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Hypothekarzins-Prognose für 2026

Trotz Monaten hoher Unsicherheit haben sich die Richtzinsen für Festhypotheken spürbar beruhigt. Setzt sich der Trend in der ersten Hälfte von 2026 fort? Comparis gibt eine Prognose.

Alina Meister
Alina Meister

09.12.2025

Blick auf Schweizer Dorf, vom hochen Hügel mit dem ersten Neuschnee

iStock / SiyueSteuber

1.Hypothekarzins-Prognose: Welche Hypothekarzinsen sind bis Mitte 2026 zu erwarten?
2.Negativzinsen bleiben eher unwahrscheinlich
3.Ankündigung der
4.Was können Personen mit einer Hypothek tun?

1. Hypothekarzins-Prognose: Welche Hypothekarzinsen sind bis Mitte 2026 zu erwarten?

Nach den starken Schwankungen im ersten Halbjahr haben sich die Zinssätze für Festhypotheken in den letzten Monaten deutlich stabilisiert. Während die Richtzinsen für 10-jährige Festhypotheken im März noch bei knapp über 2 Prozent lagen, bewegen sie sich seit Ende Juni in einer Spanne von 1,64 bis 1,87 Prozent. Comparis-Finanzexperte Dirk Renkert gibt einen Ausblick: 

Damit die Richtzinsen für Festhypotheken weiter spürbar sinken, müsste sich die Schweizer Wirtschaft nochmals deutlich abkühlen und das Zinsniveau auf dem Kapitalmarkt weiter zurückgehen. Danach sieht es derzeit nicht aus – auch wenn sich die Zölle nun zunehmend negativ auf die Wirtschaftsdaten auswirken.

Author Dirk Renkert Foto
Dirk RenkertComparis-Immobilien- & -Finanzexperte

Das aktuelle Zinsniveau

Derzeit liegt der zehnjährige Richtzins bei 1,74 Prozent. Allerdings unterscheiden sich die Angebote der verschiedenen Hypothekaranbieter stark: Der von HypoPlus, dem Hypothekenpartner von Comparis, vermittelte Top-Zinssatz beträgt aktuell 1,25 Prozent (Stand: 5. Dezember 2025). 

Hypothekarzinsen berechnen

2. Negativzinsen bleiben eher unwahrscheinlich

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) entscheidet am 11. Dezember über mögliche weitere Zinsschritte. Auch wenn die Situation aktuell angespannt erscheint, ist laut Renkert vorläufig nicht mit einer Zinssenkung in den Negativbereich zu rechnen.  

Die Konjunktur schwächt sich zwar ab, trotzdem versorgt die SNB die Wirtschaft laut Renkert mit ausreichend Liquidität. Selbst wenn die Inflation in einzelnen Monaten kurz ins Negative rutschen sollte, bestehe noch kein akuter Handlungsbedarf. Des Weiteren dämpft der starke Franken die Teuerung, da importierte Güter dadurch günstiger werden. 

Zudem stellt die Grenze zur Einführung von Negativzinsen eine psychologische Hürde dar, da Schweizer Pensionskassen davon stark betroffen wären. In der Negativzins-Phase von 2015 bis 2022 wurden diese häufig an sie weitergegeben.

Author Dirk Renkert Foto
Dirk RenkertComparis-Immobilien- & -Finanzexperte

Gleichzeitig wären Devisenmarkt-Eingriffe zur Schwächung des Frankens, etwa durch den Kauf von US-Dollar, politisch riskant. Der Grund dafür: Die SNB wurde von den USA bereits der Devisenmanipulation beschuldigt.  

Devisenmanipulation bezeichnet gezielte Eingriffe in den Devisenmarkt, um Wechselkurse künstlich zu beeinflussen. Devisen sind ausländische Währungen, die im internationalen Zahlungsverkehr verwendet werden. Daraus können Vorteile gezogen werden, die unter fairen Marktbedingungen nicht entstehen würden. Devisenmanipulation gilt deshalb in der Regel als Marktmanipulation.

3. Ankündigung der Zolltarif-Reduktion für die Schweiz 

Anfang August kündigte die US-Regierung an, 39 Prozent Zölle auf importierte Waren aus der Schweiz zu erheben. Erst Mitte November kündigte die US-Regierung eine Reduktion auf 15 Prozent an.  

Die hohen Zölle wirkten sich im dritten Quartal spürbar auf die Schweizer Wirtschaft aus. Das Seco schätzte einen Rückgang des Bruttoinlandprodukts um 0,5 Prozent.  

Diese Entwicklung deutet auf erste Anzeichen einer Rezession hin. Nach gängiger Definition befindet sich eine Volkswirtschaft in der Rezession, wenn die Wirtschaftsleistung zwei Quartale in Folge schrumpft. 

4. Was können Personen mit einer Hypothek tun?

Comparis rät Personen mit einer Hypothek zu folgendem Verhalten:

Marktschwächen nutzen

Beobachten Sie den Hypothekarmarkt und nutzen Sie die Marktschwankungen für den richtigen Zeitpunkt Ihres Hypothekarabschlusses. Eine Übersicht über den Markt können Sie sich im Zinsüberblick verschaffen. Ausserdem hilft der vierteljährlich erscheinende Hypotheken-Barometer von Comparis bei der Orientierung. 

Die angemessene Risikostrategie festlegen

Könnten Sie höhere Zinsen nicht mehr bedienen, sollten Sie sich für Festhypotheken entscheiden. Könnten Sie vorübergehend auch deutlich höhere Zinsen finanzieren, eventuell mehrere Jahre lang? Dann können Sie die Zinsrisiken einer Saron-Hypothek auf sich nehmen.

Nicht das erstbeste Zinsangebot akzeptieren

Akzeptieren Sie keinesfalls den erstbesten von der Hausbank offerierten Zinssatz. Zwischen den Zinsen, die die Hypothekarinstitute ins Schaufenster stellen (Richtzinsen), und den bestverhandelten Zinsen klafft meist eine grosse Lücke.

Das folgende Beispiel zeigt das Sparpotenzial anhand eines aktuellen Angebots von HypoPlus, dem Hypothekenpartner von Comparis, verglichen mit dem durchschnittlichen Schaufensterzins: 

Richtzins (10 Jahre) per 5. Dezember 2025 1,74 %
Durch HypoPlus bestverhandelter Zinssatz per 5. Dezember 2025 1,25 %
Hypothek CHF 750'000
Zinsdifferenz pro Jahr 0,49 %
Ersparnis pro Jahr CHF 3'675
Ersparnis für die gesamte Laufzeit CHF 36'750

Dieser Artikel wurde erstmals produziert am 09.12.2021

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