Über viermal höhere Gebühren je nach Schweizer Hochschule
Die Semestergebühren an Schweizer Universitäten und Hochschulen variieren teils massiv. Die Gebühren der teuersten Universität ist über viermal teurer als diejenigen der günstigsten. Für ausländische Studierende sind die Unterschiede noch stärker.

15.09.2021

iStock / AndreyPopov
Worum geht es?
Comparis hat die Semestergebühren der Schweizer Universitäten und Hochschulen untersucht.
Die Semestergebühren variieren teils massiv.
Die Unterschiede können nicht mit akademischer Reputation erklärt werden.
Die wichtigsten Erkenntnisse
Nächste Woche beginnt für Studierende vielerorts das Herbstsemester. Eine Comparis-Analyse zeigt: Studierende der Università della Svizzera italiana bezahlen fürs Grundstudium über viermal so viel wie Studierende der Universitäten Neuenburg oder Genf.
Ausländische Studierende werden im Vergleich zu ihren Schweizer Kommilitoninnen und Kommilitonen je nach Ausbildungsstätte stärker zur Kasse gebeten. An der Universität St. Gallen bezahlen ausländische Bachelor-Studierende das 2,5-fache der Semestergebühr von Schweizer Studierenden. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Pädagogischen Hochschulen (PH). Am teuersten ist es für ausländische Studentinnen und Studenten im Wallis.
Das hat uns überrascht
Es gibt keinen direkten Zusammenhang zwischen Studiengebühren und akademischer Reputation. Die für Schweizer Verhältnisse extrem teure Tessiner Universität liegt im weltweiten Uni-Ranking von Quacquarelli Symonds (QS)* auf Platz 273. Die ETH Zürich, das Paradepferd unter den Schweizer Hochschulen, belegt weltweit Platz acht – in Kontinentaleuropa gar Platz eins. Die Semestergebühr an der ETH Zürich beträgt jedoch nur 730 Franken. Einen Spitzenplatz im QS-Ranking (Platz 14) belegt auch die EPFL, die wie die ETH Zürich 730 Franken Semestergebühren verlangt.
Die gesamte Comparis-Analyse zu Hochschulgebühren
Das sagt der Comparis-Experte
«Die Universitäten erhalten Beiträge von den Herkunftskantonen der Studierenden. Bei ausländischen Studierenden fehlen diese Beiträge und werden zum Teil voll auf ihre Semestergebühren überwälzt», erläutert Comparis-Gebührenexperte Leo Hug die Ungleichbehandlung ausländischer Studierenden. «Bei einigen Pädagogischen Hochschulen könnte man sich fragen, ob Ausländerinnen und Ausländer übermässig gemolken werden», so Hug. Und: «Die hohen Gebühren lassen sich nicht mit der akademischen Reputation der Universität erklären. Die teuersten Universitäten finden sich in den Universitätsrankings nicht zwingend unter den besten.»
Die Ergebnisse auf einen Blick

