Zahnspange: Tipps und Kosten für schöne Zähne

Eine Zahnspange ist nicht nur für Kinder eine wirksame Methode zur Zahnkorrektur – sondern auch für Erwachsene. Informieren Sie sich über Modelle, Wirkung und Preise für eine Zahnspange in der Schweiz.

Melanie Eberlein Foto

Melanie Eberlein

21.02.2023

Infos und Tipps zur Zahnspange

iStock / AmeliaFox

1.Wann brauche ich eine Zahnspange?
2.Zahnspangen für Kinder: Welche gibt es?
3.Zahnspangen für Erwachsene: Welche eignen sich?
4.Was für Beschwerden kann die Zahnkorrektur beheben?
5.Hat die Zahnspange auch Nebenwirkungen?
6.Wie lange brauche ich eine Zahnspange?
7.Zahnarzt oder Kieferorthopäde: Worauf muss ich achten?
8.Zahlt die Krankenkasse Kosten für die Zahnspange?
9.Wie viel kostet eine Zahnspange in der Schweiz?

1. Wann brauche ich eine Zahnspange?

Kiefer- und Zahnfehlstellungen können mit einer Zahnspange behandelt werden. Eine leichte Fehlstellung muss nicht zwingend korrigiert werden. Kleine Zahnlücken und schiefe Zähne sind völlig normal. Beschwerden machen sie meist nicht.

Erst wenn die Fehlstellung Probleme verursacht oder in Zukunft machen könnte, ist eine Behandlung mit einer Zahnspange sinnvoll. Zu diesen Funktionsstörungen zählen etwa die Beeinträchtigung der Gebissentwicklung oder Schwierigkeiten beim Kauen oder Sprechen.

Auch können Fehlstellungen ein gründliches Zähneputzen erschweren. Karies und Zahnstein sind die Folge.

28 Prozent aller Schweizerinnen und Schweizer haben einmal in ihrem Leben eine Zahnspange getragen. Das zeigt eine Studie des Bundesamts für Statistik. Bei den 15- bis 24-Jährigen ist es sogar mehr als jede zweite Person. Dabei werden Zahnspangen jedoch häufig nicht aus medizinischen, sondern aus ästhetischen Gründen eingesetzt.

Es gibt keine Altersgrenze für Zahnspangen – weder nach unten noch nach oben. Selbst bei Milchzähnen werden in Ausnahmefällen, etwa bei einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte oder zum Offenhalten von Lücken, Zahnspangen eingesetzt.

2. Zahnspangen für Kinder: Welche gibt es?

Feste Zahnspange: Die festsitzende Zahnspange wird mit Kunststoffkleber auf die Zähne geklebt und kann nicht abgenommen werden. Sogenannte Brackets aus Metall oder Keramik werden auf die Zähne gesetzt und von Metallbändern und Drahtbögen gehalten.

Herausnehmbare Zahnspange: Die lose Zahnspange wird individuell nach einem Abdruck angefertigt. Sie besteht aus einem Kunststoffteil und verschiedenen Metallklammern. Die Zahnspange muss nach einem bestimmten Schema mit einem kleinen Werkzeug immer wieder selbst nachgestellt werden.

Aligner (durchsichtige Zahnspangen): Durchsichtige Zahnspangen sind für das Umfeld kaum sichtbar. Die individuell gefertigten Kunststoffschienen werden tagsüber und nachts getragen, sind aber abnehmbar und können sehr einfach gereinigt werden.

3. Zahnspangen für Erwachsene: Welche eignen sich?

Erwachsene bevorzugen nicht sichtbare Zahnspangen.

Für eine feste Zahnspange im Erwachsenenalter eignet sich die Lingualtechnik. Hier werden die Brackets der festen Zahnspange nicht aussen, sondern innen auf der Zungenseite der Zähne befestigt.

Auch eine herausnehmbare Zahnspange und Aligner, also die durchsichtigen Schienen, werden von Erwachsenen bevorzugt. Lassen Sie sich von Ihrer Zahnärztin oder Ihrem Zahnarzt zu Behandlungsmöglichkeiten beraten.

