Heuschnupfen und Pollenallergie bei Hund und Katze: Was tun?
Eine Pollenallergie kann auch bei Hund und Katze auftreten. Wie erkennen Sie die Symptome? Welche Behandlungen übernimmt die Versicherung? Comparis klärt auf.

30.01.2025

iStock / AegeanBlue
1. Wie erkenne ich, ob mein Hund eine Pollenallergie hat?
Eine Allergie ist die gesteigerte Reaktion des Immunsystems auf einen körperfremden Stoff. Bei einer Pollenallergie sind das Eiweisse in Pflanzenpollen. Es gibt verschiedene Symptome für Heuschnupfen beim Hund:
Juckreiz und Hautausschlag. Am meisten zeigt sich das an Pfoten, Bauch und Gesicht.
Entzündete und kahle Stellen durch Kratzen und Lecken
Pusteln oder Hautverfärbungen
Gerötete, tränende Augen
Bindehautentzündung
Atemnot oder pfeifende Atemgeräusche
Allgemeine Schlappheit
Appetitmangel, Erbrechen und Durchfall
Ohrenentzündungen. Die erkennen Sie durch einen geröteten Gehörgang, Belege und einen unangenehmen Geruch.
Niesen mit Nasenausfluss
Stellen Sie Symptome fest, sollten Sie eine Tierärztin oder einen Tierarzt aufsuchen. So können Sie den Hund entsprechend behandeln lassen. Ausserdem können Sie untersuchen lassen, ob die Symptome allenfalls einen anderen Ursprung haben.
Gut zu wissen: Bei Hunden tritt Heuschnupfen meist im Alter von ein bis drei Jahren erstmals auf.
Tierversicherung schützt vor hohen Tierarztkosten
Der Besuch in der Tierarztpraxis ist meist ganz schön teuer. Mit einer Tierversicherung sind Sie abgesichert: Sie übernimmt etwa Behandlungskosten oder Aufenthalte im Tierspital.
2. Wie erkenne ich Heuschnupfen bei meiner Katze?
Bei Katzen äussert sich die Pollenallergie vor allem durch Hautprobleme. Sie erkennen sie daran, dass die Katze sich oft kratzt oder an den gleichen Stellen leckt. Betroffen sind vor allem:
Ohren
Gliedmassen
Bauch
Durch das Lecken und Kratzen beschädigt das Büsi teils auch die Hautbarriere. Das führt etwa zu Haarausfall, Entzündungen und Krustenbildung. Da Katzen Pollen auch einatmen, kann eine Allergie langfristig zu Asthma führen.
Gut zu wissen: Bei Katzen tritt Heuschnupfen meist im Alter von sechs Monaten bis drei Jahren erstmals auf.
Wichtig: Tränende Augen, häufiges Niesen und eine laufende Nase sind bei Katzen kein Hinweis auf eine Pollenallergie. Gehen Sie bei diesen Symptomen schnellstmöglich zur Tierärztin oder zum Tierarzt.
3. Wie wird bei Katzen und Hunden Heuschnupfen diagnostiziert?
Zuerst versuchen Tierärztinnen und Tierärzte, andere Ursachen für den Juckreiz auszuschliessen. Dazu gehören etwa Hauterkrankungen, aber auch andere Allergien.
Anschliessend führt Ihre Tierärztin oder Ihr Tierarzt bei Ihrem Haustier einen Intrakutantest durch. Dabei wird dem Tier etwas Fell abrasiert und verschiedene Allergene unter die Haut gespritzt.
Nach einer kurzen Wartezeit sind allenfalls allergische Reaktionen auf der Haut sichtbar. Daran stellt die tiermedizinische Fachperson fest, auf welche Allergene Ihr Tier empfindlich reagiert.
4. Heuschnupfen bei Hunden und Katzen: Was gibt es für Behandlungsmöglichkeiten?
Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten einer Pollenallergie bei Hunden und Katzen. Je nach Schweregrad entscheidet Ihre Tierärztin oder Ihr Tierarzt über die passenden Massnahmen.
Wichtig: Sprechen Sie immer mit Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt über die Behandlung der Pollenallergie. So können Sie Ihrem Vierbeiner bestmöglich helfen.
