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Freizeit-Preisindex: Kosten für Pauschalreisen und Hotellerie sind deutlich gestiegen

Der Comparis-Freizeit-Preisindex misst die Preisentwicklung für Freizeitaktivitäten in der Schweiz. Der Index zeigt: Pauschalreisen sind 30 Prozent teurer als vor fünf Jahren.

Alina Meister
Alina Meister

29.07.2025

Altes Hotelzeichen an einer gelben Fassade

iStock / alexsalcedo

1.Wie haben sich die Freizeitpreise verändert?
2.Freizeit-Preisindex: Das ist der aktuelle Indexstand
3.Preisentwicklung nach Produktgruppen
4.Pauschalreisen wurden teurer
5.Wer spürt die Teuerung im Bereich Freizeit am meisten?

1. Wie haben sich die Freizeitpreise verändert?

Der Freizeit-Preisindex verzeichnete im Juni 2025 eine Abnahme von 0,9 Prozent innerhalb eines Jahres. 

Das Wichtigste in Kürze:

  • Den grössten Preiszuwachs im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnet die Parahotellerie mit 4,5 Prozent. Die Kosten für kulturelle Dienstleistungen (darunter Museen und Zoos) stiegen um 3,6 Prozent.

  • Am meisten gesunken sind die Preise für den Luftverkehr (minus 11,2 Prozent im Vergleich zum Juni 2024).

  • Ein ganzes Stück günstiger geworden sind auch PCs und deren Zubehör (minus 7,9 Prozent).

Mehr Zahlen und Hintergründe zu den Studienergebnissen finden Sie im Comparis-Freizeit-Preisindex Juli 2025.

Der Freizeit-Preisindex zeigt die Teuerung verschiedener Freizeitaktivitäten in der Schweiz. Darin sind unter anderem die Kosten für Reisen, Hotels, Restaurantbesuche und Kulturveranstaltungen berücksichtigt.

Was bringt der Freizeit-Preisindex?

Freizeitaktivitäten gehören zu den zentralen Lebensbedürfnissen: Die Menschen in der Schweiz setzen laut offiziellen Zahlen rund 11 Prozent ihrer Haushaltsbudgets für Freizeit, Kultur, Reisen und Gastronomie ein (Stand 2019).

Das Problem: In anderen Statistiken sind diese wichtigen Ausgabeposten zu wenig berücksichtigt. Der Freizeit-Preisindex beleuchtet diese Zahlen detailliert und ermöglicht ein erweitertes Bild der Preisentwicklung in der Schweiz.

Die Berechnung erfolgt in Zusammenarbeit mit der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich. Der Index ergänzt den Comparis-Konsumentenpreisindex und den Comparis-Womo-Index.

2. Freizeit-Preisindex: Das ist der aktuelle Indexstand

Im Juni 2025 waren Güter und Dienstleistungen im Freizeit-Preisindex 0,9 Prozent günstiger als im Vorjahresmonat.

Damit liegt die Jahresteuerung im Bereich Freizeit deutlich unter der allgemeinen Teuerung gemäss Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) des Bundesamtes für Statistik (BFS). Dieser weist eine aktuelle Teuerung von 0,1 Prozent aus.

3. Preisentwicklung nach Produktgruppen

Hier sehen Sie die detaillierten Preisentwicklungen für Freizeitaktivitäten – aufgeschlüsselt nach Produktgruppen (Grafik ist interaktiv).

4. Pauschalreisen wurden teurer – trotz günstigerer Flüge

Im Vergleich zu vor fünf Jahren stiegen die Kosten für Pauschalreisen (plus 30 Prozent) und Hotellerie (plus 21 Prozent) massiv. Comparis-Consumer-Finance-Experte Michael Kuhn ordnet ein: 

Das ist kein kurzfristiger Corona-Nachholeffekt: Eine steigende Nachfrage mit entsprechender Zahlungsbereitschaft, höhere Personalkosten, Personalengpässe sowie steigende Energiepreise führten zu deutlicher Verteuerung.

Michael Kuhn Foto
Michael KuhnComparis-Consumer-Finance-Experte

Wieso stiegen die Kosten für Pauschalreisen und Hotellerie?

Bei der Hotellerie war ein Haupttreiber kurzfristig die hohe saisonale Nachfrage. Hinzu kommen:

  • gestiegene Energie- und Personalkosten

  • höhere Einkaufspreise aufgrund der allgemeinen Inflation 

  • Ausgaben für Unterhaltsarbeiten

Bei den Pauschalreisen wirkte sich ebenfalls die gestiegene Nachfrage auf die Kosten aus. Dazu kommen logistische Engpässe, Personalmangel, sowie teils eingeschränkte Flugkapazitäten. 

Auch wenn die Flugpreise sinken (minus 3 Prozent im Vergleich zum Vormonat), können Pauschalreisen teurer werden. Denn: Die Kosten für Pauschalreisen setzen sich unter anderem aus Unterkunft, Verpflegung und Transfer zusammen. Zudem sind Flugpreise dynamisch und werden kurzfristig berechnet. Pauschalreisen hingegen werden oft Monate im Voraus kalkuliert und gebucht.

Preise werden wohl weiterhin steigen

Laut Comparis-Consumer-Finance-Experte Michael Kuhn wird der Aufwärtstrend für die Hotellerie und Pauschalreisen im nächsten Jahr anhalten. Im Video gibt er einen Überblick.

5. Wer spürt die Teuerung im Bereich Freizeit am meisten?

Die höchste Teuerung der Freizeitgüter erlebten in den letzten 12 Monaten Einpersonenhaushalte ab 65 Jahren. Sie fühlen aktuell eine Teuerungsrate von 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Rein rechnerisch spüren nach Haushaltstyp Paare unter 65 Jahren ohne Kinder prozentual am wenigsten. Mit einem Indexstand von 112,7 hat die gefühlte Teuerung bei ihnen in den letzten 12 Monaten minus 1,1 Prozent betragen.

Dieser Artikel wurde erstmals produziert am 21.05.2024

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