Mietkautionsversicherung: Was ist das?
Die Mietkautionsversicherung ist eine Alternative zum Mietzinsdepot. Erfahren Sie hier, was das genau bedeutet und welche Vor- und Nachteile die Mietkautionsversicherung hat.

27.05.2025

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1. Was ist die Mietkautionsversicherung?
Wer eine Wohnung mietet, muss oft bis zu drei Monatsmieten als Sicherheit für den Vermieter oder die Vermieterin bei einer Bank hinterlegen. Wer das Geld nicht vorstrecken kann oder will, kann eine Mietkautionsversicherung abschliessen.
Die Mietkautionsversicherung ist eine Bürgschaft. Sie ersetzt das Bankdepot für die Mietkaution. So müssen Sie nicht Tausende Franken auf ein Mietzinsdepot einzahlen. Mit der Versicherung erhalten die Vermietenden eine Bürgschaftsurkunde.
Bürgschaft meint: Die Versicherung zahlt offene Rechnungen direkt an die Vermietenden. Sie ist eine Garantie für die Vermietenden, dass sie Geld erhalten – etwa für ausstehende Mietzinse oder Mieterschäden.
2. Wie funktioniert die Mietkautionsversicherung?
Die Mietkautionsversicherung können Sie bei Versicherungen und Banken abschliessen. Die Versicherung bürgt für den Betrag der Mietkaution. Dafür zahlen Sie:
eine jährliche Gebühr
teilweise eine pauschale Beitrittsprämie
teilweise zusätzliche Verwaltungsgebühren im Schadensfall
teilweise zusätzliche Stempelabgaben (vom Bund erhobene Steuern auf die Versicherungsprämien)
Was deckt die Mietkautionsversicherung ab?
Die wichtigsten abgedeckten Bereiche einer Mietkautionsversicherung sind in der Regel:
Mietzinsrückstände: offene Mietrechnungen, wenn die Mieterin oder der Mieter mit der Zahlung in Rückstand gerät.
Mieterschäden: Schäden an der Wohnung, die über die normale Abnutzung hinausgehen.
Nebenkosten und weitere vertragliche Ansprüche: ausstehende Nebenkosten oder andere Ansprüche, die im Mietvertrag festgehalten sind.
Achtung: Die Mietkautionsversicherung ersetzt keine Haftpflichtversicherung. Sie bekommen nur einen Vorschuss für allfällige Mieterschäden und fällige Mietzinse. Danach fordert die Versicherung den Betrag wieder zurück.
Kann der Vermieter eine Mietkautionsversicherung ablehnen?
Ja, nicht alle Vermietenden akzeptieren die Mietkautionsversicherung anstelle des Mietzinsdepots. Viele akzeptieren auch nur bestimmte Anbieter. Am besten fragen Sie vorgängig bei der Verwaltung nach.
3. Mietkautionsversicherung: Kosten im Überblick
Die jährlichen Prämien für eine Mietkautionsversicherung betragen meist vier bis fünf Prozent der Kautionssumme. Beitrittsprämien und Verwaltungsgebühren unterscheiden sich je nach Anbieter. Dazu kommt noch eine Stempelsteuer von 5 Prozent auf die bezahlten Prämien.
Ein Beispiel: Ihre Mietkaution beträgt 6’000 Franken. Pro Jahr zahlen Sie eine Prämie zwischen 240 und 300 Franken (ohne Beitrittsprämien und Stempelsteuer). Bei einem langjährigen Mietverhältnis sind das mehrere Tausend Franken. Nach dem Mietverhältnis erhalten Sie das Geld nicht zurück.
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4. Mietkautionsversicherung kündigen: Wann geht das?
Meist können Sie die Versicherung jederzeit kündigen. Zu viel bezahlte Prämien erhalten Sie in der Regel anteilsmässig zurück. Die Bedingungen unterscheiden sich je nach Anbieter.
Gut zu wissen: Die Versicherung können Sie nicht im Alleingang kündigen. Dazu brauchen Sie das Einverständnis Ihres Vermieters. Und: Die Vermieterin oder der Vermieter muss die Bürgschaft freigeben oder zurück an die Versicherung schicken. Nur dann können Sie kündigen oder zu einem Mietzinsdepot wechseln.
5. Mietkautionsversicherung: Was sind Vor- und Nachteile?
Vorteile der Mietkautionsversicherung | Nachteile der Mietkautionsversicherung |
---|---|
Sie können finanzielle Engpässe überbrücken. | Sie erhalten die Prämien nicht zurück. |
Das Geld für die Mietkaution ist nicht gebunden. | Im Gegensatz zum Mietzinsdepot erhalten Sie keine Zinsen. |
6. Kautionskonto oder Mietkautionsversicherung: Was ist sinnvoll?
Die Mietkautionsversicherung ist nur bei finanziellen Engpässen sinnvoll. Beispiel: Sie warten auf die Rückzahlung der Mietkaution der alten Wohnung und können ein weiteres Depot nicht finanzieren.
Wer genügend Geld auf der Seite hat, eröffnet besser ein Kautionskonto. Grund: Im teuersten Fall verschlingt die Versicherung über zehn Jahre hinweg mehr als die Hälfte der Mietkaution. Beim Mietzinsdepot erhalten Sie im besten Fall Zinsen.
Es lohnt sich, die Zinsen zu vergleichen, denn die Konditionen können sich je nach Bank stark unterscheiden. Versuchen Sie den Vermietenden – nach Unterzeichnung des Mietvertrags – ein Depot mit möglichst guten Konditionen für Sie vorzuschlagen. Seit einiger Zeit gibt es auch Kautionsdepots, wo das Geld an der Börse angelegt wird.
Dieser Artikel wurde erstmals produziert am 09.11.2017