Je nach Stärke der Allergie gibt es verschiedene Medikamente, die Ihrem Tier helfen können. Einige mindern allergische Reaktionen, andere stillen den Juckreiz.
Antihistaminika: Sie mindern die Ausschüttung von Histamin, das allergische Reaktionen auslöst. Das mindert auch die allergischen Reaktionen. Die meisten Tiere vertragen Antihistaminika gut. Aber: Bei einigen Hunden wirken sie nicht.
Kortison: Kortison wirkt entzündungshemmend. Hohe Dosen über einen längeren Zeitraum können aber starke Nebenwirkungen verursachen. Kortisonhaltige Salben für eine lokale Behandlung sind aber meist unproblematisch.
Januskinase-Hemmer: Sie lindern einen starken Juckreiz und gelten als verträglicher als Kortison. Aber auch hier sind Nebenwirkungen möglich.
Salben und Augentropfen: Salben eignen sich für lokale allergische Reaktionen. Sie lindern etwa den Juckreiz. Bei einer Bindehautentzündung verschreibt die Tierärztin oder der Tierarzt allenfalls Augentropfen.
Notfall-Set: Für stark allergische Tiere gibt es Notfall-Sets. Sie bestehen meistens aus einem Antiallergikum, einem Kortison-Präparat und einem Adrenalin-Pen. Das Notfall-Set können Sie etwa bei einer akuten Atemnot einsetzen.
Wichtig: Nutzen Sie keine menschlichen Medikamente für Ihre Haustiere.
Sie können mit Ihrem Tier eine Hyposensibilisierung machen. Das ist eine Alternative zur ständigen Gabe von Medikamenten.
Für die Hyposensibilisierung spritzen Sie Ihrem Tier regelmässig eine kleine Menge des Allergens unter die Haut. So erhöht sich die Toleranz des Körpers gegenüber dem Allergen.
Wie für Menschen gibt es auch für Haustiere alternative Heilmethoden wie Homöopathie oder Akupunktur. Ob und in welchem Umfang die Kosten übernommen werden, ist abhängig von der Tierversicherung und dem Versicherungsmodell.
Bei starker Pollenbelastung sollte Ihr Tier möglichst wenig draussen sein. Planen Sie etwa Spaziergänge zu Zeiten mit niedriger Pollenkonzentration. Lassen Sie Ihre Katze bei hoher Pollenkonzentration nicht rausgehen.
Lüften Sie ausserdem zu Zeiten mit geringer Pollenbelastung. Nach einem Regenschauer oder früh morgens sind in der Regel besonders wenige Pollen in der Luft.
Gut zu wissen: Pollenkalender zeigen, wann die Pollenbelastung verschiedener Pflanzen wie hoch ist. Einen Kalender finden Sie etwa bei Meteo Schweiz. Es gibt auch Apps, die Sie über die Pollenkonzentration an Ihrem Standort informieren.
Reinigen Sie bei Ihrem Haustier nach dem Spaziergang mit einem feuchten Tuch Fell und Pfoten. Sie können Ihren Hund auch mit einem Allergieshampoo waschen.
Wichtig: Sprechen Sie die Nutzung von Allergieshampoo am besten mit Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt ab. Das gilt vor allem bei starken Hautproblemen.
Regelmässiges Putzen der Wohnung hilft, Pollen aus dem Haus zu entfernen. Säubern Sie auch den Schlafplatz Ihrer Fellnase regelmässig.
5. Mit welchen Behandlungskosten muss ich bei Hund oder Katze mit Heuschnupfen rechnen?
Wie viel Sie für die Behandlung der Pollenallergie zahlen, ist abhängig von:
Art der Behandlung
Dauer der Behandlung
Tierärztin oder Tierarzt
Klären Sie vor Beginn der Behandlung, wie viel sie voraussichtlich kosten wird. Bei hohen Kosten lohnt sich allenfalls eine Tierversicherung. Aber: Viele Tierversicherungen übernehmen Kosten erst nach einer Wartezeit – nicht direkt nach Abschluss.
Gut zu wissen: Achten Sie bei Abschluss der Tierversicherung auf die Deckung. So können Sie sichergehen, dass Sie die Heuschnupfen-Behandlung übernimmt.
Dieser Artikel wurde erstmals produziert am 21.08.2017