Arten von Zahnspangen im Vergleich: Welche ist ideal für Sie?
Für Sie oder Ihre Kinder gibt es unterschiedliche Zahnspangen. Erfahren Sie mehr über die Vor- und Nachteile der einzelnen Zahnspangen.
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1. Welche Zahnspange brauchen Sie?
Zahnspangen korrigieren und verschönern Kiefer- und Zahnstellungen. Je nach Problem werden unterschiedliche eingesetzt.
Die Art der Zahnspange wird nach dem Ausmass der Kiefer- und Zahnfehlstellung gewählt. Auf Basis einer zahnärztlichen Untersuchung erhalten Sie dazu einen Behandlungsvorschlag. Teils können Sie zwischen verschiedenen Varianten auswählen oder das Aussehen der Zahnspange mitbestimmen, etwa Farben und Materialien.
Was muss ich bei einer Zahnspange beachten? Finden Sie hier weitere Infos.
2. Was ist eine aussenliegende festsitzende Zahnspange mit Brackets?
Brackets sind kleine Plättchen aus Metall oder Keramik. Sie werden bei der aussenliegenden Zahnspange an der Vorderseite der Zähne angebracht. Diese sind mit Drähten und teils auch Gummizügen verbunden. Durch den Zug auf die Brackets rücken die Zähne schrittweise in die gewünschte Position. Die Einstellung der Spannung und damit der Zugwirkung wird etwa in monatlichen Abständen angepasst.
Die fest angebrachte Zahnspange eignet sich besonders zur Korrektur von ausgeprägten Zahnfehlstellungen. Ausserdem ist sie gut kombinierbar mit einer Aussenspange zur Behebung von zusätzlichen Kieferfehlstellungen.
Vorteile einer festen Zahnspange (aussen)
Einsetzbar bei fast allen Zahnfehlstellungen
Feine Korrekturen durch regelmässige Nachjustierungen möglich
Genaue Vorhersage des Behandlungsergebnisses
Keine Beeinträchtigung beim Kauen und Sprechen
Nachteile der festen Zahnspange (aussen)
Schmerzen nach dem Einbau und jeder Nachjustierung
Erschwerte Reinigung der Zähne
Aufwändigere Reinigung der Zahnspange
Zahnspange ist sichtbar (Brackets aus Keramik sind weniger sichtbar, aber auch teurer)
Tragedauer im Durchschnitt: etwa 12 bis 24 Monate
Zielgruppe: Kinder, Jugendliche und Erwachsene
3. Lingualtechnik: Was sind innenliegende festsitzende Zahnspangen mit Brackets?
Im Unterschied zu der aussenliegenden Zahnspange werden bei der Lingualtechnik die Brackets und Drähte an der Innenseite der Zähne befestigt. Dadurch wird die Anpassung und somit Nachjustierung der Drähte etwas aufwändiger.
Die Lingualtechnik wird eingesetzt, wenn eine ausgeprägte Zahnfehlstellung vorliegt und ausdrücklich eine nicht sichtbare Zahnspange erwünscht ist.
Vorteile einer festen Zahnspange (innen)
Die Zahnspange bleibt unauffällig
Einsetzbar auch bei grösserer Zahnfehlstellung
Feine Korrekturen durch regelmässige Nachjustierungen möglich
Genaue Vorhersage des Behandlungsergebnisses
Nachteile einer festen Spange (innen)
Schmerzen nach Einbau und jeder Nachjustierung
Höhere Kosten als bei der herkömmlichen Zahnspange
Reizung der Zunge
Erschwerte Reinigung der Zähne
Schwierigkeiten beim Sprechen möglich
Tragedauer im Durchschnitt: etwa 12 bis 24 Monate (abhängig vom Grad der Fehlstellung)
Zielgruppe: Erwachsene, seltener auch Jugendliche
4. Durchsichtige Zahnspange: Welche Vorteile haben Aligner?
Aligner sind herausnehmbare und für das Umfeld kaum sichtbare Schienen. Mit einer 3D-Computerplanung ermittelt die Zahnärztin oder der Zahnarzt die gewünschte Zahnstellung und berechnet die Passformen der verschiedenen Schienen. Mit jeder Schiene rücken die Zähne Schritt für Schritt näher in die gewünschte Endposition.
Eine Schiene wird etwa für zwei Wochen getragen. Danach kommt die nächste Schiene an die Reihe. Zum Essen und Zähneputzen werden die Schienen herausgenommen. Die Zähne sollten nach jeder Mahlzeit geputzt werden. So können sich keine Bakterien in der Schiene einnisten.
Aligner finden zur Verbesserung von Zahn-, nicht aber von Kieferfehlstellungen Anwendung. Sie eignen sich nur für leichte Korrekturen.
