Wärmstens empfohlen: Ein Cheminée für daheim

Es prasselt, glüht und flackert – Feuerstellen spenden wohlige Wärme, zaubern ein gemütliches Ambiente und sparen Energie. Das könnte doch auch was für Ihr Zuhause sein.

04.02.2014

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Etwas Warmes braucht der Mensch: Gerade in der dunklen Jahreszeit sorgen Cheminées für die Extraportion Behaglichkeit. Was es vor dem Kauf zu beachten gilt, verrät der Leitfaden.

Feuer übt seit jeher eine magische Anziehung auf uns Menschen aus. Kein Wunder, dass viele Eigenheimbesitzer Feuer und Flamme für ein Cheminée sind. Zum Wohlfühlfaktor gesellt sich die Kostenfrage. Kontinuierlich steigende Preise für fossile Brennstoffe pushen den Trend zur Verwendung alternativer Energiequellen. Mit modernen Cheminées lässt sich dank smarter Luftzirkulation ein Wärmewirkungsgrad von über 80 Prozent erzielen und so die Heizkostenrechnung kräftig verringern.

1.Cheminées ganz nach Gusto
2.Qualitätssiegel als Orientierung
3.Brennstofffrage: Holz, Pellets oder Gas?
4.Ohne Erlaubnis kein Cheminée
5.Feurige Alternativen

Cheminées ganz nach Gusto

Soll das Cheminée vor allem gut heizen oder eher dekorative Zwecke erfüllen? Soll es fest in der Ecke platziert werden, schwerelos im Raum hängen oder in alle Richtungen drehbar sein? Speckstein, Feuerbeton oder doch Edelstahl? Kantig oder rund? Um Ordnung in das Fragenchaos zu bringen, können Sie sich auch an einen Experten wenden. Von der Planung über die Gestaltung bis hin zu Einbau und Abnahme steht er Ihnen bei der Realisation Ihres Traum-Cheminées zur Seite.

Ein Cheminée mit Montage und Verkleidung kostet etwa 9'000 bis 12'000 Franken. Nach oben ist die Grenze natürlich offen. Tipp: Der Verein «Holzenergie Schweiz veröffentlicht jährlich das Verzeichnis «Bewährte Firmen der Holzenergiebranche. Es enthält auch kompetente Ansprechpartner in Sachen Cheminées und steht im Internet kostenlos zum Download bereit.

Qualitätssiegel als Orientierung

Sie wollen ein Spitzenprodukt? Dann achten Sie auf das Qualitätssiegel der «Holzenergie Schweiz. Das Zertifikat wird auf Basis europäischer Normen für feste Brennstoffe unter Erfüllung sehr strenger Bedingungen, insbesondere hohen lufthygienischen, energetischen und sicherheitstechnischen Anforderungen, vergeben. Ausgezeichnete Geräte verfügen über einen Wirkungsgrad von mehr als 75 Prozent und erreichen Emissionswerte, die deutlich besser sind, als die in der Luftreinhalteordnung (LRV) geforderten.

Brennstofffrage: Holz, Pellets oder Gas?

Beim Heizen mit Material aus den heimischen Wäldern leisten Sie einen Beitrag zur Umwelt, denn der nachwachsende Rohstoff Holz gilt als klimaneutral. Tipps: je trockener das Holz, desto höher der nutzbare Energiegehalt. Kaltes Holz brennt schlechter. Daher immer einen kleinen Vorrat im Haus lagern. Während Weichhölzer wie Fichte oder Tanne sich gut zum Anfachen des Feuers eignen, sorgen Harthölzer für eine besonders lange Glut. Wie Sie richtig anfeuern und weitere Tipps zum Betrieb von Holzfeuerungen finden sich auf der Website des Verbands Schweizerischer Hafner- und Plattengeschäfte.

