Immobilienfinanzierung: Eigenheim in der Schweiz finanzieren
Für die Finanzierung des selbst bewohnten Eigenheims benötigen Sie neben Eigenkapital in der Regel zusätzlich Fremdkapital in Form einer Hypothek. Comparis klärt die wichtigsten Fragen rund um die Immobilienfinanzierung.

30.07.2025

iStock / piovesempre
1. Immobilienfinanzierung in der Schweiz: Wie viel Eigenkapital braucht es?
Sie müssen für den Immobilienkauf mindestens 20 Prozent des Immobilienwertes selbst bezahlen können (Eigenkapital). Maximal 80 Prozent können Sie durch eine Hypothek fremdfinanzieren. Ein konkretes Beispiel:
Verkehrswert der Immobilie | 1’000’000 Franken |
---|---|
Eigenkapital | min. 200’000 Franken |
Hypothek | max. 800’000 Franken |
Haus finanzieren ohne Eigenkapital: Geht das?
Ein Immobilienkauf ohne Eigenkapital ist in der Schweiz grundsätzlich sehr schwierig, aber unter bestimmten Voraussetzungen möglich. In wenigen Fällen bieten Banken sogenannte Vollfinanzierungen oder alternative Kreditlösungen an. Bei diesen Darlehen deckt die Bank den gesamten Kaufpreis der Immobilie.
Solche Modelle sind jedoch eine Ausnahme und haben strenge Voraussetzungen: eine sehr gute Bonität, ein hohes und stabiles Einkommen sowie zusätzliche Sicherheiten (z. B. eine Bürgschaft).
2. Eigenkapital fürs Haus: Welche Geldquellen darf ich nutzen?
Kaufen Sie eine Immobilie für den ganzjährigen Eigengebrauch? Dann dürfen Sie für die Finanzierung Gelder aus der Säule 3a und Pensionskasse verwenden. Maximal die Hälfte des Eigenkapitals darf aus der beruflichen Vorsorge stammen – also 10 Prozent des Immobilienwertes.
Die Finanzierung durch Vorsorgekapital können Sie entweder durch den Vorbezug von Vorsorgegeldern oder durch die Verpfändung tätigen.
10 Prozent des Kaufpreises müssen Sie zwingend mit Eigenmitteln aufbringen können, die nicht aus der 2. Säule stammen. Dazu gehören etwa:
Ersparnisse
Wertschriften
Erbvorbezug/Schenkungen
Säule-3a-Guthaben
Comparis-Tipp
Verwenden Sie nicht Ihr ganzes Erspartes für das neue Eigenheim. Halten Sie mindestens 5 Prozent des Liegenschaftswerts als Reserve für unvorhergesehene Ausgaben und laufende Kosten bereit.
3. Kredit für den Hauskauf: Diese Hypotheken gibt es
Die Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer muss für die Immobilienfinanzierung einen Kredit in Form einer Hypothek aufnehmen. Die Hypothek ist ein Darlehen für den Immobilienkauf. In der Schweiz gibt es verschiedene Hypothekarmodelle. Die geläufigsten Modelle sind:
Sie sind sich unsicher, welche Hypothek in Ihre Lebenssituation passt? Unser Hypothekenpartner HypoPlus hilft Ihnen dabei, die passende Finanzierungslösung zu finden.
4. Haus finanzieren: Erste und zweite Hypothek
Die Hypothek wird in der Regel in zwei Tranchen aufgeteilt:
Die erste Hypothek können Sie für einen Betrag von maximal zwei Dritteln des Verkehrswertes der Immobilie aufnehmen.
Die zweite Hypothek füllt die Finanzierungslücke bis zum geforderten Eigenkapital auf (ca. 15 Prozent des Verkehrswertes).
Grundsätzlich können Sie eine Hypothek erst beantragen, wenn Sie eine passende Immobilie gefunden haben. Ein komplettes und sauberes Dossier erhöht die Chancen auf die Hypothek. In unserem Beitrag lesen Sie, welche Unterlagen Sie für die Finanzierung des Eigenheims brauchen.
5. Tragbarkeit: Was können Sie sich leisten?
Für die Hypothekaranbieter spielt nebst dem Eigenkapital auch das Einkommen eine Rolle. Die Anbieter gewähren eine Hypothek nur, wenn die laufenden Kosten einen Drittel Ihres Bruttoeinkommens nicht übersteigen. So stellt die Bank sicher, dass die Immobilie finanziell tragbar ist.
Zu den laufenden Kosten gehören ein fiktiv gerechneter Hypothekarzins von 5 Prozent, Amortisationen, Unterhalts- und Nebenkosten.
Kann ich mir eine Immobilie leisten?
Möchten Sie eine erste Einschätzung, ob Sie sich eine Immobilie leisten können? Mit dem Hypothekenrechner von Comparis finden Sie das schnell und einfach heraus.
Dieser Artikel wurde erstmals produziert am 06.11.2018