Krankenkassen-Altersstufen: Wird die Prämie immer teurer?
In der Grundversicherung unterscheiden sich die Krankenkassenprämien je nach Alter des Versicherten. Bei Zusatzversicherungen kommen andere Tarifsysteme zur Anwendung. Comparis klärt auf.
20.07.2022
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1. Welche Altersstufen gibt es in der Grundversicherung?
Gemäss dem Krankenversicherungsgesetz (Art. 61 KVG) gibt es drei Altersstufen:
Babys, Kinder und Jugendliche: Laut Gesetz müssen alle Krankenkassen eine tiefere Prämie für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre anbieten.
Junge Erwachsene: Die Krankenkasse kann eine reduzierte Prämie anbieten, muss sie aber nicht. Das gilt für junge Erwachsene im Alter von 19 bis 25 Jahren.
Erwachsene: Die Krankenkasse wird nach dem 25. Geburtstag teurer. Ab 26 Jahren sind die Prämien nicht mehr verbilligt.
Die Leistungen der Krankenversicherungen sind gesetzlich geregelt und bei allen Kassen gleich. Die Prämien variieren aber je nach Krankenkasse. Ein Vergleich lohnt sich.
2. Wann wechsle ich in die höhere Altersstufe?
Der Wechsel der Altersgruppe erfolgt bei der Grundversicherung nach dem 18. bzw. 25. Geburtstag auf den 1. Januar des nächsten Kalenderjahres.
3. Welche Altersstufen gibt es bei Zusatzversicherungen?
Bei den Zusatzversicherungen wird häufig zwischen dem Lebens- und dem Eintrittsalter unterschieden. Die Krankenkassen setzen die Abstufungen selber fest. Es gibt also keine einheitlichen Altersstufen wie bei der Grundversicherung. Die beiden Tarifsysteme können auch in einer Mischform auftreten; dann gilt bis zu einem gewissen Alter der Lebensalterstarif, danach der Eintrittsalterstarif.
Lebensaltertarif
Beim Lebensaltertarif sind die Prämien alters- und somit risikoabhängig. Jüngere und gesunde Versicherungsnehmer profitieren von relativ günstigen Prämien. Mit zunehmendem Alter steigen die Prämien.
Eintrittsaltertarif
Bei diesem Prämienmodell wird die Versicherungsdauer ab Eintritts- oder Abschlussalter berücksichtigt. Das Altersrisiko (das Risiko von steigenden Kosten im Alter) wird auf die gesamte voraussichtliche Versicherungsdauer verteilt. In jungen Jahren führt das zu höheren Prämien als beim Lebensalterstarif. Dafür steigen die Prämien später im Rahmen der Kostenentwicklung im Gesundheitswesen und der Risikostruktur der Krankenkasse nur moderat an.
Dieser Artikel wurde erstmals produziert am 20.07.2022