Heuschnupfen: Auch Haustiere betroffen

Husten, Niesen, Schnupfen: Diese Reaktionen können bei Allergikern während der Pollensaison beobachtet werden – zumindest bei Menschen. Aber woran erkennt man, ob das eigene Haustier an Allergien leidet? Comparis klärt auf.

28.04.2020

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Hund und Katze spielen auf einer Wiese.

iStock / vvvita

1.Welches sind typische Symptome einer Allergie bei Haustieren?
2.Welche Pollen lösen besonders häufig Heuschnupfen aus?
3.Welche Hunderassen leiden öfters an Pollenallergien?
4.Was gibt es für Behandlungsmöglichkeiten?
5.Mit welchen Behandlungskosten muss ich rechnen?

Der Frühling kann für Menschen mit Pollenallergie zur Qual werden. Doch nicht nur der Mensch kann an Heuschnupfen leiden auch Haustiere sind betroffen. Einige Symptome sind ähnlich wie beim Menschen. Gleichwohl ist es teils schwer zu eruieren, was dem eigenen Haustier fehlt.

Welches sind typische Symptome einer Allergie bei Haustieren?

Folgende Symptome indizieren eine Pollenallergie beim Haustier:

  • Juckreiz

  • Gerötete Haut, Pusteln

  • Gerötete, tränende Augen

  • Verfärbtes Fell oder kahle Stellen

  • Allgemeine Hautausschläge

  • Bindehautentzündung

  • Niesattacken (eher beim Hund)

  • Schweres Atmen, Atemnot (aufgrund angeschwollener Atemwege)

Der Juckreiz ist das häufigste Symptom. Wer eine Katze hält, sollte besonders achtsam sein, weil diese Tiere bei der Fellpflege sehr diskret sind und Fellveränderungen deshalb lange unentdeckt bleiben können. Beim Hund sind oft Gesicht, Bauch und Pfoten betroffen. Durch den Juckreiz kratzen sich die Vierbeiner so lange, bis das Fell weg ist und sogar Wunden entstehen. Es droht eine Entzündung.

Werden die beschriebenen Symptome festgestellt, sollten Sie mit Ihrem Tier eine tierärztliche Praxis aufsuchen. Pollenallergien sind nicht zwingend Ursache für Juckreiz oder andere Symptome - umso wichtiger ist eine gründliche tierärztliche Diagnose.

Welche Pollen lösen besonders häufig Heuschnupfen aus?

Allergien bei Haustieren und Menschen werden oft durch dieselben Pollen verursacht. Dazu gehören zum Beispiel: Ambrosia, Birke, Brennessel, Eiche, Esche, Hasel, Weide, Gräser oder Spitzwegerich.

Tierärztliche Test geben Aufschluss über die Allergie auslösenden Pollen. Notieren Sie sich die Bezeichnung dieser Pollen, um frühzeitig Schutzmassnahmen für Ihren Vierbeiner zu treffen.

Welche Hunderassen leiden öfters an Pollenallergien?

Besonders betroffen sind beispielsweise folgende Rassen: Boston Terrier, Pudel, Dalmatiner, Schnauzer, Westies oder die französische Bulldogge. Mischlinge leiden weniger stark an Heuschnupfen.

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Was gibt es für Behandlungsmöglichkeiten?

Es gibt diverse Behandlungsmöglichkeiten, sollte Ihr Haustier von einer Pollenallergie betroffen sein.

Medikamente

Menschen mit Allergien werden oftmals mit Antihistaminika behandelt. Bei Hunden sind solche Medikamente nur mässig wirksam. Sogenannte Kortikosteroide hemmen Juckreiz. Sie werden in Salbenform verabreicht und schlagen bei Hunden wie bei Menschen gut an. Bei einer Dauerbehandlung können Kortikosteroide zu unangenehmen Nebenwirkungen wie beispielsweise Haarausfall oder Muskelschwund führen. Katzen sind diesbezüglich im Vorteil: Sie vertragen Kortikosteroide viel besser als Menschen oder Hunde.

Alternative Heilmethoden

Für Hunde und Katzen allgemein besser verträglich sind alternative Heilmethoden. Tierversicherungen vergüten nebst gängigen schulmedizinischen auch alternative Behandlungsmethoden wie beispielsweise Homöopathie oder Akupunktur.

Desensibilisierung

Eine sogenannte Hyposensibilisierung ist ebenso möglich: Dabei wird den tierischen Patienten eine Desensibilisierungslösung regelmässig direkt unter die Haut gespritzt, bis sie auf das betreffende Allergen nicht mehr empfindlich reagieren. Solche Impfungen werden über Monate hinweg injiziert und kosten mehrere hundert Franken.

Hausmittel / sonstige Massnahmen

Linderung verschafft normalerweise auch regelmässiges Staubsaugen, um Pollen aus dem Haus zu entfernen.

Ist die Pollenbelastung erhöht, sollten die Tiere möglichst drinnen bleiben. Wischen Sie Ihren Hund nach dem Gassi gehen mit einem feuchten Tuch ab oder baden Sie ihn in kühlem Wasser. Spezielle Allergieshampoos helfen in der Regel, die Symptome zu verringern.

Pollen können sich schlechter im Fell festsetzen, wenn das Tierfell kurz geschnitten ist. Waschen Sie zudem das Lieblingskissen Ihres Haustieres in regelmässigen Abständen.

Mit welchen Behandlungskosten muss ich rechnen?

Eine erfolgsversprechende Allergie-Behandlung ist eine Kombination verschiedener Therapien aus dem schulmedizinischen und alternativmedizinischen Bereich. Die Therapien sollten individuell auf die Bedürfnisse Ihres Haustiers abgestimmt sein. Die Kosten einer Erstkonsultation können je nach Tierarzt-Praxis und Leistungsumfang stark schwanken. Tierarzt-Praxen sind durch die Preisbekanntgabeverordnung verpflichtet, eine Preisliste für tierärztliche Dienstleistungen zu publizieren.

Eine klare Allergie-Diagnose erfordern einige Untersuchungen wie beispielsweise Blutentnahmen und -analysen. Danach wird über die Therapieform entschieden. Die Kosten müssen mit Geld aus eigener Tasche vergütet werden. Es gibt mittlerweile aber einige Tierversicherungen, welche Behandlungskosten übernehmen.

Dieser Artikel wurde erstmals produziert am 21.08.2017

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