Auswandern in die Schweiz: 10 Fragen und Antworten
Sie planen einen Umzug in die Schweiz? Dann haben Sie bestimmt viele Fragen und eine Menge zu organisieren. Comparis hat wichtige Informationen rund um Ihre Einwanderung in die Eidgenossenschaft für Sie zusammengestellt.
1. Wie ist der Lebensstandard in der Schweiz?
Der Lebensstandard ist hoch in der Schweiz. Ein kurzer Vergleich: Wenn Sie bisher für die Lebenshaltungskosten in Österreich oder Deutschland 1'000 Euro benötigt haben, sind es in der Schweiz 1'500 Euro oder mehr.
Lebensmittel, Restaurantbesuche, Versicherungen, aber auch Shoppen ist in der Schweiz teurer als in anderen Ländern der EU. Dafür sind aber auch die Gehälter in der Schweiz höher als in einem vergleichbaren Job in Deutschland oder Österreich. Zum hohen Lebensstandard gehören aber auch Aspekte wie Sicherheit oder Wirtschaft. Hier liegt die Schweiz im internationalen Vergleich ganz weit vorn.
2. Welche Versicherungen brauche ich als Ausländerin oder Ausländer in der Schweiz?
Krankenversicherung in der Schweiz
In der Schweiz gilt wie in Deutschland eine Krankenversicherungspflicht. Sie müssen dafür mindestens eine Grundversicherung abschliessen. Bei Comparis finden Sie alles Wichtige rund um die Krankenversicherung in der Schweiz.
Tipp: Vergleichen Sie vor dem Abschluss einer Krankenversicherung in der Schweiz unbedingt verschiedene Angebote. Denn die Höhe der Kosten hängt in der Grundversicherung unter anderem vom Wohnort und vom Versicherer ab.
Muss ich meine Krankenversicherung vor dem Umzug in die Schweiz kündigen?
Wandern Sie in die Schweiz aus, können Sie Ihre gesetzliche Krankenkasse in Ihrem Heimatland kündigen. Dafür müssen Sie mit Ihrer Abmeldebescheinigung nachweisen, dass Ihr Erstwohnsitz nicht mehr in Deutschland liegt. Privat Krankenversicherte haben beim Umzug ins Ausland ebenfalls ein Sonderkündigungsrecht.
Autoversicherung in der Schweiz
Nehmen Sie Ihr Auto oder Motorrad in die Schweiz mit, müssen Sie für Ihr KFZ auch in der Schweiz eine Haftpflichtversicherung abschliessen. Hier können Sie Schweizer Autoversicherungen vergleichen.
Tipp: Nutzen Sie die Gelegenheit und finden Sie z. B. mit Optimatis, dem Brokerage-Partner von Comparis, schnell die passende Versicherung.
3. Brauche ich eine Arbeitsgenehmigung in der Schweiz?
Kommen Sie aus einem EU-Land bzw. aus dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR), brauchen Sie zum Arbeiten in der Schweiz keine spezielle Arbeitsgenehmigung.
Einwandern in die Schweiz und der Zoll
Erkundigen Sie sich vor dem Umzug unbedingt nach den Zollformalitäten für die Einfuhr von Möbeln, Auto, Haustieren etc. Beim Einpacken/Verpacken am alten Wohnort stellen Sie am besten eine Liste Ihres Hausrats zusammen. Diese Liste geben Sie später beim Zoll ab.
Umzug und Zollbestimmungen
4. Wie ist der Arbeitsmarkt in der Schweiz?
Die Arbeitslosenquote in der Schweiz lag im ersten Quartal 2022 bei 2,4 Prozent. In Deutschland lag sie im gleichen Zeitraum bei über fünf Prozent, in Österreich im Jahresdurchschnitt 2021 bei acht Prozent.
Somit ist die Beschäftigungsquote in der Schweiz hoch. Traditionell ist der Arbeitsmarkt von Jobs im Dienstleistungsgewerbe (vor allem Banken und Versicherungen), in der chemischen Industrie und im Maschinenbau (weltweit führende Anbieter wie ABB oder Liebherr kommen aus der Schweiz) geprägt. Knapp drei Viertel aller Jobs entfallen auf diese Branchen.
