Entwicklung der Verwaltungskosten der Krankenkassen 2024
2024 lagen die Krankenkassen-Verwaltungskosten im Schnitt bei 4,5 Prozent der Prämien. Die Unterschiede zwischen den Anbietern sind riesig. Daher verleiht Comparis jedes Jahr den Effizienzpreis.

16.10.2025

iStock / nathaphat
1. Was ist der Effizienzpreis von Comparis?
Comparis verleiht seit 2015 den Effizienzpreis. Der Preis soll die Anstrengungen der Krankenkassen für eine effizientere Verwaltung transparent machen. Ausgezeichnet werden die Schweizer Krankenversicherungen mit dem tiefsten Verwaltungsaufwand.
Im Comparis-Ranking gilt eine Krankenkasse als effizient, wenn sie zum besten Viertel der Krankenkassen mit den tiefsten Verwaltungskosten gehört. Bewertet wird der Verwaltungsaufwand pro versicherte Person in Franken.
Für das Jahr 2024 liegt die Effizienzgrenze bei 165.15 Franken pro versicherter Person. Die Zahlen beruhen auf den neuesten offiziellen Aufsichtsdaten für die Obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP).
2. Wie hoch sind die Verwaltungskosten der Krankenkassen in der Schweiz?
2024 konnten die Krankenkassen ihre Verwaltungskosten weiter senken. Sie betrugen im Schnitt noch 4,5 Prozent der Prämien bzw. 193.00 Franken pro versicherte Person. 2023 lagen die Verwaltungskosten bei 4,9 Prozent bzw. 192.85 Franken. Im Jahr davor waren es 5,1 Prozent bzw. 193.50 Franken.
Hier finden Sie die gesamte Comparis-Analyse zu den Verwaltungskosten als PDF.
3. Wie gross sind die Unterschiede zwischen den Kassen?
Die effizienteste Kasse war 2024 die Krankenkasse Luzerner Hinterland. Sie konnte die Verwaltungskosten im letzten Jahr um 31.55 Franken senken. Sie gab 2024 insgesamt 2,4 Prozent der Grundversicherungsprämien für die Verwaltung aus. Das waren 95.20 Franken pro versicherte Person.
Am höchsten waren die Verwaltungskosten bei der Krankenkasse Birchmeier. Sie gab 513.95 Franken pro versicherte Person für die Verwaltung aus. Das sind 11.90 Franken mehr als noch 2023.
Sind Sie nicht zufrieden mit Ihrer Krankenkasse?
Bis zum 30. November können Sie die Grundversicherung wechseln.
Wichtig: Die Kündigung muss am letzten Arbeitstag im November bei der Krankenkasse eintreffen – 2025 ist das der 28. November.
Grosse Kassen und Holdings sind nicht zwingend effizienter
Verschiedene grosse und mittlere Krankenversicherer befanden sich 2024 im Viertel der Kassen mit den höchsten Verwaltungskosten. Dazu gehören etwa
Weil aber tiefe Verwaltungskosten keine Garantie für tiefe Prämien sind, ist eine effiziente Verwaltung kein Wettbewerbsvorteil. Wichtiger ist, dass die Prämien konkurrenzfähig sind und die Kundenzufriedenheit hoch ist.
4. Mehrkassenstrategie lohnt sich nicht mehr
Die niedrigsten Krankenkassenprämien gab es 2024 bei folgenden Krankenkassen:
Visperterminen mit durchschnittlich 3’178.25 Franken im Jahr. Die Verwaltungskosten lagen bei 151.50 Franken pro Person – und somit im vordersten Viertel aller Krankenkassen.
Sanavals Gesundheitskasse mit einer Durchschnittsprämie von 3’320.25 Franken pro Jahr. Sie hatte Verwaltungskosten von 195.95 Franken pro versicherter Person.
Einsiedler Krankenkasse mit durchschnittlichen Prämienkosten von 3’361.75 Franken pro Person. Sie gab letztes Jahr 238.25 Franken pro versicherter Person für die Verwaltung aus.
Die höchsten durchschnittlichen Prämien zahlten Versicherte bei der Vivacare AG (Visana-Gruppe) mit 5’025.30 Franken. Bezüglich der Effizienz belegte sie mit 223.65 Franken pro Person den 31. von 39 Plätzen.
Bei der Mutuel Assurance (Groupe Mutuel) zahlten Versicherte mit 4’927.95 Franken nur knapp weniger. Hier lagen die Verwaltungskosten bei 203.80 Franken. Die drittteuerste Kasse war die Easy Sana Assurance (Groupe Mutuel) mit durchschnittlich 4’893.55 Franken. Sie hatte Verwaltungskosten von 176.10 Franken pro Person.
Ich bin gespannt, wann Groupe Mutuel und Visana als letzte Krankenversicherer ihre Mehrkassenstrategie beenden. Die hohen Prämien der Visana-Tochter Vivacare und der Groupe-Mutuel-Kassen Mutuel Assurance und Easy Sana könnten den Abschied von der Mehrkassenstrategie beschleunigen.
5. Welche Krankenkassen haben tiefe Verwaltungskosten?
6. Welche Krankenkassen haben hohe Verwaltungskosten?
7. Entwicklung der Verwaltungskosten seit 2020
Zwischen 2020 und 2024 sind die Verwaltungskosten pro Person durchschnittlich um 4,8 Prozent gestiegen. 2020 lagen sie noch bei 184.10 Franken, 2024 bei 193 Franken.
Angesichts der zunehmenden Regulierungsdichte und bürokratischen Anforderungen der Aufsichtsbehörde BAG sind das bescheidene Wachstum der Verwaltungskosten und ein Branchendurchschnitt von unter 200 Franken pro Jahr und versicherter Person lobenswert.
Dieser Artikel wurde erstmals produziert am 26.10.2021