Tipps für den Mietwagen im Ausland

Mit einem Mietwagen können Sie Ihr Reiseziel flexibler erkunden. Von Versicherung bis Zubehör sollten Sie bei der Miete einiges beachten. Mit unseren acht Mietwagen-Tipps fahren Sie in den Ferien ohne Sorgen.

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Lara Surber

26.07.2023

Luftaufnahme eines Autos, das auf einer Strasse am Meer entlang fährt.

iStock / Vera_Petrunina

1.Buchen Sie Ihr Mietauto frühzeitig
2.Vergleichen Sie verschiedene Mietwagen-Angebote
3.Wählen Sie die Tankregelung «Voll/Voll»
4.Prüfen Sie den Versicherungsschutz des Mietwagens
5.Nehmen Sie eigenes Zubehör für den Mietwagen mit
6.Überprüfen Sie die Deckung Ihrer Kreditkarte
7.Prüfen und dokumentieren Sie den Fahrzeugzustand vor Fahrtantritt
8.Geben Sie den Mietwagen pünktlich und während der Öffnungszeiten zurück

1. Buchen Sie Ihr Mietauto frühzeitig

Wann sollten Sie den Mietwagen buchen? Wann der Mietwagen am günstigsten ist, hängt auch von der Nachfrage am Reiseziel ab. Als Faustregel gilt: Buchen Sie so früh wie möglich. Gerade während der Hochsaison können die Preise stark ansteigen und die Verfügbarkeit ist eingeschränkt.

Tipp: Bei vielen Anbietern ist kostenfreies Stornieren auch kurzfristig möglich – oft bis 48 Stunden vor Mietbeginn. Entdecken Sie also ein attraktives Last-Minute-Angebot, können Sie Ihre Buchung aufheben und den günstigeren Wagen reservieren.

Sie können auch direkt vor Ort ein Fahrzeug mieten. Allerdings ist die Nachfrage in beliebten Urlaubsländern zur Hauptreisezeit gross. Unter Umständen kann es darum schwierig werden, überhaupt ein Auto zu bekommen. Ausserdem ist der Preisvergleich vor Ort mühsamer als online.

Mietwagen: Wer darf fahren?

Für das Fahren mit einem Mietwagen im Ausland ist das Alter wichtig. Es gelten die Bestimmungen des Urlaubsziels und der Autovermietung. Das Mindestalter liegt häufig bei 21 Jahren. Bei bestimmten Fahrzeugkategorien, etwa Sport- oder Luxusmodellen, kann es auch höher sein.

Gleichzeitig müssen Sie bei vielen Vermietungen mindestens ein bis drei Jahre im Besitz eines Führerscheins sein.

2. Vergleichen Sie verschiedene Mietwagen-Angebote

Die Angebote der verschiedenen Vermietungen unterscheiden sich teils erheblich. Achten Sie beim Vergleich auf die Leistungen. Oft fehlt es bei besonders günstigen Angeboten an Extras, die Sie dann vor Ort teuer dazukaufen müssen.

Tipp: Die Vielzahl der Autoverleiher kann je nach Reiseziel überwältigend sein. Fragen Sie Bekannte nach ihren Erfahrungen mit verschiedenen Anbietern. Lesen Sie auch Rezensionen bei Google oder Plattformen wie Trustpilot. So bekommen Sie einen besseren Eindruck der verschiedenen Anbieter.

Mietwagen vergleichen

Machen Sie sich vorab Gedanken über den Nutzungszweck Ihres Mietwagens. Ein Roadtrip mit vielen Städtebesuchen ist nicht der richtige Moment, um das erste Mal einen SUV zu fahren. Wer viel Gepäck dabei hat (z.B. zum Tauchen), ist hingegen mit einem SUV oder gar einem Pick-up vermutlich besser unterwegs als mit einem Kleinwagen.

3. Wählen Sie die Tankregelung «Voll/Voll»

Voller Tank bei der Übernahme, voller Tank bei der Rückgabe: Mit dieser Regelung fahren Sie normalerweise besser als mit der Option «Voll/Leer». Bei «Voll/Leer» bezahlen Sie den Treibstoff bei der Abholung separat und schenken der Vermietung, was bei der Übergabe noch im Tank ist. Ausserdem fällt eine zusätzliche Gebühr an und der verrechnete Preis für den Treibstoff ist oft deutlich höher als an der Tankstelle.

Achten Sie bei der Variante «Voll/Voll» darauf, dass der Tank bei der Rückgabe wirklich ganz gefüllt ist. Sonst kann Ihnen für das Auftanken nebst einem hohen Treibstoffpreis eine Servicegebühr verrechnet werden. Suchen Sie sich für das letzte Tanken eine Tankstelle in der Nähe der Autovermietung.

Bei den immer häufiger im Angebot stehenden elektrischen Mietwagen muss der Batterieladestand für gewöhnlich bei der Rückgabe mindestens 80 Prozent betragen, um allfällige Kosten und Gebühren fürs Nachladen zu vermeiden.

