Wohnungsabnahmeprotokoll: Das müssen Sie wissen
Sie ziehen um? Das Übernahmeprotokoll für die Wohnung ist in der Schweiz ein zentraler Bestandteil vom Zügeln. Comparis erklärt, worauf Sie achten müssen.
29.03.2023
iStock / FG Trade Latin
1. Was ist ein Abnahmeprotokoll für die Wohnung?
Beim Einzug und Auszug erstellt die Vermieterschaft ein Wohnungsabnahmeprotokoll. Darin halten die bisherigen und neuen Mietenden sowie die Vermieterschaft den Zustand der Wohnung fest. Das Protokoll ist keine Pflicht, gehört aber mittlerweile zum Standard.
Der Zweck des Protokolls: Alle beteiligten Parteien sind sich über allfällige Schäden am Mietobjekt und deren Reparatur einig.
In der Regel nimmt die Vermieterschaft das Übergabeprotokoll mit zum Übergabetermin. Möchten Sie Ihre Wohnung untervermieten? Dann müssen Sie sich selbst um die Vorlage kümmern. Ein Musterprotokoll vom Mieterinnen- und Mieterverband können Sie hier herunterladen: Wohnungsabnahmeprotokoll Vorlage.
2. Was muss in einem Übergabeprotokoll für die Wohnung stehen?
Ein Übergabeprotokoll besteht in der Regel aus:
der Mängelliste
Vereinbarungen zur Mängelbehebung und Kostenübernahme
In der Mängelliste steht alles, was in der Wohnung nicht in Ordnung ist. Dazu gehören Beschädigungen oder fehlende Gegenstände. Die Beschreibung der Mängel sollte möglichst genau sein.
Am Ende des Protokolls können Sie festhalten, wer für welche Schäden aufkommt. Weiter können Sie vereinbaren, bis wann die Vermieterschaft die Schäden an der Wohnung beheben soll.
3. Wann wird das Abnahmeprotokoll erstellt?
Das Wohnungsübergabeprotokoll füllen Sie gemeinsam mit der Vermieterschaft bei der Wohnungsabnahme aus. Vereinbaren Sie den Termin direkt mit der Vermieterschaft.
Geben Sie die Wohnung ab? Dann macht es Sinn, den Termin mit einer allfälligen Reinigungsfirma abzusprechen. So kann die Reinigungsfirma bei Beanstandungen gleich nachreinigen.
4. Was muss ich beim Wohnungsübergabeprotokoll beachten?
Was Sie als bisherige Mietpartei beachten sollten
Mit Ihrer Unterschrift bestätigen Sie, die Reparatur allfälliger Mieterschäden zu bezahlen. Sie haften für Schäden während Ihrer Mietdauer, die als übermässige Abnutzung gelten oder zum kleinen Unterhalt gehören. Fügen Sie zur Unterschrift «gilt nicht als Schuldanerkennung» hinzu. Damit widerrufen Sie die Bereitschaft zur Kostenübernahme.
Gut zu wissen:
Die normale Abnutzung ist im Mietpreis bereits inbegriffen. Sind Sie sich uneinig, ob eine Abnutzung normal oder übermässig ist, können Sie einen Vorbehalt auf dem Protokoll anbringen.
Es zählt der Zeitwert des Parkettbodens oder des Lavabos, nicht der Neuwert. Den Zeitwert können Sie mit einer Lebensdauertabelle ermitteln.
Schäden durch übermässige Abnutzung sind ein klassischer Fall für die Hausrat- und Haftpflichtversicherung. Doch aufgepasst: Es gibt immer mehr Versicherungen, die in ihren Bedingungen den Leistungsumfang für Mieterschäden einschränken. Das gilt zum Beispiel für Rauchende und Personen mit Haustieren.
Was Sie als neue Mietpartei beachten sollten
Die neue Mietpartei bestätigt mit der Unterschrift, das Mietobjekt in ordnungsgemässem Zustand übernommen zu haben – bis auf die Schäden, die im Protokoll aufgeführt sind.
Hat die vorherige Mietpartei zusammen mit der Vermieterschaft ein Übergabeprotokoll erstellt? Dann haben Sie das Recht darauf, das Protokoll auf Verlangen einzusehen (Art. 256a Abs. 1 OR).
Haben Sie bei der Übergabe Mängel übersehen? Mängel können Sie nachträglich melden. Die nachträgliche Meldung ist innert 10 bis 30 Tagen möglich. Im Mietvertrag sind die genauen Fristen angegeben.
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