Hypothek: So erhalten Sie die grössten Zinsrabatte
Viel Eigenkapital bringt Zinsrabatte, zu viel lohnt sich nicht. Dafür führt ein Bankenwechsel oft zu weiteren Abschlägen. Mit den Tipps der Comparis-Hypothekarspezialistin HypoPlus sichern Sie sich bei der Hypotheken-Verhandlung den besten Zins.
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Belehnung: Zu viel Eigenkapital lohnt sich nicht
Hypothekarinstitute geben Personen mit guter Kreditwürdigkeit einen tieferen Zins. Über eine überdurchschnittliche Kreditwürdigkeit verfügen Hypothekarnehmende, wenn sie beispielsweise mehr Eigenkapital einbringen als die mindestens geforderten 20 Prozent des Immobilienwerts.
Höhe der Belehnung: Ideal sind maximal zwei Drittel
Eine Auswertung von HypoPlus, der Hypothekarspezialistin der Comparis-Gruppe, zeigt aber: Bei einer Belehnung von unter 65 Prozent geben Hypothekarinstitute fast keine zusätzlichen Zinsrabatte mehr. Es lohnt sich also kaum, wenn Sie beim Hauskauf möglichst viel Eigenkapital einbringen.
Ideal ist eine Belehnung von maximal zwei Dritteln des Immobilienwerts. In diesem Fall reduziert sich der Hypothekarzins um bis zu 25 Basispunkte (ein Basispunkt entspricht 0,01 Prozent).
Die erste Hypothek ist entscheidend
Dass mehr Eigenkapital nicht immer zu mehr Rabatt führt, liegt an der hohen Sicherheit von sogenannten ersten Hypotheken. Diese gibt es bis zu einer Belehnung von 65 Prozent. Im Fall einer Zwangsversteigerung der Immobilie reicht der Verkaufspreis in der Regel aus, um die erste Hypothek zu decken.
Das bedeutet: Eine noch tiefere Belehnung bringt den Hypothekarinstituten wenig zusätzliche Sicherheit und den Hypothekarnehmenden in der Folge kaum zusätzliche Rabatte.
Vermögen: Ein Bankenwechsel kann sich auszahlen
Die Auswertung der HypoPlus-Daten zeigt auch: Der Wechsel von der Hausbank zu einem günstigeren Anbieter beschert Ihnen im Schnitt einen weiteren Zinsabschlag von 5 bis 10 Basispunkten.
Ein Transfer Ihres Lohnkontos und von zusätzlichem Vermögen ab zirka 10 Prozent der Hypothekarsumme zum Hypothekarinstitut steigert Ihre Chancen auf den maximalen Zinsabschlag weiter. Das Vorhandensein von Zusatzvermögen signalisiert dem Hypothekarinstitut nämlich, dass Sie nicht ans Limit der Belehnung gegangen sind. Das Kreditrisiko für den Hypothekargeber ist somit geringer.
Tragbarkeit: Kaum Einfluss auf den Hypozins
Eine Wohnimmobilie gilt als tragbar, wenn die monatlich anfallenden Kosten nicht mehr als ein Drittel des Haushaltseinkommens der Hypothekarnehmenden ausmachen. Die Tragbarkeit beeinflusst gemäss der Analyse von HypoPlus den Hypothekarzins nur geringfügig. Eine sehr gute Tragbarkeit von etwa 18 Prozent (üblich sind 33 Prozent) reduziert den Richtzins im besten Fall lediglich um 5 Basispunkte.
Mit einer Hypothek bei einer Versicherung können Sie zusätzlich sparen: Der Abschluss einer Lebensversicherung beim hypothekargebenden Institut bringt Ihnen im Schnitt einen Zinsabschlag von 3 Basispunkten. Die Zinsrabatte sind kumulierbar.
Beispielrechnung: So viel können Sie sparen
Basierend auf einem Richtzinssatz von 1,16 Prozent für eine 10-jährige Festhypothek (Stand 12. Juli 2021) und eine Hypothek für eine Immobilie im Wert von 1’000’000 Franken.
Zinssatz [in Prozent] | Kosten / Jahr [absolut in CHF] | |
---|---|---|
Ausgangslage: Belehnung von 80% bei der Hausbank | 1,16 | 9’280 |
Nach einer Reduktion der Belehnung auf 65% | 0,91 | 6’067 |
Transfer der Bankbeziehung inkl. Zusatzvermögen zum hypothekargebenden Institut | 0,81 | 5’400 |
Überdurchschnittliche Tragbarkeit | 0,76 | 5’067 |
Gesamtrabatt / Jahr | 0,40 | 4’213 |
Gesamtrabatt / Laufzeit | 42’130 |
Vorsicht bei übermässiger Amortisation
Ein letzter Tipp: Vermeiden Sie eine übermässige Amortisation. Sonst haben Sie nach der Pensionierung möglicherweise zu wenig liquide Mittel, um den gewohnten Lebensstandard beizubehalten. Zudem ist eine Aufstockung der Hypothek sowohl wenige Jahre vor als auch während der Pension oft schwierig.