Muttermale entfernen: Infos zu Behandlung und Kosten in der Schweiz

Sie wollen ein Muttermal entfernen lassen? Nicht immer übernimmt die Krankenkasse die Kosten. Comparis klärt auf, worauf Sie bei einem Leberfleck achten sollten und welche Preise für eine Entfernung gelten.

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Melanie Eberlein

02.11.2022

Muttermal operativ entfernen

Adobe Stock / amixstudio

1.Was sind Muttermale?
2.Wie erkenne ich ein gefährliches Muttermal?
3.Muttermal kontrollieren: Was bringen Apps?
4.Wann muss ich zum Hautarzt?
5.Fallen Kosten für die Muttermalkontrolle an?
6.Wie lassen sich Muttermale entfernen?
7.Welche Risiken gibt es beim Entfernen von Muttermalen?
8.Leberfleck entfernen: Welche Kosten übernimmt die Krankenkasse?

1. Was sind Muttermale?

Muttermale sind gutartige Wucherungen von Pigmentzellen der Haut. Je nach Sprachgebrauch werden sie auch als Leberfleck oder Nävus bezeichnet.

Es gibt Muttermale, die bei der Geburt bereits vorhanden sind oder sich in der Kindheit entwickeln. Andere Muttermale entstehen spontan durch Vermehrung von Zellen in jedem Alter. Häufig kommen sie am Rücken oder den Beinen vor. Das lässt auf einen engen Zusammenhang zwischen Muttermal und Sonnenlicht schliessen.

Manche sehen ihr Muttermal als Schönheitsfleck. Andere empfinden Muttermale als störend und wollen sie entfernen lassen. Gewisse Muttermale sind sogar gefährlich. Aus ihnen kann sich schwarzer Hautkrebs, ein Melanom, entwickeln. Wichtig zu wissen: Nur jedes dritte Melanom wächst aus einem Muttermal heraus.

2. Wie erkenne ich ein gefährliches Muttermal?

Melanome sind gefährlich. Sie neigen zum Ableger bilden, also zum Streuen im Körper. Daher ist es wichtig, sie frühzeitig zu entdecken und verdächtige Muttermale oder neue Hautverfärbungen auf ihre Bösartigkeit untersuchen zu lassen.

Gutartige und gefährliche Muttermale lassen sich meist optisch voneinander unterscheiden. Die ABCDE-Regel hilft bei der Früherkennung von Hautkrebs. Für eine genaue Diagnose sollten Sie bei Verdacht jedoch eine Hautärztin oder einen Hautarzt aufsuchen.

Die ABCDE-Regel

Jeder Buchstabe der ABCDE-Regel steht für eine Eigenschaft der pigmentierten Hautveränderung. Folgende Merkmale deuten auf ein gefährliches Muttermal hin:

  • A für Asymmetrie: asymmetrische Form, nicht rund oder oval

  • B für Begrenzung: unregelmässiger, unscharfer Rand

  • C für Color (engl. Farbe): Farbveränderung oder Mehrfarbigkeit

  • D für Dynamik: schnelles Wachstum

  • E für Erhabenheit: knotig wachsend, auch neue Flecken mit mehr als einem Millimeter Höhe

Zusätzliche Warnsignale sind Juckreiz und austretendes Blut. Suchen Sie in diesen Fällen umgehend eine Arztpraxis auf.

Tipps für den Hautcheck

Begutachten Sie Ihre Haut einmal im Monat gründlich anhand der ABCDE-Regel. Bitten Sie Ihre Partnerin oder Ihren Partner um Hilfe bei schlecht einsehbaren Bereichen, etwa dem Rücken oder Fusssohlen. Verwenden Sie alternativ einen Spiegel.

Achten Sie auf gute Beleuchtung. Vergessen Sie Hautfalten sowie Finger- und Zehenzwischenräume nicht.

3. Muttermal kontrollieren: Was bringen Apps?

In den App-Stores gibt es mehrere Anwendungen zur Erkennung von Melanomen und Hautproblemen durch die Beurteilung von Fotos. Je nach Anwendung werden die Fotos der Nutzer von einer Software oder einer Fachperson überprüft und beurteilt.

Automatisierte Smartphone-Apps können den Arztbesuch nicht ersetzen. Wissenschaftlichen Studien zufolge übersehen Apps mit einer Software-Erkennung derzeit noch viele Melanome. Die Technik entwickelt sich jedoch unter Einsatz von künstlicher Intelligenz rasant weiter. Die Überprüfung von Fotos durch Fachpersonen – auch online – scheint aktuell noch die bessere Alternative.

Online Abklärung

Bei Muttermalen kann es sinnvoll sein, diese vor der Entfernung online von einer Fachperson abklären zu lassen.

