nach Zinserwartung und Zinsdifferenz

Schritt 5: Punkten Sie mit einem überzeugenden Dossier

Reichen Sie ein vollständiges und übersichtliches Dossier ein. Das trägt zu einer erfolgreichen Verhandlung mit dem Hypothekarinstitut bei. Erfahrungsgemäss werden Sie von den Finanzinstituten als Verhandlungspartner dadurch ernster genommen. Was ins Dossier gehört, finden Sie in unserer Unterlagen-Checkliste.

Schritt 6: Verhandeln

Verhandeln gehört im Hypothekargeschäft dazu, denn wie der Name «Richtzins» bereits sagt: Die ausgeschriebenen Hypozinsen sind nicht fix – es besteht Verhandlungsspielraum.

Geben Sie sich nicht mit dem erstbesten Angebot zufrieden und schliessen Sie Ihre Hypothek nicht vorschnell ab.

Beispiel: Schon eine Zinsdifferenz von 0,2 Prozent bei zehn Jahren Laufzeit und einem Hypothekarvolumen von 500’000 Franken bedeutet eine Ersparnis von rund 10’000 Franken.

Schritt 7: So finden Sie einen Finanzpartner

Rund 70 Prozent der Hypothekarnehmer wählen die Hausbank zur Finanzierung ihres Eigenheims.

Nicht nur Banken sprechen Hypotheken. Auch Pensionskassen, Versicherungen und Anlagestiftungen bieten Hypotheken an. Die Finanzierungskonditionen der Anbieter unterscheiden sich teils deutlich.

Nur gerade jeder zehnte Hypothekarnehmer schliesst nicht bei einer Bank ab, sondern bei einem alternativen Anbieter mit potenziell günstigeren Konditionen. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Comparis.

Sichten Sie deshalb Offerten verschiedener Anbieter und lassen Sie sich von einer unabhängigen Hypothekarfachperson beraten. Unabhängige Hypothekarspezialisten und -spezialistinnen kennen die Finanzierungskonditionen der Anbieter im Detail und sind oft in der Lage, bessere Angebote zu erwirken. Wichtig: Gehen Sie die Suche nach Ihrem Finanzierungspartner frühzeitig an.

Schritt 8: Schliessen Sie die neue Hypothek ab

Haben Sie Ihre Traumimmobilie gefunden? Haben Sie die passende Finanzierungsstrategie definiert? Haben Sie einen möglichen Finanzierungspartner gefunden? Dann steht dem Abschluss einer Hypothek wohl nichts mehr im Weg.

Wichtig: Damit der Kaufvertrag gültig ist, muss er notariell beurkundet sein. Informieren Sie sich hierzu bei Ihrer Gemeinde oder dem Kanton, wie die Notariate organisiert sind.

Schritt 9: Nach dem Kauf ist vor der Refinanzierung

Etwa eineinhalb Jahre vor Ablauf der laufenden Hypothek sollten Sie sich mit der Refinanzierung befassen. Ein Wechsel des Anbieters kann sich finanziell lohnen.

Auch eine Festhypothek muss – trotz festgesetztem Enddatum – gekündigt werden. Wenn Sie nicht aktiv werden, wird Ihre auslaufende Festhypothek in den meisten Fällen in eine variable Hypothek umgewandelt. Auch können Sie dann nicht umgehend zu einem anderen Anbieter wechseln.

Prüfen Sie darum Ihren Vertrag und die festgelegte Kündigungsfrist.

Dieser Artikel wurde erstmals produziert am 09.01.2021

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