Wer der Umwelt etwas ganz besonders Gutes tun möchte, setzt auf ein Pellet-Cheminée. Pellets bestehen aus Sägemehl, sie sind ein Abfallprodukt der industriellen Sägereien. Im Vergleich zum Holz-Cheminée ist der Wirkungsgrad von Pellet-Cheminées grösser, allerdings ist die Auswahl an Modellen kleiner. Pluspunkt: Pellet-Cheminées funktionieren auf Knopfdruck, lassen sich programmieren und regulieren sich selbst.

Die Alternative zu Holz und Pellets ist Gas. Das Gas-Cheminée sorgt für stimmungsvolles Feuer ganz ohne Holzhacken, Russ und Asche. Technische Extras: Die Steuerung des Gas-Cheminées erfolgt über eine Fernbedienung. Bei einigen Modellen können verschiedene Programmierungen vorgenommen sowie manuell Temperatur und Flammenbild reguliert werden. Allerdings sind die Kosten für den Betrieb an die Preisentwicklung von Gas gebunden und liegen über denen der beiden «Holz-Konkurrenten.

Ohne Erlaubnis kein Cheminée

Fest steht: Jedes Cheminée benötigt eine Erlaubnis durch die Bewilligungsstelle und muss die Brandschutzvorlagen der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (VKF) erfüllen. Ziehen Sie also bereits frühzeitig die Behörde und die Feuerpolizei mit in Ihre Planung ein.

Kein Cheminée ohne Abgasanlage, umgangssprachlich auch als Kamin bezeichnet, die die Rauchgase nach aussen führt. Bei einem Neubau ist es sinnvoll, von vornherein eine zweite Abgasanlage – innenliegend oder als architektonischer Akzent aus Edelstahl an der Aussenfassade – anbringen zu lassen, auch wenn nicht gleich eine Feuerungsanlage eingebaut werden soll. Falls der Wunsch nach einer Feuerstelle doch aufkommt, spart der vorsorgliche Einbau gegenüber dem nachträglichen in der Regel viel Geld, Zeit und Nerven. Zudem erhöht allein die Vorrichtung für ein Cheminée den Wert Ihrer Immobilie.

Sie haben eine Immobilie ohne Abgasanlage erworben? Dann müssen Sie keineswegs auf ein knisterndes Ambiente verzichten, sondern nachrüsten. Lassen Sie sich – genau wie beim Neubau – von einem Experten vor Ort beraten. Bereits vor der Planung muss gemeinsam mit der Feuerpolizei geklärt werden, ob sich zum Beispiel eine Abgasführung an den bestehenden Kaminzug ankoppeln lässt oder ob ein neues System errichtet werden muss. Ist eine neue Abgasanlage nötig, braucht es wiederum eine Genehmigung.

Feurige Alternativen

Wem die Installation eines Cheminées zu aufwendig ist, wer das nötige Kleingeld nicht übrig hat oder zur Miete wohnt, der muss auf Lagerfeuerromantik in den eigenen vier Wänden nicht verzichten. Die Lösung sind mit (Bio-)Ethanol betriebene Feuerstätten. Sie benötigen keine Abgasanlage und keine Zulassung durch die Feuerpolizei. Selbst der Vermieter braucht nicht um Erlaubnis gefragt zu werden. Es gibt Modelle aus Holz, Glas, Stein und Stahl, freistehend, als Einbauelement oder für die Wandmontage. Diese «Fake-Cheminées sorgen zweifelsohne für Gemütlichkeit, geben aber wenig Wärme ab. Und Vorsicht: Wer die Sicherheitshinweise missachtet, riskiert einen Wohnungsbrand.

Sicherer und zugleich einfacher in der Handhabung sind elektrische Cheminées: Stecker in die Steckdose, fertig! Aufsteigender Wasserdampf und Ultraschall-Vernebler zaubern ein authentisches Flammenspiel in 3D-Optik. So realistisch es auch aussieht, eine Brandgefahr birgt dieses «Feuer definitiv nicht. Berücksichtigen Sie beim Kauf jedoch das CE-Gütezeichen. Der schöne Schein der feurigen Alternativen hat seinen Preis: Design-Modelle starten bei etwa 800 Franken.

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