Crowdfinancing: Was ist das und wie funktioniert es?
Crowdfinancing (auf Deutsch «Schwarmfinanzierung») ist ein Oberbegriff für die Kapitalbeschaffung im Internet. Zu den bekanntesten Arten von Crowdfinancing gehören Crowdfunding und Crowdinvesting.
Was ist der Unterschied zwischen Crowdlending und Crowdfunding?
Der grösste Unterschied zwischen Crowdlending und Crowdfunding liegt in der Art der Rückzahlung/Vergütung für das investierte Geld. Beim Crowdlending erhalten die Verleiherinnen und Verleiher einen Zins. Der Prozess ist reguliert, da Zinsraten und Laufzeiten vereinbart werden und P2P-Kredite dem KKG unterstehen.
Beim Crowdfunding handelt es sich eher um eine Investition mit dem Potenzial einer Vergütung. Diese kann ganz unterschiedlich sein oder ausfallen, wenn das Projekt scheitert. Oft werden Crowdfunding-Projekte zur Unternehmensgründung oder Produktherstellung gestartet.
Bei erfolgreicher Umsetzung werden Investorinnen und Investoren beispielsweise mit einem Prototyp oder einer Beteiligung am Unternehmen vergütet. Mit dem steten Wachstum von Crowdfunding verändert sich aber auch der Umfang an finanzierten Projekten und Initiativen.
Peer-to-Peer-Kredite oder P2P-Kredite
Peer-to-Peer-Kredite oder P2P-Kredite werden ohne Bank direkt zwischen den Verleiherinnen und Verleihern und den Leiherinnen und Leihern vermittelt und sind die bekannteste Form von Crowdlending. Bei den Verleihern kann es sich dabei um Privatpersonen oder juristische Personen handeln.
Auf Crowdlending-Plattformen können Kreditgeber (Verleiher) und Kreditnehmer (Leiher) Finanzierungen anfragen oder in Projekte investieren. Der Ertrag ergibt sich wie beim klassischen Kredit aus dem Zins für das geliehene oder investierte Geld. Die Plattformen selber finanzieren sich über Gebühren. Seit dem 1. April 2019 unterstehen auch Crowdlending-Plattformen dem Konsumkreditgesetz (KKG).
Es gibt drei Arten von Crowdlending:
Kredit an Privatpersonen (P2P oder B2P)
Kredit an Unternehmen (P2B oder B2B)
Kredite/Beteiligungen zur Finanzierung von Immobilien
Bei der Immobilienfinanzierung können die Beteiligten auf beiden Seiten sowohl Privatpersonen als auch Firmen sein.
P2P-Kreditanbieter, die ausschliesslich im Konsumkredit-Markt tätig sind, werden auch Consumer-Crowdlending-Plattformen genannt. Dazu gehören Anbieter wie Creditfolio, Lendora und Splendit. Bei Splendit handelt es sich um Ausbildungskredite, die nicht unter das KKG fallen. Plattformen wie Lend, CreditGate24 oder cashare bieten sowohl Consumer- als auch Business-Crowdlending an, also Unternehmenskredite.
Eine weitere Form des Crowdlendings bilden P2B-Kredite, also Peer-to-Business. Dabei vergeben Privatpersonen Kredite an Unternehmen, insbesondere KMU.
Was unterscheidet einen Peer-to-Peer-Kredit von einem normalen Privatkredit?
Der Hauptunterschied zum traditionellen Privatkredit liegt darin, dass keine dritte Partei – also eine Bank oder Kreditinstitution – an der Kreditvergabe beteiligt ist. Die P2P-Plattformen, auf denen P2P-Kredite abgewickelt werden, finanzieren sich durch Gebühren. Meistens werden diese bei Auszahlung des Kredits direkt von der Summe abgezogen. Die Kreditgeber erhalten für die geliehene Geldsumme Zinsen.
Bei einem regulären Privatkredit erhält der Kreditnehmer oder die Kreditnehmerin von einer Bank oder einem Kreditinstitut Geld aus deren Kapital. Für die Rückzahlung werden eine Laufzeit und ein Zinssatz vereinbart. Der Kreditgeber erhält seine Provision in Form von Zinsen.