Säule 3a: Bank oder Versicherung im Vergleich

Gehen Sie mit Ihrer dritten Säule besser zu einer Bank oder zu einer Versicherung? Wer fürs Alter vorsorgen und Steuern sparen will, findet in beiden Systemen gute Lösungen. Unterschiede gibt es bei der Flexibilität, dem Vorbezug und Versicherungsschutz.

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Lara Surber

23.02.2024

Zwei Männer sitzen auf dem Sofa und blicken in einen Laptop.

iStock / Goodboy Picture Company

1.Säule 3a bei Bank oder Versicherung: Was gilt bei den Steuern?
2.Zinssparen: bei Banken variabel – bei Versicherungen fix
3.Wertschriften: gleiche Anlagemöglichkeiten bei beiden
4.3. Säule bei der Bank oder Versicherung? Hier liegen die Unterschiede
5.Kurzfristige Vorsorgestrategien sind einfacher bei Banken
6.Versicherungslösung bietet Risikoschutz für Erwerbsausfall und Tod

1. Säule 3a bei Bank oder Versicherung: Was gilt bei den Steuern?

Wer in der Schweiz arbeitet, kann Einzahlungen in die Säule 3a vom steuerbaren Einkommen abziehen. Pro Jahr dürfen Erwerbstätigen mit Pensionskasse maximal 7’056 Franken (Stand 2024) in die 3. Säule einzahlen. Bei Erwerbstätigen ohne Pensionskasse sind es 35’280 Franken. Es spielt keine Rolle, ob Sie die 3. Säule bei der Bank oder Versicherung abgeschlossen haben.

Steuerersparnis durch die 3. Säule

Die tatsächliche Steuerersparnis hängt von der Höhe des Lohns und vom Steuersatz an Ihrem Wohnort ab. Für die meisten Angestellten in der Schweiz ist eine Ersparnis von über 1’000 Franken im Jahr ohne weiteres im Bereich des Möglichen. Wie viel können Sie mit der Säule 3a sparen?

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2. Zinssparen: bei Banken variabel – bei Versicherungen fix

Die einfachste Vorsorgeform in der Säule 3a ist das Zinssparen. Bei der Bank geschieht das auf einem 3a-Konto. Dort wird das angesparte Geld wie bei einem Sparkonto verzinst, meist mit einem etwas besseren Zins, einem sogenannten Vorzugszins. Die Banken können ihren Zins für 3a-Konten nach eigenem Ermessen anpassen.

Bei den Versicherungen wird der Zins beim Abschluss für die ganze Laufzeit der Lebensversicherungspolice festgelegt. In der Regel bleibt er also bis zum Erreichen des Pensionsalters gleich. Der Satz für die Lebenspolice ist bis zum Bezug zwar garantiert, aber im aktuellen Zinsumfeld enorm tief.

Bei Versicherungen ist vor allem der zweite Teil des Ertrags interessant: die sogenannte Überschussbeteiligung. Dabei handelt es sich um eine Beteiligung am Ertrag des Versicherungsgeschäftes: Hatte die Versicherung im Jahresverlauf wenige Schadensfälle, erhöhen sich die Überschüsse. Die Höhe der Überschussbeteiligung kann also jedes Jahr anders ausfallen.

3. Wertschriften: gleiche Anlagemöglichkeiten bei beiden

Sowohl Banken als auch Versicherungen bieten neben dem Zinssparen auch Anlagefonds an. Entscheiden Sie sich für eine Fondslösung, werden Ihre 3a-Ersparnisse zu einem bestimmten Teil in Aktien und Obligationen investiert. Es gibt sogar 3a-Anlagefonds mit einem 100-prozentigen Aktienanteil. Je höher der Aktienanteil, desto höher liegt der mögliche Kursgewinn. In gleichem Mass steigt aber auch das Risiko von Kursverlusten.

Die Rendite Ihrer 3a-Anlage hängt also davon ab, welche Marktrisiken Sie eingehen. Bei einer einfachen Police oder einem 3a-Konto sind sie am geringsten. Bei Wertschriftenanlagen können sie deutlich höher sein.