Für Deutsche oder Österreicher gibt es viele Jobmöglichkeiten. Das gilt insbesondere für den MINT-Bereich, also für Absolventinnen und Absolventen aus naturwissenschaftlichen Fächern wie Mathematik, Informatik oder Ingenieurwissenschaften. Denn auch in der Schweiz werden Fachkräfte in diesem Segment händeringend gesucht.
Eine wöchentliche Arbeitszeit von 40 oder 42 Stunden ist verbreitet. Mehr dazu hier
5. Wie ist der Wohnungsmarkt in der Schweiz?
Städte wie Zürich, Genf oder Lausanne gehören bei den Immobilienpreisen und Mietpreisen zu den teuersten der Welt. In der Schweiz ist der Trend zu hohen Preisen in urbanen Gegenden ebenso stark ausgeprägt wie in Deutschland oder Österreich. Insgesamt sind die Kosten für Miete oder den Hauskauf in der Schweiz höher als in Deutschland oder der EU.
Suchen Sie nach einer günstigen Wohnung oder einem Haus zur Miete in der Schweiz, müssen Sie schnell sein. Mit Comparis haben Sie Zugriff auf den grössten Online-Marktplatz für Mietimmobilien in der Schweiz. Dank der Comparis-Bewertung können Sie schneller einschätzen, wie günstig bzw. gut ein Angebot für eine Wohnung ist.
6. Wie hoch sind die Lebenshaltungskosten in der Schweiz?
Sie können davon ausgehen, dass die Lebenshaltungskosten für Auswanderinnen und Auswanderer aus Deutschland oder Österreich rund 150 Prozent teurer sind.
Geben Sie in Deutschland monatlich 2'000 Euro für Miete, Lebensmittel, Freizeit und Kultur sowie Versicherungen aus, müssen Sie in der Schweiz umgerechnet 3'000 Euro dafür berappen. Ein Trost: Auch die Löhne sind in der Schweiz höher.
7. Welche Steuern muss ich in der Schweiz als Ausländerin oder Ausländer bezahlen?
Die Schweiz ist ein Niedrigsteuerland, was die Einkommens- und Mehrwertsteuer angeht. Wer aus dem Ausland in die Schweiz kommt, staunt z. B. häufig über die niedrige Mehrwertsteuer auf Produkte und Dienstleistungen.
Allerdings müssen Sie als Ausländerin oder Ausländer in der Schweiz auch Quellensteuer bezahlen. Damit Sie wissen, welche Kosten auf Sie zukommen, können Sie hier Ihre Quellensteuer berechnen.
8. Habe ich nach meinem Umzug in die Schweiz auch das Wahlrecht?
Als Ausländerin oder Ausländer können Sie weder an eidgenössischen Wahlen noch an eidgenössischen Abstimmungen teilnehmen. Wird z. B. über die Anzahl der Arbeitstage in der Schweiz abgestimmt, dürfen Sie nicht teilnehmen – obwohl Sie in der Schweiz arbeiten.
Allerdings gibt es auf kommunaler oder kantonaler Ebene Ausnahmen. Je nach Gemeinde oder Kanton können Sie sich auch als Ausländerin oder Ausländer an Wahlen oder Abstimmungen beteiligen. In der Regel müssen Sie dafür eine bestimmte Zeit, manchmal mehrere Jahre, in der Schweiz leben.
Mehr Informationen zum Wahlrecht für Ausländerinnen und Ausländer in der Schweiz finden Sie hier.
Übrigens: In der Schweiz haben Frauen erst seit 1971 das Wahlrecht für eidgenössische Wahlen. Dafür gibt es in der Schweiz schon sehr lange Volksabstimmungen als Mittel der direkten Demokratie.
9. Wie lange kann ich meinen deutschen oder österreichischen Führerschein in der Schweiz verwenden?
Sie dürfen maximal ein Jahr lang (12 Monate) mit Ihrem bisherigen Führerschein in der Schweiz Auto fahren. Danach müssen Sie Ihren Führerschein in einen Schweizer Führerschein umwandeln.
10. Muss ich mich persönlich in der Schweiz anmelden?
Ziehen Sie in die Schweiz um, müssen Sie sich beim zuständigen Einwohnermeldeamt (= Einwohnerkontrolle) Ihrer Wohngemeinde anmelden, und zwar spätestens 14 Tage nach Ihrer Ankunft und maximal einen Tag vor Arbeitsbeginn.
Hier finden Sie alle wichtigen Informationen über die Anmeldung in der Schweiz.
