Tattoo entfernen: Dauer, Kosten und Tipps im Überblick

Ausgebleichte Farben, unpassende Körperstelle oder neue Lebensumstände: Es gibt viele Gründe für eine Tattooentfernung. Erfahren Sie mehr über Laserbehandlungen, alternative Methoden und Preise in der Schweiz.

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Melanie Eberlein

27.10.2022

tattoo entfernen mit laser

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1.Welche Methoden gibt es, ein Tattoo zu entfernen?
2.Was sollte ich vor der Tattooentfernung beachten?
3.Wer kann mein Tattoo weglasern?
4.Wie lange dauert es, ein Tattoo zu entfernen?
5.Lässt sich jedes Tattoo mit Laser entfernen?
6.Welche Risiken gibt es bei der Laserbehandlung?
7.Wie pflege ich die Haut nach dem Lasern?
8.Zahlt die Krankenkasse meine Tattooentfernung?
9.Was kostet eine Tattooentfernung?

1. Welche Methoden gibt es, ein Tattoo zu entfernen?

Die Laserbehandlung ist die beste und sicherste Methode zur Tattooentfernung. Lasern verspricht zuverlässige Ergebnisse bei mehrfacher Behandlung. Alternative Methoden sind weniger effektiv und bergen ein höheres Risiko von Narbenbildung. Daher werden sie seltener eingesetzt.

Tattoo lasern lassen

Meist wird bei der Laserbehandlung die Hautstelle im Vorfeld mit einer Betäubungscreme betäubt. Dann wird das Tattoo durch kurze, starke und konzentrierte Laserstrahlen behandelt. Das Laserlicht bricht die Farbe in kleinste Partikel auf. Der Körper kann sie so abbauen. Bei gewissen Anbietern wird die Therapie mit einer fraktionalen Lasertherapie kombiniert, was ein besseres Ergebnis als die alleinige Behandlung mit dem Tattoolaser erzielt.

Neueste Technologie: Je nach Farbe kommen unterschiedliche Laser und Wellenlängen zum Einsatz. Sogenannte Pikosekunden-Laser sind besonders wirksam. Sie geben kurze Laserimpulse ab. Auch mehrfarbige Tattoos lassen sich damit weglasern.

Geringes Risiko: Bei einem professionell gestochenen Tattoo liegen die Farbpigmente in der mittleren Hautschicht. Die obere Hautschicht wird also beim Lasern nicht verletzt. Das Risiko für Narben ist daher gering.

Wichtig zu wissen: Die Tattoolaserung ist deutlich schmerzhafter als das Stechen des Tattoos. Bei guter Vorbetäubung und Kühlung während der Behandlung ist diese jedoch gut verträglich.

Chirurgische Tattooentfernung

Ein Tattoo chirurgisch zu entfernen, wird selten empfohlen. Diese Methode ist zwar effektiv, hinterlässt aber häufig unschöne Narben. Dennoch kann ein chirurgischer Eingriff bei kleinen, schmalen Tattoos eine Lösung sein. Lassen Sie sich im Vorfeld beraten.

Bei der Operation zur Tattooentfernung wird die Hautstelle lokal betäubt und die Tätowierung mit dem Skalpell entfernt. Anschliessend wird die Haut genäht. Antibiotika werden nur bei Risikolokalisationen und nicht standardmässig eingesetzt. Sie verhindern eine Infektion, beschleunigen aber nicht die Heilung oder verhindern Entzündung.

Dermabrasion

Bei der Dermabrasion wird ein Hochfrequenz-Schleifgerät eingesetzt und das Tattoo bis auf tiefere Hautschichten entfernt. Die Haut wird zuvor vereist. Nach der Behandlung bleibt eine offene Wunde, die bis zu drei Wochen schmerzen kann.

Aufgrund der unzuverlässigen Resultate wird diese Methode selten angewendet und von Fachleuten nicht empfohlen.

