Wann sollte ich meine Hypothek vorzeitig erneuern?
Läuft Ihre Hypothek bald aus? Gegen Ende der Laufzeit müssen Sie entscheiden, ob Sie die Hypothek vorzeitig verlängern sollen. Wir zeigen, worauf Sie achten müssen.
12.09.2022
iStock / Panuwat Dangsungnoen
1. Ab wann kann ich die Hypothek verlängern?
Ab wann eine vorzeitige Verlängerung der Hypothek möglich ist, hängt vom Hypothekarinstitut ab. Üblich sind 6 bis 24 Monate vor Fälligkeit der laufenden Hypothek. Machen Sie sich also frühzeitig Gedanken über die sogenannte Forward-Hypothek.
So funktioniert die Forward-Hypothek
Mit einer Forward-Hypothek oder Terminhypothek können Sie den aktuellen Zinssatz für eine künftige Hypothek fixieren. So schaffen Sie Planungssicherheit: Sie wissen bereits heute, wie viel Sie die Anschlusshypothek monatlich kosten wird. Die Entwicklung der Hypothekarzinsen ist ungewiss. Deshalb können Finanzinstitute für die vorzeitige Verlängerung einen sogenannten Forward-Zuschlag berechnen.
2. Hypothek erneuern: Wann ist der richtige Zeitpunkt?
Der richtige Zeitpunkt für die Erneuerung der Hypothek hängt von der Entwicklung der Hypothekarzinsen und Ihrem Bedürfnis nach Planungssicherheit ab.
Szenario 1: Die Hypothekarzinsen bleiben tief
Erwarten Sie dauerhaft tief bleibende Hypothekarzinsen? Dann können Sie grundsätzlich mit der Erneuerung der Hypothek zuwarten. Bei den meisten Hypothekaranbietern, die mit dem Comparis-Partnerservice HypoPlus zusammenarbeiten, gilt: Erneuern Sie Ihre Hypothek 6 Monate oder mehr vor der Fälligkeit, zahlen Sie einen Forward-Zuschlag (Stand September 2022).
Wichtig: Bei einigen Banken müssen Sie eine Festhypothek kündigen. Sonst wird die Festhypothek allenfalls automatisch in eine variable Hypothek umgewandelt. Die Zinssätze variabler Hypotheken sind aber deutlich höher als bei Festhypotheken. Die Kündigungsfrist für Festhypotheken beträgt in der Regel zwischen drei und sechs Monate.
Szenario 2: Die Hypothekarzinsen steigen tendenziell an
Rechnen Sie in den kommenden Monaten mit steigenden Zinsen für Hypotheken? Dann sollten Sie die Erneuerung deutlich vor Ablauf der bestehenden Hypothek angehen.
Vergleichen Sie für die Refinanzierung die Konditionen verschiedener Institute. Bei der Höhe des Forward-Zuschlags gibt es grosse Unterschiede zwischen den Anbietern.
Szenario 3: Die Hypothekarzinsen schiessen demnächst durch die Decke
Rechnen Sie mit stark steigenden Hypothekarzinsen? In diesem Fall sollten Sie einen kostenpflichtigen Forward-Zuschlag in Erwägung ziehen.
Zinsentwicklung beobachten lohnt sich
Sie haben die besten Karten in der Hand, wenn Sie die Refinanzierung frühzeitig angehen. Damit bewahren Sie sich die Handlungsfähigkeit und können schnell auf attraktive Angebote im Markt reagieren.
Beobachten Sie die Zinsentwicklung und lassen Sie sich von einem Hypothekarberater oder -vermittler die Konditionen der Anbieter zeigen. Die Anbieter richten ihre Bedingungen jeweils nach dem Markt sowie der aktuellen Vergabepolitik aus.
3. Bleibt der Zins wirklich fix?
Ist der Zins einmal vertraglich vorfixiert, lässt er sich in der Regel nicht wieder rückgängig machen. Liegt der Hypothekarzins beim Ablaufzeitpunkt höher als zum Zeitpunkt der Fixierung, profitieren Sie. Liegt er indes tiefer, gilt dennoch der vertraglich vorfixierte Zins.
Dieser Artikel wurde erstmals produziert am 09.07.2020