4. Prüfen Sie den Versicherungsschutz des Mietwagens

Etwas komplizierter beim Thema Mietwagen im Ausland ist die Versicherung. Die Versicherungsdeckungen sind oft modular aufgebaut und deshalb ein wenig unübersichtlich. Wichtig: Ihre private Autoversicherung greift hier nicht. Ebenso wenig eine allfällige Fremdlenkerversicherung.

Sie brauchen also auf jeden Fall einen Versicherungsschutz – sollten sich aber auch nicht alles aufschwatzen lassen. Grundsätzlich gilt: Studieren Sie Deckungsumfang und Selbstbehalte gründlich und vermeiden Sie Doppelversicherungen. Am besten erkundigen Sie sich bei der Abholung vor Ort über die Versicherungsdeckung und schliessen sie bedarfsgerecht ein. 

Den Diebstahl persönlicher Gegenstände haben viele über die Hausratversicherung abgedeckt. Sie müssen dafür also nicht eine extra Versicherung dazubuchen. 

Vergleichsplattformen bieten bei der Reservierung regelmässig Versicherungsdeckungen an, die bereits im Grundpreis der Vermietung inbegriffen sind. 

Haftpflichtversicherung: Brauchen Sie zwingend

Die Haftpflichtversicherung ist unbedingt zu empfehlen und in der Regel in der Miete inbegriffen. Achten Sie hier auf die Deckungssumme: Der TCS empfiehlt mindestens eine Million Franken.

Vollkaskoversicherung: Ist empfehlenswert

Mit einer Vollkaskoversicherung müssen Sie sich weniger Sorgen um Schäden am Mietauto machen. Zur Vollkasko gehört in vielen Fällen ein Diebstahlschutz. Prüfen Sie hier auf jeden Fall den Selbstbehalt. Bei einem geringen Aufpreis lohnt es sich unter Umständen, den Selbstbehalt bei allen Risiken auf null zu setzen.


Haben Sie eine Reiseversicherung? Dann klären Sie vorab, ob diese den Selbstbehalt übernimmt. Falls ja, können Sie bei der Automiete einen höheren Selbstbehalt wählen und so Prämien sparen. Diese Deckung kann auch in der Kreditkarte enthalten sein.

Andrea Auer, Comparis-Mobilitätsexpertin

5. Nehmen Sie eigenes Zubehör für den Mietwagen mit

Nutzen Sie Ihr Smartphone als Navigationssystem. So können Sie auf die kostenpflichtigen Navis der Vermieter verzichten. Laden Sie dazu vorher die nötigen Karten herunter, um hohe Roaming-Kosten zu vermeiden.

Reisen Sie mit kleinen Kindern? Je nach Extrakosten der Autovermietung lohnt es sich, den eigenen Kindersitz mitzunehmen. Viele Fluggesellschaften transportieren Kindersitze kostenlos. Informieren Sie sich rechtzeitig.

6. Überprüfen Sie die Deckung Ihrer Kreditkarte

Sie bekommen ohne Visa, Mastercard und Co. in der Regel keinen Mietwagen. Die Kreditkarte brauchen Sie sowohl für die Bezahlung der Buchung als auch zur Hinterlegung einer Kaution. Nur in Ausnahmefällen wird die Kaution in bar oder per Debitkarte akzeptiert.

Vergewissern Sie sich, dass die Deckung Ihrer Kreditkarte für die Kaution ausreicht. Kontaktieren Sie wenn nötig den Herausgeber (z.B. Ihre Bank), um die Limite temporär zu erhöhen. Achtung: Die Kreditkarte muss in der Regel auf den Namen des Mieters oder der Mieterin lauten.

7. Prüfen und dokumentieren Sie den Fahrzeugzustand vor Fahrtantritt

Machen Sie sich vor Fahrtantritt und in Anwesenheit eines Mitarbeitenden des Autovermieters ein Bild über den Zustand des Autos. Kontrollieren Sie auch die Reifen, den Unterboden, Licht und Blinker, die Scheibenwisch- und die Klimaanlage sowie den Tankstand.

Lassen Sie auch kleine Beschädigungen (Beulen, Kratzer, Lackschäden etc.) oder eine starke Verschmutzung vermerken. Sonst können Sie später für solche Mängel haftbar gemacht werden.

Tipp: Erkundigen Sie sich bei der Übernahme des Mietwagens unbedingt, was bei einer Panne oder einem Unfall im Ausland zu tun ist.

Auch bei der Rückgabe sollten Sie eine schriftliche Bestätigung über den Zustand des Wagens einholen. Machen Sie ausserdem bei Annahme und Rückgabe mit dem Smartphone möglichst viele Fotos vom Fahrzeug. So haben Sie im Streitfall Belege.

8. Geben Sie den Mietwagen pünktlich und während der Öffnungszeiten zurück

Gewisse Vermieter stellen schon eine Verspätung von wenigen Minuten als vollen zusätzlichen Tag in Rechnung. Retournieren Sie das Fahrzeug daher unbedingt rechtzeitig und im Idealfall während der Öffnungszeiten. So kann die Vermietung das Fahrzeug sofort überprüfen und Ihnen ein Übergabeprotokoll aushändigen.

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