Reifenwechsel ohne Stress: So wechseln Sie Reifen wie ein Profi
Ob die anbrechende Winterzeit, eine Panne oder abgefahrenes Profil: Es gibt viele Gründe, die Reifen am Auto zu wechseln. Wir zeigen, wie es geht.

28.05.2025

iStock / RS-Studios
1. Wann sollten Sie die Reifen wechseln?
Es gibt verschiedene Gründe, die Autoreifen zu wechseln:
Wechsel von Sommer- auf Winterreifen
«Von O bis O» – gemäss dieser Eselsbrücke fahren Sie von Oktober bis Ostern mit Winterreifen am sichersten. In der Schweiz gibt es keine Winterreifenpflicht. Aber: Sie sind verpflichtet, Ihr Auto den Wetterbedingungen anzupassen. Ab 7 °C sollten Sie auf Winterreifen wechseln, um sicher unterwegs zu sein. Bei Missachtung drohen bei Unfällen Strafen und Probleme mit der Versicherung.
Wechsel von Winter- auf Sommerreifen
Wieso nicht einfach im Sommer mit Winterreifen fahren? Das hat einen einfachen Grund: Sommerreifen sind bei warmen Temperaturen sicherer, da sie aus härterem Gummi bestehen und bei Regen besser haften.
Fahren Sie nicht übermässig viel und eher selten bei winterlichen Verhältnissen, können auch Ganzjahresreifen eine Alternative sein. Sie kommen der Leistung von Winter- und Sommerreifen in der entsprechenden Jahreszeit jedoch nicht gleich.
Abgefahrenes Profil
Die gesetzliche Mindestprofiltiefe für Sommer- und Winterreifen beträgt 1,6 mm. Es empfiehlt sich, Sommerreifen bei einer Profiltiefe von 3 mm an der Lauffläche zu ersetzen, Winterreifen bereits bei einer Profiltiefe von 4 mm.
Alter der Reifen
Auch wenn das Profil passt: Sie sollten die Reifen spätestens nach 6 bis 8 Jahren ersetzen. Denn: Der Gummi wird spröde, Bremsleistung und Seitenhalt verschlechtern sich. Das gilt auch, wenn Ihr Auto die meiste Zeit parkiert ist.
Tipp: Schauen Sie auf die DOT-Nummer (DOT steht für Department of Transportation) am Reifen für das Produktionsdatum. Die letzten vier Ziffern stehen für Produktionswoche und Herstellungsjahr.
Panne oder Unfall
Nach einem Unfall oder einer Panne sollten die Reifen unbedingt überprüft und bei Schäden ersetzt werden.
2. Anleitung zum Reifenwechsel: Tipps und Tricks
Es lohnt sich, den Reifenwechsel zu beherrschen. Schliesslich könnten Sie auch mal unvorhergesehene Ereignisse in diese Situation bringen: etwa ein platter Reifen. Hier deshalb eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Reifenwechsel..
Schritt 1: Die richtige Vorbereitung für den Reifenwechsel
Parkieren Sie das Auto auf flachem Untergrund.
Sorgen Sie für genügend Platz, um die Reifen problemlos von A nach B transportieren und ablegen zu können.
Ziehen Sie die Handbremse an.
Legen Sie den ersten Gang ein, bei Automatikgetriebe die P-Stellung.
Schritt 2: Das richtige Werkzeug für den Reifenwechsel
Legen Sie das benötigte Werkzeug bereit:
Wagenheber
Radkreuz
Drehmomentschlüssel
Schritt 3: Der richtige Vorgang beim Reifenwechsel
Jetzt können Sie mit dem Reifenwechsel starten:
Mithilfe des Radschlüssels können Sie die Radkappe entfernen.
Lösen Sie die Radmuttern über Kreuz, aber nehmen Sie diese noch nicht ganz ab. Das Auto kann während dieses Vorgangs noch fest auf dem Boden stehen.
Setzen Sie den Wagenheber an. Die Bedienungsanleitung und Markierungen am Fahrzeug helfen Ihnen, die richtige Position zu finden. Heben Sie das Rad ungefähr 5 cm vom Boden ab.
Nehmen Sie nun die Radmuttern ganz ab, anschliessend das Rad selbst.
Setzen Sie die neuen Räder auf. Wichtig: Beachten Sie die Laufrichtung. Sie erkennen Sie in der Regel an Pfeilen auf der Seite des Pneus.
Ziehen Sie die Schrauben über Kreuz an.
Senken Sie den Wagen leicht ab, sodass das Rad blockiert.
Ziehen Sie das Rad mit einem Drehmomentschlüssel fest. Achtung: Sie sollten die vom Fahrzeughersteller angegebenen Anzugsdrehmomente beachten.
Kontrollieren Sie den Luftdruck an der Tankstelle. Angaben zum idealen Reifendruck finden Sie in der Regel an einem Aufkleber an der Innenseite der Fahrertür oder der Innenseite des Tankdeckels. Es kann vorkommen, dass beim selbstständigen Wechseln der Räder die Kontrolllampe der elektronischen Luftdruckmessung aufleuchtet. Kontaktieren Sie in diesem Fall eine Fachperson.
Schritt 4: Die richtige Lagerung
Lagern Sie die Reifen in kühlen, dunklen Räumen, wie in der Garage oder im Keller, alternativ beim Garagisten. Reifen auf Felgen können Sie stapeln oder aufhängen. Ein leicht erhöhter Luftdruck (ca. 0,5 bar mehr) ist empfehlenswert. Reifen ohne Felgen sollten senkrecht stehen und Sie sollten sie alle paar Monate drehen.
3. Autoreifen beim Garagisten wechseln lassen?
Der Reifenwechsel in der Garage kann teuer werden. Die Preise in der Schweiz sind sehr unterschiedlich: Mit 60 bis 180 Franken müssen Sie rechnen. Es lohnt sich deshalb, nicht nur Preise für neue Autoreifen, sondern auch die Preise der Garagisten und Pneuspezialisten zu vergleichen.
Es hat aber auch Vorteile, die Reifen von einer Fachperson wechseln zu lassen.
Die Vorteile
Weniger Arbeit: Sie müssen den Wagen lediglich beim Garagisten abstellen – um den Rest kümmert sich der Experte oder die Expertin.
Einlagerung: Die Garage lagert Ihre Reifen meist günstiger vor Ort ein, wenn Sie auch den Wechsel dort vornehmen lassen. So sparen Sie Platz und mühsames «Schleppen» von A nach B.
Reifenluftdruck: Wechseln Sie die Reifen selbst, müssen Sie anschliessend unter Umständen die Sensoren beim Garagisten kalibrieren lassen. Lassen Sie die Reifen vor Ort wechseln, kann er die Reifenluftdruck-Sensoren direkt kalibrieren.
Radschrauben: Der Fachmann beachtet die vom Fahrzeughersteller angegebenen Anzugsdrehmomente.
Pneus: Der Fachmann kann beim Reifenwechsel auch nur die Pneus wechseln. In diesem Fall brauchen Sie keine zweiten Kompletträder und können sowohl im Sommer als auch Winter mit denselben Felgen fahren.
Weitere Serviceleistungen: Sichtprüfung auf Schäden, Reifenreinigung, Auswuchten der Räder und mehr – Dienstleistungen, die die Garage übernimmt.
Unser Tipp: Entscheiden Sie sich für den Reifenwechsel beim Garagisten, sollten Sie den Termin möglichst früh vereinbaren. Beim ersten Schneefall sind die Experten schnell ausgebucht, und es können längere Wartezeiten entstehen.
Dieser Artikel wurde erstmals produziert am 13.09.2018