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HMO-Modell der Krankenkassen: Das sollten Sie wissen

In der Grundversicherung gibt es verschiedene Versicherungsmodelle. Eines davon ist das HMO-Modell. Comparis erklärt das HMO-Modell und zeigt Vor- und Nachteile auf.

Alina Meister
Alina Meister

22.09.2025

Wartezimmer einer Arztpraxis.

iStock / PeopleImages

1.HMO-Modell: Was ist das?
2.Wie funktioniert das HMO-Modell der Krankenkasse?
3.Was ist der Unterschied zwischen HMO- und Hausarzt-Modell? 
4.Welche Vorteile hat das HMO-Modell?
5.Welche Nachteile hat das HMO-Modell?
6.Weitere häufige Fragen rund um das HMO-Modell

1. HMO-Modell: Was ist das?

Das HMO-Modell ist ein alternatives Versicherungsmodell in der Grundversicherung. Im Krankheitsfall müssen Sie immer zuerst eine bestimmte Gruppenpraxis oder ein Ärztenetz aufsuchen. Im Gegenzug erhalten Sie einen Prämienrabatt.

Gut zu wissen: HMO steht für Health Maintenance Organization (Gesundheitserhaltungsorganisation).

2. Wie funktioniert das HMO-Modell der Krankenkasse?

Sind Sie im HMO-Modell versichert? Dann wählen Sie im Voraus ein bestimmtes medizinisches Zentrum oder eine Gruppenpraxis als Ihre erste Anlaufstelle bei gesundheitlichen Beschwerden. Die sogenannte HMO-Praxis koordiniert bei Beschwerden weitere Behandlungsschritte und ggf. Überweisungen an Spezialistinnen und Spezialisten.

Muss ich mich immer zuerst an die HMO-Gruppenpraxis wenden?

In gewissen Fällen entfällt die Pflicht, sich zuerst an die HMO-Gruppenpraxis zu wenden. Ausnahmen gibt es für:

  • Notfälle

  • jährliche gynäkologische Vorsorgeuntersuchung

  • Kontrolluntersuchungen beim Augenarzt

Die Ausnahmen variieren je nach Krankenkasse. Sie sind in den allgemeinen Versicherungsbedingungen der Krankenkassen definiert.

Bei allen anderen medizinischen Fragen gilt: Sie müssen zuerst zur Gruppenpraxis. Halten Sie sich nicht an diese Bedingung, können die Krankenkassen eine Kostengutsprache verweigern oder Ihnen nachträglich das Standard-Modell zuweisen.


HMO-Modell im Comparis-Krankenkassenvergleich

Das Hausarzt- und HMO-Modell haben als Erstanlaufstelle den Doktor. Im Krankenkassenvergleich von Comparis sehen Sie auf einen Blick, wie gut die Verfügbarkeit der Ärzte in Ihrer Nähe ist.

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3. Was ist der Unterschied zwischen HMO- und Hausarzt-Modell? 

Im Hausarzt-Modell ist Ihr persönlicher Hausarzt die erste Ansprechperson für medizinische Leistungen. Auch hier ist Ihre freie Arztwahl beschränkt.

Der Prämienrabatt ist in der Regel beim Hausarzt-Modell tiefer als bei der HMO-Versicherung. Egal, ob Sie sich für einen Hausarzt oder eine HMO-Praxis entscheiden: Die Leistungen der obligatorischen Krankenkasse bleiben gleich.

4. Welche Vorteile hat das HMO-Modell?

Das HMO-Modell bietet einige Vorteile. Dazu zählen:

  • Umfassende Versorgung und Infrastruktur: In einer HMO-Gruppenpraxis arbeiten verschiedene Fachärzte, Therapeuten und Hausärzte zusammen. Sie teilen sich Infrastruktur wie Labor und Diagnostik. Dies sorgt für eine umfassende medizinische Versorgung unter einem Dach und reduziert Wartezeiten.

  • Koordinierte medizinische Betreuung: Im HMO-Modell werden Behandlungen koordiniert. Das verhindert Mehrfachuntersuchungen, spart Kosten und sorgt für eine optimale Abstimmung der Therapien. 

  • Stellvertretung: Ihnen steht stets eine Stellvertretung zur Verfügung.

Prämienrabatte beim HMO-Modell

Wer sich für ein HMO-Modell bei der Krankenkasse entscheidet, spart bis zu 25 Prozent gegenüber dem Standard-Modell. Wie gross der Prämienrabatt wirklich ist, hängt von Anbieter, Wohnort, Alter und weiteren Faktoren ab. Ein Vergleich lohnt sich.

5. Welche Nachteile hat das HMO-Modell?

Neben den Vorteilen hat das HMO-Modell im Vergleich zu anderen Modellen auch Nachteile. Darunter fallen:

  • Überweisung: Für den Besuch bei einer Spezialistin oder einem Spezialisten brauchen Sie eine Überweisung.

  • Eingeschränkte Arztwahl: Versicherte müssen sich an das HMO-Zentrum und die dort tätigen Ärzte halten – es besteht keine freie Arztwahl ausserhalb des Netzwerks.

  • Begrenzte geografische Verfügbarkeit: Gerade in ländlichen Regionen gibt es oft keine HMO-Praxen in Wohnnähe. Versicherte müssen daher mit längeren Anfahrtswegen rechnen – oder das Modell ist lokal gar nicht verfügbar.

6. Weitere häufige Fragen rund um das HMO-Modell

Eine HMO-Praxis ist eine Gruppenpraxis bzw. ein Gesundheitszentrum. Neben Hausärzten arbeiten dort meist auch Spezialärzte sowie Therapeuten diverser Fachrichtungen. Je nach Praxisgrösse wird so eine grosse medizinische Leistungsvielfalt geboten. 

HMO-Praxen haben Einzugsgebiete. Das bedeutet, dass jede Praxis einen örtlichen Tätigkeitsbereich hat. Welche Gesundheitszentren es in Ihrem Wohngebiet gibt, erfahren Sie von Ihrer Krankenkasse.

HMO-Ärztinnen und HMO-Ärzte werden auch als «Gatekeeper» bezeichnet. Gatekeeper beschreibt die Funktion, die erste Anlaufstelle bei medizinischen Problemen zu sein.

Das Gatekeeper-Prinzip ermöglicht der HMO, die Behandlung ihrer Patienten über die HMO hinaus zu koordinieren (z. B. andere ambulante Leistungserbringer, Spitäler und Reha-Kliniken).

Im HMO-Modell arbeiten verschiedene Ärzte und medizinische Fachkräfte zusammen, um eine umfassende Versorgung unter einem Dach zu gewährleisten. Dazu zählen (Liste nicht abschliessend):

  • Hausärzte

  • Fachärzte

  • Therapeuten

  • Komplementärmediziner

Damit deckt das HMO-Modell ein breites Spektrum ärztlicher Leistungen direkt ab und bietet in vielen Fällen alles unter einem Dach.

Dieser Artikel wurde erstmals produziert am 11.08.2022

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