Autoversicherung: Prämien steigen um 17 Prozent
Wegen der Inflation steigen auch die Prämien für die Autoversicherungen: Die durchschnittliche Prämie ist 17 Prozent höher als im Vorjahr. Wie Sie trotzdem sparen können, erfahren Sie hier.
18.08.2023
iStock / Eva-Katalin
1. Wie entwickeln sich die Prämien der Autoversicherung?
Bei den Autoversicherungen kommt es zu drastischen Preiserhöhungen. Das zeigt eine Analyse von Vollkasko-Prämien für Neukunden des Online-Vergleichsportals comparis.ch. Im zweiten Quartal 2023 lag die durchschnittliche Prämie für verschiedene Fahrzeuge 17 Prozent höher als im zweiten Quartal des Vorjahres. Das ist ein Preisunterschied von 142 Franken.
Comparis hat für den Zeitraum 1. Januar 2018 bis 31. Juli 2023 auf Quartalsniveau die Preise für Autoversicherungen für Schweizerinnen und Schweizer analysiert. Hierbei wurden ausschliesslich Prämienangebote der Modelle VW Golf, VW Polo und Škoda Octavia berücksichtigt, die in jedem Quartal eine Mindestanzahl an Prämienangeboten aufweisen konnten.
Dabei wurde berücksichtigt, dass diese Automodelle mit unterschiedlichen Häufigkeiten auftreten. Weitere Faktoren:
Fahrzeugalter: maximal zehn Jahre
Anzahl gefahrener Kilometer: maximal 100’000 km
Selbstbehalt bei Teil- bzw. Vollkasko: 0 Franken bzw. maximal 1’000 Franken
2. Was sagen die Versicherungen dazu?
Auf die Nachfrage von Comparis sind sich viele Versicherer einig: Die herrschende Inflation treibt die Prämien in die Höhe. Grund: Preise für Ersatzteile oder Reparaturen sind gestiegen. So sind allein die Kosten für Elektrizität laut dem Comparis-Konsumentenpreisindex um 25,5 Prozent gestiegen gegenüber dem Vorjahresquartal. Zudem sehen sich die Versicherer mit höheren Prämien bei den Rückversicherern für Deckungen wie zum Beispiel Hagel konfrontiert.
Die Preisanpassungen dürften aber je nach Anbieter unterschiedlich stark ansteigen. Deshalb ist es wichtig, verschiedene Versicherungen zu vergleichen.
3. Kann ich trotzdem bei der Autoversicherung sparen?
Trotz der Preissteigerung in den vergangenen Monaten liegen die Versicherungsprämien noch immer 4 Prozent tiefer als vor fünf Jahren. Wer schon länger nicht die Autoversicherung gewechselt hat, kann von günstigeren Prämien profitieren.
Weiterer Tipp zum Sparen: Überlegen Sie sich, welche Deckungen Sie brauchen. Gerade bei älteren Fahrzeugen ist eine Vollkaskoversicherung meist nicht mehr nötig.
Gut zu wissen: Unabhängig von der Prämienhöhe sind die Unterschiede zwischen den Anbietern gross. Mit einem Autoversicherungsvergleich können Sie zusätzlich Prämien sparen.
Zahlen Ausländer mehr für die Autoversicherung?
Eine Comparis-Analyse von 2022 hat gezeigt:
Ausländerinnen und Ausländer zahlen oft massiv mehr für die Autoversicherung als Schweizer Staatsangehörige.
Besonders betroffen sind Staatsangehörige aus dem Balkan und der Türkei mit einem durchschnittlichen Prämienzuschlag von rund 60 Prozent.
Einzelne Versicherer verlangen von ihnen fast doppelt so hohe Prämien.
Dabei unterscheiden sich die Zuschläge je nach Versicherer. Basler Versicherungen (Produkt «BaloiseDirect M»), TCS (Produkt «M») und Helvetia (Produkt «Premium») verlangen von Kosovaren, Serben, Albanern und Türken über 80 Prozent höhere Prämien als von Schweizern.
Generali hingegen kennt keinen Prämienzuschlag für Ausländer. Umso mehr lohnt es sich, einzelne Anbieter zu vergleichen. Das gilt auch für Schweizer.
Dieser Artikel wurde erstmals produziert am 18.08.2023
