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Saron-Hypothek: Wichtige Infos auf einen Blick

Was ist eine Saron-Hypothek und wie werden die Hypothekarzinsen berechnet? Comparis klärt wichtige Fragen zur Hypothek mit variablem Zinssatz.

Alina Meister
Alina Meister

15.08.2025

Professioneller Immobilienmakler präsentiert einem glücklichen Paar Immobilienoptionen mithilfe eines Laptops in einer modernen Büroumgebung.

iStock / AndreyPopov

1.Was ist eine Saron-Hypothek?
2.Wie werden die Zinsen für Saron-Hypotheken berechnet? 
3.Wie hoch ist der Saron-Zinssatz aktuell?
4.Vorteile einer Saron-Hypothek
5.Risiken einer Saron-Hypothek

1. Was ist eine Saron-Hypothek?

Eine Saron-Hypothek ist eine Hypothek mit einem variablen Zinssatz. Das bedeutet: Im Gegensatz zur Festhypothek ist der Zinssatz nicht für eine bestimmte Laufzeit fixiert. Stattdessen passt er sich regelmässig dem Markt an. 

2. Wie werden die Zinsen für Saron-Hypotheken berechnet? 

Die Zinsen der Saron-Hypothek sind an den Saron (Swiss Average Rate Overnight) gekoppelt. Der Saron ist ein durchschnittlicher Zinssatz, zu dem sich Banken über Nacht gegenseitig Geld ausleihen. Er orientiert sich eng am Leitzins der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Die Hypothekenanbieter addieren auf den aktuellen Saron-Zins eine feste Marge. Die ist abhängig von der Bonität der Kundin oder des Kundens.

Ist der Saron negativ, verlangen Finanzinstitute mindestens die vereinbarte Marge. Ein negativer Basiszins wird faktisch als 0 Prozent behandelt.

Saron-Hypothek berechnen: Beispiel

Das Beispiel veranschaulicht die Berechnung der Zinsen einer Saron-Hypothek. Zusätzlich zum Saron-Zinssatz (0,1 Prozent) wird die Marge des Finanzinstitutes (1,0 Prozent) addiert. Daraus resultiert der effektive Zinssatz für die Zeitperiode (1,1 Prozent).

Hypothek CHF 750’000
Saron-Zinssatz 0,1 %
Marge des Finanzinstituts 1,0 %
Effektiver Zinssatz für die Zeitperiode 1,1 %
Zinskosten für die Zeitperiode CHF 8’250

Gut zu wissen

Obwohl sich der Saron-Zinssatz täglich verändert, passen Anbieter von Saron-Hypotheken den Zinssatz nicht täglich an, sondern meist nur alle drei Monate zu Quartalsbeginn. Der angepasste Zinssatz entspricht einer Art Durchschnittszinssatz für die jeweilige Zinsperiode (Compounded Saron).

3. Wie hoch ist der Saron-Zinssatz aktuell?

Der Saron-Zinssatz wird täglich neu berechnet. Die SNB publiziert jeweils die aktuellen Saron-Zinssätze. Im Hypobarometer von Comparis finden Sie weitere aktuelle Entwicklungen des Hypothekenmarktes.

Saron-Zinssatz: Entwicklung

Die Grafik verdeutlicht: Der Saron-Zinssatz orientiert sich eng am Leitzins der SNB. Sinkt dieser, sinkt in der Regel auch der Saron-Zinssatz.

4. Vorteile einer Saron-Hypothek

Ein Saron-Hypothekarmodell bietet verschiedene Vorteile gegenüber langfristigen Festhypotheken:

  • Sie profitieren direkt von niedrigeren Zinsen: Sinken die Marktzinsen, reduziert sich auch zeitnah Ihre Hypothekarbelastung.

  • Transparente Berechnung: Der Saron-Zinssatz ist öffentlich einsehbar und basiert auf tatsächlichen Transaktionen am Schweizer Geldmarkt. Dadurch ist die Zinsgestaltung nachvollziehbar und marktgerecht.

  • Geringere oder keine Vorfälligkeitsentschädigung: Die Laufzeit bei Saron-Hypotheken ist meist kurz. Deswegen ist eine allfällige Vorfälligkeitsentschädigung in der Regel deutlich niedriger als bei Festhypotheken mit langer Restlaufzeit.

Saron-Hypotheken sind besonders attraktiv für Hypothekarnehmerinnen und Hypothekarnehmer, die von günstigen Zinsen profitieren und flexibel auf Zinsänderungen reagieren möchten. Voraussetzung ist allerdings, dass sie finanziell in der Lage sind, mögliche Zinsschwankungen zu tragen.

Author Dirk Renkert Foto
Dirk RenkertComparis-Immobilien- & -Finanzexperte

5. Risiken einer Saron-Hypothek

Neben den Vorteilen haben Saron-Hypotheken auch Nachteile im Vergleich zu Festhypotheken:

  • Keine Planungssicherheit: Der Zinssatz kann sich täglich ändern und wird meist alle drei Monate angepasst. Dadurch sind die zukünftigen Zinskosten schwer vorhersehbar.

  • Direktes Zinsrisiko: Steigen die Zinsen am Markt, erhöhen sich die Hypothekarzinsen meist rasch und spürbar. Das kann zu deutlich höheren monatlichen Kosten führen.

  • Wechsel in Festhypothek ist nicht immer optimal: Der oft empfohlene Wechsel von der Saron- in eine Festhypothek bei steigenden Zinsen ist schwierig zu planen. Die Zinsen steigen meist schnell, und der optimale Wechselzeitpunkt ist kaum vorhersehbar.

Wer sich also für eine Saron-Hypothek entscheidet, muss in der Lage sein, Zinsschwankungen und potenziell steigende Kosten zu tragen. Eine gewisse Risikofreudigkeit und ein finanzieller Puffer sind Voraussetzung.

Sie sind sich unsicher, ob eine Saron-Hypothek in Ihre Lebenssituation passt? Unser Hypothekenpartner HypoPlus hilft Ihnen dabei, die passende Finanzierungslösung zu finden.

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Dieser Artikel wurde erstmals produziert am 05.09.2016

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