Krankenkassen-Modelle in der Schweiz im Vergleich
In der Grundversicherung können Sie zwischen verschiedenen Krankenkassen-Modellen wählen. Comparis gibt einen Überblick mit den Vor- und Nachteilen.

23.09.2025

iStock / Stígur Már Karlsson /Heimsmyndir
1. Versicherungsmodelle bei der Krankenkasse: Was ist das?
In der Grundversicherung der Krankenkasse gibt es verschiedene Versicherungsmodelle. Je nach Modell haben Sie eine andere Erstanlaufstelle bei medizinischen Fragen.
Beim Standard-Modell haben Sie freie Arztwahl. Bei alternativen Versicherungsmodellen ist diese eingeschränkt – dafür können Sie bis zu 25 Prozent der Krankenkassenprämien sparen.
Zu den alternativen Krankenkassen-Versicherungsmodellen in der Schweiz gehören:
Hausarzt-Modell: Sie gehen bei gesundheitlichen Problemen zuerst zu Ihrem Hausarzt.
HMO-Modell: Haben Sie medizinische Fragen, wenden Sie sich zuerst an eine Gruppenpraxis.
Telmed-Modell: Sie kontaktieren telefonisch oder per Videocall ein telemedizinisches Zentrum, wenn Sie medizinische Probleme haben.
Mix-Modelle: Sie haben mehrere Erstanlaufstellen bei gesundheitlichen Fragen.
Je nach Krankenkasse unterscheiden sich die Namen der Modelle.
2. Alternative Modelle der Krankenkasse: Was muss ich beachten?
Bei einem alternativen Versicherungsmodell müssen Sie sich bei gesundheitlichen Problemen und Fragen an die vorgegebene Erstanlaufstelle wenden. Das heisst: Sie können nicht direkt zu Fachpersonen und auch nicht mit einer Bagatelle direkt ins Spital gehen. Sie müssen sich vorher von einer festgelegten Anlaufstelle beraten und überweisen lassen. Dieses Prinzip wird auch «Gatekeeping» genannt.
Es gibt aber auch Ausnahmen von der eingeschränkten Arztwahl. Dazu gehören in der Regel:
Notfälle
gynäkologische Vorsorgeuntersuchungen
Kontrolluntersuchungen beim Augenarzt und Zahnarzt
Untersuchungen beim Kinderarzt
Die Ausnahmen unterscheiden sich je nach Krankenversicherung leicht. Informieren Sie sich am besten bei Ihrer Krankenkasse.
Die Vorgaben für die Erstanlaufstelle sind je nach Krankenkasse unterschiedlich. Sie sind in den allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB) festgehalten. Befolgen Sie die Regeln nicht, handeln die Krankenkassen gemäss den AVB.
Beispiele für Konsequenzen sind etwa die Verweigerung der Kostenübernahme oder die Rückstufung ins Standard-Modell. Rückstufung heisst: Sie verlieren den Prämienrabatt der alternativen Krankenversicherung und zahlen die Prämien des Standard-Modells.
3. Welche Krankenkassen-Modelle gibt es?
Die Krankenkassen-Modelle unterscheiden sich vor allem bei der Erstanlaufstelle, aber auch bei der Koordination der Behandlungen nach der Erstanlaufstelle. Je nach Modell haben Sie verschiedene Vor- und Nachteile. In der Grafik sehen Sie die Krankenkassen-Modelle im Vergleich.
Wichtig: Je nach Krankenkasse können sich die Namen der Modelle unterscheiden. Achten Sie deswegen auf die aufgeführten Erstanlaufstellen und die Angaben über die weitere Koordination der Behandlung.
Was sind die Vor- und Nachteile der Krankenversicherungsmodelle?
In der Tabelle sehen Sie die verschiedenen Schweizer Krankenkassen-Modelle im Vergleich. Es sind ausserdem die Vor- und Nachteile der Modelle aufgelistet.
Modell | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
Standard-Modell |
|
|
Hausarzt-Modell |
|
|
HMO-Modell |
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|
Telefonische Beratung (Telmed, Callmed) |
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Apothekenmodell |
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Hybrid-Modelle |
|
|
Krankenkassenprämien nach Erstanlaufstelle vergleichen
Im Comparis-Krankenkassenvergleich können Sie die Krankenkassenprämien nach Erstanlaufstelle vergleichen:
Hausarzt- und HMO-Modell haben als Erstanlaufstelle den Doktor. Sie sehen ausserdem, wie gut die Verfügbarkeit der Ärzte in Ihrer Nähe ist.
Das Standard-Modell hat die freie Arztwahl.
Alle anderen Modelle können Sie mit dem «Andere»-Filter ein- und ausblenden. Sie können ausserdem verschiedene Erstanlaufstellen wählen:
Notfall-Apotheke
Telefon
Videocall und Chat
App
So können Sie das für Sie passende Krankenkassen-Modell finden.
4. Welches ist das beste Versicherungsmodell für mich?
Das beste Versicherungsmodell hängt von Ihren persönlichen Bedürfnissen und Wünschen ab. Sie müssen für sich selbst entscheiden, worauf Sie bei Ihrer Krankenversicherung Wert legen. Wichtig ist, dass Sie die Bedingungen für das gewählte Modell kennen und Zugang zur Erstanlaufstelle haben. Letzteres ist angesichts des Hausärztemangels wichtig.
Vergleichen Sie die Bedingungen verschiedener Krankenkassen und Modelle. So finden Sie heraus, was am besten zu Ihnen passt – und können allenfalls noch Geld sparen.
5. Häufige Fragen zu alternativen Krankenkassen-Modellen
Wie viel Sie sparen können, hängt ab von:
Ihrem Wohnort und Alter
Ihrem aktuellen Versicherungsmodell
Ihrer Franchise
Aber: Die Prämien von alternativen Modellen sind bis zu 25 Prozent günstiger als die Prämie des Standard-Modells.
Gut zu wissen: Teilweise bieten Krankenkassen bei bestimmten Modellen weitere Kostenvorteile. So ist zum Beispiel der Selbstbehalt niedriger oder Sie zahlen bei bestimmten Behandlungen keine Franchise.
Die Leistungen der Krankenversicherung sind gesetzlich geregelt. Das Gesetz gilt auch für alternative Versicherungsmodelle. Das heisst: Die angebotenen Leistungen sind beim Standard-Modell und bei alternativen Versicherungsmodellen gleich.
Durch ein alternatives Versicherungsmodell sind Sie gleich versichert wie beim Standard-Modell. Denn: Die Leistungen der Grundversicherung sind gesetzlich festgelegt – und somit bei allen Krankenkassen und Modellen gleich. Gute alternative Versicherungsmodelle beinhalten auch Qualitätsmassnahmen.
Wann Sie das Modell wechseln können, ist von Ihrem derzeitigen Versicherungsmodell abhängig. Sind Sie in einem alternativen Modell versichert, können Sie das Modell jeweils zum 1. Januar wechseln.
Sind Sie im Standard-Modell versichert? Dann können Sie jeweils auf den nächsten Monat in ein alternatives Modell wechseln.
Dieser Artikel wurde erstmals produziert am 14.08.2023
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