4. 3. Säule bei der Bank oder Versicherung? Hier liegen die Unterschiede

Sparen Sie bei der Bank fürs Alter, bleiben Sie flexibler. Sie können jedes Jahr frei entscheiden, ob, wie viel oder bei welcher Bank Sie Ihren 3a-Beitrag einzahlen möchten. Auch können Sie jederzeit von einem 3a-Konto zu einer Fondslösung wechseln und umgekehrt.

Beim Versicherungssparen ist die Flexibilität eingeschränkt:

  • Eine Änderung der Anlagestrategie ist nur beschränkt möglich, beispielsweise als Wechsel von einem Anlagefonds in einen anderen.

  • Die vertraglich festgesetzte Prämie muss jedes Jahr einbezahlt werden. (Manche Versicherungspolicen gestatten eine sogenannte Prämienbefreiung. Dann dürfen Sie ausnahmsweise mit den Zahlungen aussetzen, wenn es gerade schlecht läuft – etwa bei Erwerbsunfähigkeit.)

  • Als Gegenleistung für diese Einschränkungen bieten die Versicherungen neben der Kapitalanlage auch einen Risikoschutz.

5. Kurzfristige Vorsorgestrategien sind einfacher bei Banken

Vorsorgefragen sind in der Regel mit langfristigen Überlegungen verbunden. Konkret geht es um die Vorsorge für die Zeit nach der Pensionierung. Der Gesetzgeber sieht aber auch Fälle eines früheren Bezugs vor.

Ein Vorbezug von 3a- oder auch Pensionskassengeldern ist beispielsweise möglich, wenn Sie auswandern, sich selbstständig machen oder wenn Sie ein Eigenheim kaufen. Wer kurz- oder mittelfristig einen solchen Schritt beabsichtigt, ist bei einer Bank besser bedient. Banken zahlen beim Vorbezug anstandslos das volle Kapital aus.

Wollen Sie hingegen bei einer Versicherung früher aus dem Vertrag aussteigen, kann das unangenehme Folgen haben. Versicherungen erstatten dann oft nur den sogenannten Rückkaufswert. Der liegt in den ersten Jahren sogar unter der Summe Ihrer Einzahlungen. Die Versicherer verwenden nämlich Ihre Prämieneinzahlungen zuerst für die Finanzierung der Abschlussprovision und des Versicherungsschutzes. Erst danach beginnt der Aufbau ihres Vorsorgevermögens.

6. Versicherungslösung bietet Risikoschutz für Erwerbsausfall und Tod

Das entscheidende Argument für den Abschluss einer 3a-Versicherungspolice ist der Risikoschutz für den Fall von Erwerbsunfähigkeit oder Tod. Im günstigen Fall können Sie mit der Versicherungssumme beim Verfall der Police die Hypothek zurückzahlen. Im Todesfall oder bei Erwerbsunfähigkeit können Partner und Kinder sich dank der Versicherungsleistung über eine schwierige Phase hinwegretten.

Besonders Selbstständige ohne Pensionskasse sind oft auf den Schutz durch eine 3a-Lebensversicherung angewiesen. Aber auch in anderen Fällen kann eine Lebensversicherung Sinn machen. Etwa für Personen, die zum Familieneinkommen beitragen und bereits ein Eigenheim besitzen. Bei dieser Lösung sollten Sie sich aber bewusst sein, dass ein Teil Ihrer Guthaben in den Risikoschutz fliesst und Ihnen dadurch im Alter nicht zur Verfügung steht.

Schliesslich besteht noch die Möglichkeit, einen Teil der Säule 3a bei einer Bank anzulegen und den Tod und die Erwerbsunfähigkeit ebenfalls im Rahmen dieser Säule als reine Risikoversicherung abzusichern. Nicht selten ist diese Kombination die günstigere Lösung. Wenn Sie Ihre persönliche Situation analysieren und eine für Sie passende Vorsorgelösung finden möchten, steht Ihnen der Comparis- Partnerservice Optimatis für eine unverbindliche Vorsorgeberatung zur Verfügung.

Dieser Artikel wurde erstmals produziert am 19.12.2017

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