Deckung
Bonusschutz in der Autoversicherung: Ist das sinnvoll?
Der Bonusschutz kann Sie nach einem Schaden vor einer Prämienerhöhung bewahren. Was dieser Zusatz zur Autoversicherung genau ist und ob er sich lohnt, erfahren Sie hier.
28.05.2025
iStockphoto/ Serhii Hryshchyshen
1. Was ist ein Bonusschutz bei der Autoversicherung?
Wer lange unfallfrei fährt, profitiert von tieferen Prämienstufen. Nach einem Unfall steigen die Prämien im nächsten Jahr. Der Bonusschutz ist eine freiwillige Zusatzleistung in der Autoversicherung, die Ihre Prämienstufe nach einem Unfall stabil hält.
Den Bonusschutz können Sie im Rahmen der obligatorischen Auto-Haftpflichtversicherung oder einer Vollkaskoversicherung abschliessen. Bei der Teilkasko ist diese Zusatzdeckung nicht verfügbar.
2. Bonusschutz: Wie hoch sind die Kosten?
Die Kosten für den Bonusschutz variieren je nach Versicherungsgesellschaft und individueller Situation. Zwei Beispiele:
Fahranfängerinnen und Fahranfänger zahlen einen spürbar höheren Zuschlag als Personen mit langjähriger Fahrerfahrung.
Lenkerinnen und Lenker, die mehrere Schäden verursacht haben, zahlen im Normalfall mehr für den Bonusschutz.
Gerade bei ohnehin schon teuren Prämien verzichten viele auf den Bonusschutz. Im Schadensfall kommen so unter Umständen jedoch einige Mehrkosten auf Sie zu.
Versicherung wechseln nach einem Unfall
Haben Sie keinen Bonusschutz abgeschlossen und gerade einen Schaden erlitten? Kommt die Autoversicherung für den Schaden auf? Dann bietet es sich an, die Autoversicherung zu wechseln. Sie dürfen bis zu 14 Tage nach dem Bescheid kündigen.
Vergleichen Sie die Prämien. Prüfen Sie, ob und zu welchen Bedingungen andere Autoversicherungen Sie aufnehmen. Wichtig: Sie müssen vergangene Schäden der neuen Versicherung mitteilen.
Welche Kosten kommen auf mich zu, wenn ich den Bonusschutz nicht habe?
Welche Kosten genau auf Sie zukommen, ist von Ihrer Prämie und dem Prämienstufen-System Ihrer Autoversicherung abhängig. Aber: Oft dauert es nach einer Hochstufung mehrere Jahre, bis Sie wieder Ihre alte Bonusstufe erreichen. Sie zahlen also über einen längeren Zeitraum höhere Prämien.
Sie sind in der niedrigsten Prämienstufe, in der Sie 40 Prozent der ursprünglichen Prämie zahlen – 400 Franken pro Jahr. Nach einem Unfall werden Sie um 4 Stufen hochgestuft und zahlen nun 80 Prozent.
Sie werden jährlich wieder eine Stufe heruntergestuft. Sie brauchen also vier Jahre, um wieder die niedrigste Prämie zu zahlen. In der Zeit zahlen Sie insgesamt 1’000 Franken mehr an Prämien.
3. Gibt es Begrenzungen bei einem Bonusschutz?
Der Bonusschutz gilt in der Regel für maximal einen Unfall pro Beobachtungsperiode. Ein weiterer Schaden im selben Versicherungsjahr führt trotz Bonusschutz zur Rückstufung Ihrer Prämienstufe, da die Schutzwirkung dann aufgebraucht ist.
Gut zu wissen: Die Beobachtungsperiode ist je nach Versicherung anders definiert. Bei einigen Anbietern ist es von Beginn und Ende des Versicherungsjahres abhängig. Andere Versicherungen nutzen für alle Versicherten den gleichen, fest definierten Zeitraum.
Nein, das ist in der Regel nicht möglich. Beim Wechsel prüft die neue Versicherung Ihre bisherige Schadenshistorie und berechnet darauf basierend die Prämie. Wie der Schaden eingestuft wird, unterscheidet sich jedoch je nach Anbieter.
4. Lohnt es sich, den Bonusschutz abzuschliessen?
Ein Bonusschutz lohnt sich für die meisten Versicherten. Er sichert sie gegen drastische Prämienerhöhungen nach einem Unfall.
Besonders interessant ist der Bonusschutz, wenn Sie schon einige Jahre unfallfrei unterwegs sind und die tiefste Prämienstufe erreicht haben. Denn ein einziger Unfall kann Ihren über Jahre aufgebauten Prämienrabatt schnell wieder zunichtemachen.
Gut zu wissen: Einige Autoversicherungen haben kein System mit Prämienstufen. Sind Sie bei einem dieser Anbieter versichert, brauchen Sie keinen Bonusschutz.
Dieser Artikel wurde erstmals produziert am 11.02.2019