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4. Wann muss ich zum Hautarzt?

Vermuten Sie laut ABCDE-Regel ein gefährliches Muttermal, gehen Sie zu einer Hautärztin oder einem Hautarzt. Je früher ein bösartiges Muttermal erkannt wird, desto grösser ist die Heilungschance. Die Stelle wird mit einer speziellen Lupe (Auflichtmikroskop oder Dermatoskop) untersucht. Bei weiterem Verdacht wird eine Gewebeprobe entnommen und im Labor untersucht.

Hinweis zur Krebsvorsorge: Auch ohne verdächtige Flecken wird Personen über 35 Jahre empfohlen, routinemässig eine Muttermalkontrolle durchführen zu lassen.

5. Fallen Kosten für die Muttermalkontrolle an?

Generell übernimmt die Grundversicherung nur die Kosten für medizinisch Notwendiges. Das trifft auf die Muttermalkontrolle als Vorsorgeuntersuchung nicht zu. Für die Übernahme eines Check-ups bei Ihrer Hautärztin oder Ihrem Hautarzt können Sie jedoch eine Zusatzversicherung abschliessen.

6. Wie lassen sich Muttermale entfernen?

Verdächtige oder sicher bösartige Muttermale können nur operativ entfernt werden. Die betroffene Stelle wird dabei lokal betäubt, herausgeschnitten und das Gewebe zur Untersuchung ins Labor gegeben.

Gutartige, aber kosmetisch störende Muttermale dürfen seit Juni 2019 ebenfalls nur noch chirurgisch entfernt werden. Das neue Lasergesetz NISSG verbietet eine Entfernung von Muttermalen per Laser. Gründe dafür sind:

  • Bei der Laserbehandlung bleibt kein Gewebe für einen abschliessenden Befund übrig.

  • Das Muttermal wird nicht immer vollständig entfernt und kann daher nachwachsen.

Das sollten Sie beachten, wenn Sie ein Muttermal chirurgisch entfernen lassen:

  • Lassen Sie Muttermale nur von einer Fachperson in einer Hautarztpraxis entfernen.

  • Fragen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, ob Sie gerinnungshemmende Medikamente einige Tage vor dem Eingriff absetzen sollten.

  • Es darf keine entzündlichen Hautveränderungen im Operationsgebiet geben.

  • Der Eingriff wird ambulant unter örtlicher Betäubung vorgenommen. Er dauert meist nur wenige Minuten.

  • Um die Wundheilung zu verbessern, sollten Sie vor und nach der OP so wenig wie möglich oder gar nicht rauchen.

  • Verzichten Sie im Anschluss mindestens für sechs Wochen auf eine direkte UV-Exposition.

  • Die oberflächliche Wundheilung ist nach 7 bis 14 Tagen abgeschlossen. Müssen Fäden gezogen werden, geschieht das meist innerhalb von 14 Tagen.

Entfernen Sie Muttermale auf keinen Fall selbst. Eine unprofessionelle Operation oder ein Wegkratzen kann schwere Infektionen verursachen. Ausserdem können unschöne Narben bleiben. Handelt es sich beim Muttermal um ein Melanom, ist die Gefahr einer nicht mehr heilbaren Streuung des Krebses im Körper hoch.

7. Welche Risiken gibt es beim Entfernen von Muttermalen?

Das Risiko beim Entfernen von Muttermalen ist sehr gering. Die Hautärztin bzw. der Hautarzt bemüht sich um kosmetisch unauffällige Resultate mit einer möglichst schönen Narbenbildung. Trotzdem kann es in seltenen Fällen zu folgenden Komplikationen kommen:

  • Nachblutungen

  • Infektionen

  • Wundheilungsstörungen

Eine Narbenbildung ist nach jedem operativen Eingriff zu erwarten und kann ein Leben lang sichtbar bleiben.

8. Leberfleck entfernen: Welche Kosten übernimmt die Krankenkasse?

Muss das Muttermal aus gesundheitlichen Gründen entfernt werden, übernimmt die Krankenkasse die Kosten. Rein kosmetische Behandlungen sind keine Kassenleistungen. Hier finden Sie beispielhaft die Preise von einigen Hautarztpraxen in der Schweiz.

Sind Sie Anbieter für die Entfernung von Muttermalen und noch nicht in der Liste aufgeführt? Kontaktieren Sie uns unter aerzteverzeichnis@comparis.ch. Wir prüfen Ihre Anfrage gerne.

Quellen:

Dieser Artikel wurde fachlektoriert durch Christian Greis, Facharzt für Dermatologie und Venerologie sowie Gründer unseres Partners derma2go.

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