Motorradbekleidung: Welche Töffausrüstung kann mein Leben retten?
Jährlich verlieren rund 50 Motorradfahrende in der Schweiz ihr Leben, über 1'000 werden schwer verletzt. Die richtige Schutzausrüstung kann Leben retten und schwere Verletzungen verhindern. Comparis erklärt, worauf Sie achten sollten.
08.04.2025
iStock / Brandon Woyshnis
1. Welche Motorradbekleidung brauche ich?
Eine sichere Motorradbekleidung kann bei einem Unfall Leben retten. Sparen Sie deshalb nicht bei der Schutzausrüstung. Diese Ausstattung gehört auf die Einkaufsliste jedes Motorradfahrenden:
Den besten Schutz bieten Integralhelme. Der Helm muss der Norm ECE 22-05 oder ECE 22-06 entsprechen und sich mit einer Hand öffnen lassen. Er sollte gut sitzen, nicht drücken oder wackeln, das Sichtfeld nicht einschränken und idealerweise ein integriertes, leicht bedienbares Sonnenvisier haben.
Günstige Integralhelme gibt es ab 120 Franken, Markenmodelle kosten bis zu 800 Franken. Tipp: Wählen Sie einen Helm in einer auffälligen Farbe oder mit reflektierenden Elementen. So werden Sie im Strassenverkehr besser gesehen.
Wichtig: Nach einem Sturz müssen Sie den Helm ersetzen.
Bei einem Sturz sind die Hände besonders gefährdet. Deshalb lohnt es sich, auf robuste Motorradhandschuhe aus Leder oder mit Verstärkungen zu setzen. Sie sollten abriebfest sein und das Handgelenk mit einem sicheren Verschluss stabilisieren.
Hochwertige Modelle gibt es ab 100 Franken.
Tipp: Wählen Sie ein enges Modell, da sich die Handschuhe mit der Zeit noch etwas weiten.
Die Unterschenkel gehören zu den am stärksten gefährdeten Körperteilen bei Motorradunfällen. Motorradstiefel mit hohem Schaft und verstärkten Zonen bieten den besten Schutz – besonders bei einem Sturz, wenn das Motorrad aufs Bein fällt. Kurze Modelle schützen deutlich weniger.
Gute Stiefel aus Gummi starten bei 120 Franken, Lederstiefel kosten meist mehr.
Tipp: Achten Sie darauf, dass die Schuhe gut an der Motorradhose abschliessen, idealerweise direkt an den Protektoren.
Motorradkleidung schützt beim Sturz und hält den Körper warm. Leder bietet den besten Abriebschutz. Textilkleidung ist oft bequemer und schützt besser vor Nässe. Wichtig ist, dass Schultern, Ellenbogen, Unterarme, Knie und Schienbeine durch Protektoren geschützt sind.
Trennnähte gelten als Schwachstelle, da sie bei einem Sturz verrutschen können. Ein Einteiler ist hier im Vorteil, weil er keine Trennnähte hat. Wer Jacke und Hose einzeln trägt, sollte sie mit einem Reissverschluss verbinden.
Preise: Lederkombis gibt es ab ca. 250 Franken. Textilkombis sind meist etwas günstiger als Leder-Einteiler.
Ein Nierengurt schützt die inneren Organe und hält den unteren Rücken warm. Besonders sinnvoll sind Modelle mit integriertem Rückenschutz. Sie reichen bis zum Steissbein und bieten so mehr Schutz als eingearbeitete Protektoren in der Jacke. Gute Nierengurte sind ab rund 35 Franken erhältlich.
Eine Protektorenweste ist eine praktische Alternative zu Kleidung mit integrierten Protektoren. Die Weste liegt eng am Körper an und wird mit Klett oder Riemen fixiert. Besonders sinnvoll ist sie bei Ausrüstung, die leicht verrutscht.
Die Preise starten bei etwa 100 Franken. Tipp: Auch Unterziehkleidung mit Protektoren ist erhältlich. Diese Variante kostet meist etwas weniger.
Sind Sie bei jedem Wetter unterwegs? Dann brauchen Sie eine Regenausrüstung, die zuverlässig trocken hält. Gut sichtbar ist sie, wenn sie in hellen oder bunten Farben gehalten ist. Das erhöht die Sicherheit im Strassenverkehr. Praktisch sind Modelle mit Reissverschluss. Sie lassen sich leichter anziehen und sitzen trotzdem gut.
Eine einfache Regenkombi gibt es ab ca. 80 Franken.
2. Welche Motorradkleidung ist Pflicht in der Schweiz?
In der Schweiz besteht beim Motorradfahren nur eine Helmtragepflicht. Sie gilt auch für Roller. Der Helm muss geprüft sein und der aktuellen Norm ECE 22-05 oder ECE 22-06 entsprechen. In anderen Ländern gelten zum Teil strengere Vorschriften.
Wichtig, auch wenn nur der Helm Pflicht ist: Wer sich nicht ordentlich schützt, handelt unter Umständen grobfahrlässig. Das kann bei einem Unfall zu Leistungskürzungen führen – auch bei der Unfallversicherung.
3. Wie viel kostet gute Motorradbekleidung?
Eine komplette Motorradausrüstung kostet schnell mehrere Hundert Franken. Nach oben sind kaum Grenzen gesetzt. Wie tief Sie tatsächlich in die Tasche greifen, hängt von Material, Qualität und Marke ab. Diese Übersicht bietet einige Anhaltspunkte:
| Ausrüstung | Preis |
|---|---|
| Integralhelm | ab 120 Franken |
| Handschuhe | ab 100 Franken |
| Stiefel | ab 120 Franken |
| Jacke & Hose | ab 250 Franken |
| Nierengurt | ab 35 Franken |
| Protektorenweste | ab 100 Franken |
| Regenausrüstung | ab 80 Franken |
| Total | mindestens 805 Franken |
4. Ist die Motorradausrüstung mitversichert?
Motorradbekleidung ist teuer. Ob die Versicherung bei Beschädigung oder Diebstahl einspringt, hängt von der Deckung und den Umständen ab.
Beschädigung der Töffausrüstung bei einem Unfall
Einige Anbieter schliessen die Deckung der Motorradbekleidung automatisch mit ein. Bei anderen müssen Sie diese zusätzlich versichern. Beim Versicherungsvergleich von Comparis können Sie diese Option einschliessen.
Diebstahl der Motorradbekleidung
Die Zusatzoption «mitgeführte Sachen» der Motorradversicherung schliesst die Sicherheitsbekleidung oft aus. Um auch die Töff-Ausrüstung vor Diebstahl zu schützen, brauchen Sie die Zusatzdeckung «Motorradbekleidung». Wichtig: Nur Diebstahl aus verschlossenen Behältern ist gedeckt.
Alternativ dazu können Sie Ihre Hausratversicherung mit der Zusatzdeckung «einfacher Diebstahl auswärts» ergänzen. So ist nicht nur Ihre Motorradbekleidung, sondern auch weitere Wertgegenstände gegen Diebstahl versichert. Allerdings sollten Sie Ausschlüsse, Maximalbeträge sowie allfällige Selbstbehalte genau prüfen. Für Diebstahl aus der Garage oder Wohnung kommt die Hausratversicherung mit der Deckung «einfacher Diebstahl» auf.
Dieser Artikel wurde erstmals produziert am 19.05.2014