Chemisches Peeling

Beim chemischen Peeling zur Tattooentfernung wird Fruchtsäure auf die Haut aufgetragen. Diese zerstört die obersten Hautschichten. Freigelegte Farbpigmente werden mit einer Fräse entfernt oder durch eine weitere chemische Substanz herausgelöst.

Die Methode ist schmerzhaft und erfordert eine lokale Betäubung. Umliegende Hautareale werden geschädigt, daher ist vom chemischen Peeling abzuraten.

2. Was sollte ich vor der Tattooentfernung beachten?

Hautprobleme, manche Erkrankungen oder die Einnahme bestimmter Medikamente können ein Ausschlusskriterium sein. Klären Sie Risikofaktoren unbedingt mit dem Anbieter ab, bevor Sie Ihr Tattoo entfernen lassen.

Das sollten Sie beachten:

  • Informieren Sie sich im Voraus über Risiken, Erfolgschancen und Kosten.

  • Suchen Sie einen zuverlässigen Anbieter, am besten eine medizinische Fachperson.

  • Achten Sie auf Qualität: Ein gutes Ergebnis hängt von Anbieter und Lasergerät ab.

  • Ihre Haut sollte nicht stark gebräunt sein: Setzen Sie das Tattoo vier Wochen vor der Behandlung keiner Sonne aus.

  • Bei einer Schwangerschaft wird von einer Tattooentfernung abgeraten.

  • Wenn Ihr Tattoo noch frisch ist, muss es vor dem Lasern vollständig abheilen.

3. Wer kann mein Tattoo weglasern?

Mittlerweile bieten neben Hautärztinnen oder Hautärzten auch Schönheitschirurginnen oder Schönheitschirurgen sowie Tattoostudios eine Laserbehandlung an.

Um den Gesundheitsschutz bei kosmetischen Laserbehandlungen zu verbessern, gilt seit dem 1. Juni 2019 die Verordnung zum Bundesgesetz über den Schutz vor Gefährdungen durch nichtionisierende Strahlung und Schall (V-NISSG). Diese wurde mit einer Übergangsfrist von fünf Jahren eingeführt.

Ab dem 1. Juni 2024 gilt dann: Die behandelnde Person braucht einen Sachkundenachweis, um eine Laserbehandlung durchführen zu dürfen.

Die Kosten für eine Tattooentfernung können enorm schwanken. Es gibt grosse Unterschiede im Preis bei den einzelnen Anbietern. Starten Sie vorher den Preisvergleich.

4. Wie lange dauert es, ein Tattoo zu entfernen?

Wie gross ist Ihr Tattoo? Und wie farbintensiv ist es? Wurde es von einem Laien oder einem Profi gestochen? Wie viele Sitzungen zur vollständigen Tattooentfernung nötig sind, hängt von vielen Faktoren ab.

Meist sind zwischen 6 und 12 Termine erforderlich. Weisse Tattoos, bestimmte Farben und grosse Profi-Tattoos können länger dauern. Laien- und Bio-Tattoos sind meist weniger farbintensiv und lassen sich schneller weglasern.

Eine Sitzung dauert jeweils 30 bis 60 Minuten. Bei einem kleinen Tattoo können es auch nur fünf Minuten sein. Nach jeder Laserbehandlung sollte das Tattoo schwächer werden. Zwischen den einzelnen Sitzungen ist ein Abstand von etwa 8 Wochen nötig, damit die Haut abheilen und das Pigment abgebaut werden kann.

5. Lässt sich jedes Tattoo mit Laser entfernen?

In der Regel gilt: Ja, jedes Tattoo lässt sich weglasern. Doch manche Tattoos eignen sich besser für eine Laserbehandlung als andere. Dunklere Farben wie Schwarz, Dunkelblau oder Dunkelgrau lassen sich meist besser entfernen als Rot, Gelb und Orange.

Gewisse Tattoos können nicht komplett entfernt werden. Es bleibt ein sogenanntes Ghost Tattoo, also ein Schatten an der Tattoostelle. Vorhersagen lässt sich jedoch nicht, welche Tattoos vollständig und welche nicht vollständig entfernt werden können.