Vorteile von Alignern
Kaum Sichtbarkeit der Zahnspange
Kaum Schwierigkeiten beim Sprechen
Kann beim Essen und Zähneputzen herausgenommen werden
Einfache Reinigung der Zahnspange
Nachteile von Alignern
Nur bei kleineren Korrekturen geeignet
Erfolg hängt stark von Tragedauer ab (etwa 22 Stunden pro Tag)
Kauen von Kaugummi nicht empfehlenswert
Kann vergessen werden oder verloren gehen
Tragedauer im Durchschnitt: etwa 6 bis 18 Monate
Zielgruppe: Erwachsene und Jugendliche
Mehr Infos zu Anbietern und Preisen von durchsichtigen Zahnspangen finden Sie hier.
5. Für wen ist eine herausnehmbare Zahnspange?
Die herausnehmbare Zahnspange besteht normalerweise aus einer zusammengesetzten Kunststoffplatte mit kleinen Federn oder Schrauben und einem Draht. Diese losen Zahnspangen werden individuell angefertigt.
Die herausnehmbare Spange muss beim Schlafen und zusätzlich tagsüber über etwa sechs Stunden getragen werden. Je nach Art der Spange gibt es Korrekturelemente, die in der Zahnarztpraxis regelmässig angepasst werden.
Unterschiedliche Arten von herausnehmbaren Zahnspangen:
Reine Lückenhalter oder Platzhalter eignen sich für Kinder zur Beibehaltung der Zahnstellung bei Zahnverlust.
Aktive Platten dehnen den Kiefer und bewegen die Zähne in die gewünschte Richtung. Sie werden etwa als Vorschubplatten zur Verbesserung der Lage von Unter- und Oberkiefer eingesetzt. Sie eignen sich für Kinder und zum Teil auch für Erwachsene.
Aktivatoren wirken zusätzlich über die Beeinflussung der Gesichts-, Mund- und Kiefermuskulatur. Ober- und Unterkiefer beissen dabei in einen kompakten Kunststoffblock, an dem Drähte oder Metallbügel verankert sind. Sie eignen sich für Kinder zur Verbesserung der Lage von Unterkiefer und Bissqualität.
Bionatoren sind Zahnspangen, die ohne Drähte und Federn nur durch Kaudruck wirken. Sie eignen sich für Kinder zur Verbesserung der Bisshöhe und Bisslage.
Biognathoren wirken ähnlich wie Bionatoren, sind aber so gefertigt, dass sie beim Tragen und Sprechen kaum sichtbar sind. Sie eignen sich für Erwachsene zur Therapie von Knirschen, Zahn- und Kieferfehlstellungen.
Vorteile der losen Zahnspange
Herausnehmbar beim Essen und Zähneputzen
Seltene Beschädigung der Zähne
Einfache Reinigung der Zahnspange
Nachteile der losen Zahnspange
Schlucken und Sprechen möglicherweise erschwert
Erfolg hängt von Tragedauer ab (etwa 16 Stunden pro Tag)
Pflegen und Putzen der losen Zahnspange
Kann vergessen werden oder verloren gehen
Tragedauer im Durchschnitt: hängt von der Fehlstellung und vom Therapieverlauf ab
Zielgruppe: Kinder, Jugendliche und Erwachsene
6. Was bringt eine Aussenspange?
Die Aussenspange (auch Headgear oder Gesichtsbogen genannt) wird meist in Kombination mit einer festen Zahnspange eingesetzt. Sie hilft, die Backenzähne nach hinten zu verschieben. Dadurch erhalten die anderen Zähne, etwa die Schneidezähne, mehr Platz für ihre Funktion.
Die Aussenspange wird am Nacken und/oder am Kopf befestigt und mit der Zahnspange im Mund verbunden. Die Aussenspangen müssen in der Regel nur nachts getragen werden.
7. Ist die operative Korrektur eine Alternative?
Bei ausgewachsenen Knochen und grossen Kieferfehlstellungen gerät der Einsatz von verschiedenen Zahnspangen an seine Grenzen. In solchen Fällen wird eine Operation erwogen. Bei chirurgischen Korrekturen am Kiefer wird die Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie hinzugezogen.
8. Welche Zahnspangen für Erwachsene gibt es?
Auch Erwachsene können unter Zahnfehlstellungen leiden und zur Korrektur Zahnspangen tragen. Das erfordert neben Mut auch Geld und die notwendige Geduld. Zur Verbesserung des Erwachsenengebisses finden sowohl feste als auch herausnehmbare Zahnspangen Anwendung. Häufig werden nicht sichtbare Anfertigungen bevorzugt.
Zur Planung sollten Sie sich von einer Zahnärztin oder einem Zahnarzt beraten lassen.
9. Zahlt die Krankenkasse für Zahnspangen?
Die Grundversicherung beteiligt sich nur an zahnmedizinischen Behandlungen, die wegen einer schweren Erkrankung notwendig sind. Korrekturen der Zahnstellung gehören nicht dazu.
Wollen Sie nicht die vollen Kosten für eine Zahnspange tragen? Dann sollten Sie rechtzeitig eine entsprechende Zusatzversicherung abschliessen.