6. Welche Risiken gibt es bei der Laserbehandlung?

Beim Lasern können leichte Nebenwirkungen nach der Behandlung auftreten. Risiken für Narben, Verbrennungen oder Farbveränderungen bestehen nur, wenn der Laser nicht sachgerecht angewendet wird. Mögliche Nebenwirkungen bei einer professionellen Tattooentfernung per Laser sind:

  • zunächst eine Weissfärbung der Hautregion

  • danach Rötungen, Schwellungen und Krustenbildungen

  • Blasenbildung

  • leichte Blutungen

  • Wundheilungsstörungen und Wundinfektionen

Die Beschwerden klingen nach ein paar Tagen ab. Nach einer Woche sollte die Wunde verheilt sein. Häufig wird nach der Therapie eine Salbe mit Antibiotika aufgetragen, um eine Infektion zu verhindern.

Nach der Laserbehandlung bildet sich eine Hautkruste auf der Tätowierung, die sich nach einigen Tagen von selbst löst. Kratzen Sie diese bitte nicht ab! Sonst kann es sein, dass sich eine Narbe bildet. Auch Wundbläschen sollten nie aufgestochen werden, um eine Infektion zu verhindern.

Auch können im Körper Farbpigmente zurückbleiben. Diese lagern sich meist in den Lymphknoten ab. Ob die Farbpartikel gesundheitsschädlich sind, ist noch nicht bekannt.

7. Wie pflege ich die Haut nach dem Lasern?

Damit Ihre Haut gut abheilt und sich keine Narben, Infektionen oder Gewebeschäden bilden, beachten Sie bitte folgende Tipps:

  • Kühlen Sie vor, während und nach der Laserbehandlung das Hautareal.

  • Decken Sie die ersten drei bis vier Tage die Stelle mit einer Wundauflage ab.

  • Cremen Sie die Wunde regelmässig mit einer geeigneten Salbe ein.

  • Verzichten Sie bis zur Abheilung auf eine Rasur der betroffenen Haut.

  • Lindern Sie Juckreiz bei Bedarf mit einer Feuchtigkeitscreme.

  • Verwenden Sie kein Make-up oder andere hautreizenden Produkte.

  • Achten Sie jedoch auf Sonnenschutz, da die Haut besonders empfindlich ist.

8. Zahlt die Krankenkasse meine Tattooentfernung?

Eine Tattooentfernung gilt grundsätzlich als Schönheitsbehandlung. Die Grundversicherung der Krankenkasse übernimmt weder die Kosten der Tattooentfernung noch die Kosten möglicher Komplikationen.

9. Was kostet eine Tattooentfernung?

Sie möchten Ihr Tattoo von einer Fachperson entfernen lassen? Vergleichen Sie hier die Preise:

Preise in Zürich

Institution < 5 cm Durchmesser* 5–10 cm Durchmesser* > 10 cm Durchmesser* Behandelnde Person & Anzahl Sitzungen
Tattoo Renaissance 70–90 120–160 ab 240 Laserexperte; 8–12 Sitzungen
Dermanence 80–150 250 ab 300 Laserexperte; 6–10 Sitzungen
Prevention Center 100–150 150–250 ab 250 Arzt; mind. 6 Sitzungen
Avorya – Bettina Kerbler ab 250 ab 250 ab 250 Information nicht verfügbar
Beautyclinic – Dr. med. Nikolaus Linde ca. 250–400 ca. 400–500 ab 650 Kosmetische Fachperson; 7–10 Sitzungen
Face Atelier – Haus zur Pyramide ab 300 ab 500 ab 800 Arzt; 6–10 Sitzungen

* Preise pro Sitzung (in CHF) pro Grösse des Tattoos

Sind Sie Anbieter für Tattoo-Entfernungen und noch nicht in der Liste aufgeführt? Kontaktieren Sie uns unter aerzteverzeichnis@comparis.ch. Wir prüfen Ihre Anfrage gerne.

Quellen:

Dieser Artikel wurde fachlektoriert durch Dr. Marianne Meli, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie.

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