4. Was für Beschwerden kann die Zahnkorrektur beheben?

Zahn- und Kieferfehlstellungen können nicht nur die Funktion im betroffenen Bereich beeinflussen, sondern viele Probleme im Körper verursachen. Folgende Beschwerden sind möglich:

  • Zunehmende Verschlechterung der Zahnstellung

  • Karies und Zahnfleischschwund (Parodontose) durch Engstände und verschachtelte Zähne

  • Magen- und Darmbeschwerden durch Probleme beim Abbeissen und Kauen

  • Schluckprobleme

  • Sprechstörung (z. B. Lispeln)

  • Atmungsprobleme (z. B. Behinderung der Atmung durch Rücklage des Unterkiefers)

  • Vermehrte Mundatmung und dadurch Schnarchen und Infektionsanfälligkeit

  • Konzentrationsprobleme durch anhaltende Schmerzen

  • Kopfschmerzen durch verspannte Kiefer- und Nackenmuskeln

5. Hat die Zahnspange auch Nebenwirkungen?

Nach dem Einbau oder auch nach dem Nachjustieren von festen Zahnspangen sind leichte Zahnschmerzen normal. Sie lassen meist nach einigen Tagen nach. Ausserdem werden Lippen und Zunge durch die Fremdgegenstände im Mund irritiert und gereizt.

Ohne sorgfältige Pflege der Zähne nach den Anweisungen der Kieferorthopädin oder des Kieferorthopäden ist das Risiko für Karies erhöht. In seltenen Fällen kann es auch zu einer Entzündung, Wucherung oder Rückbildung des Zahnfleisches kommen. Beim Entfernen der Zahnspange ist eine Beschädigung des Zahnschmelzes möglich.

Solche Nebenwirkungen sind beim Tragen von herausnehmbaren Zahnspangen und Alignern in der Regel geringer, weil die Zähne weiter normal gepflegt werden können – ohne dass die Zahnspange beim Reinigen im Weg ist.

6. Wie lange brauche ich eine Zahnspange?

Die Behandlungsdauer hängt vom Ausmass der Zahn- bzw. Kieferfehlstellung ab. Bei einfachen Korrekturen mit Zahnspange beträgt eine Behandlung im Durchschnitt ein bis zwei Jahre. Selbst nach jahrelanger Therapie dürfen Sie kein perfektes Gebiss erwarten. Die Zahnstellung passt sich nach der Therapie nochmals an.

Eine Behandlungsdauer mittels Alignern ist in der Regel kürzer. Üblich sind hier Behandlungsphasen zwischen sechs Monaten und zwei Jahren.

Der Erfolg einer Zahnspange hängt massgeblich von Ihrer eigenen Mitarbeit ab. Folgende Dinge gilt es bei einer Zahnspange zu beachten:

  1. Eine sorgfältige und regelmässige Reinigung der Zähne ist wichtig, da sich Speisereste schnell in der Zahnspange verfangen.

  2. Kontrolltermine sind einzuhalten, um frühzeitig Probleme zu erkennen und den Erfolg der Behandlung zu überprüfen.

  3. Bei Alignern ist die perfekte Passform ein Muss. Sitzen die Aligner nicht mehr ideal, suchen Sie sofort Ihre Ärztin bzw. Ihren Arzt auf, damit er neue Aligner für Sie bestellt.

  4. Bei Beschädigungen sollten Sie Ihre Zahnspange umgehend in Ihrer Zahnarztpraxis reparieren lassen.

  5. Nach der Therapie mit Zahnspangen und Alignern werden sogenannte Retainer eingesetzt. Sie sind herausnehmbar, sollten aber so lange und oft wie möglich getragen werden, um den Behandlungserfolg zu erhalten.

7. Zahnarzt oder Kieferorthopäde: Worauf muss ich achten?

Die Kieferorthopädie ist ein Teilgebiet der Zahnmedizin und befasst sich mit der Vorbeugung und Behandlungen von Kiefer- und Zahnfehlstellungen. Auf dem Weg zur Kieferorthopädie müssen Zahnärztinnen und Zahnärzte eine vierjährige Fachausbildung machen.

Übrigens: Die Fachausbildung beinhaltet nicht unbedingt eine tiefgehende Ausbildung in der Behandlung mit Alignern. Das Wissen in diesem neuen Fachgebiet müssen sich sowohl Zahnärztinnen und Zahnärzte als auch Kieferorthopädinnen und Kieferorthopäden selbst in Weiterbildungen aneignen. Klären Sie vor einer Behandlung mit Alignern ab, ob der bzw. die Behandelnde über entsprechende Weiterbildungen sowie genügend Erfahrung verfügt.

Tipps zum Kostenvoranschlag

  1. Klären Sie vorab die Kosten mittels eines Kostenvoranschlags ab.

  2. Verlangen Sie Informationen zu den Kosten für:

    • die Behandlungsplanung und für das Erstellen des Kostenvoranschlags

    • das Planen und Einsetzen der Zahnspange

    • mögliche Folgetermine (z. B. Anpassung der Einstellung)

    • das Herausnehmen der Zahnspange

    • das Anfertigen und Einsetzen der Retainer

  3. Hinterfragen Sie den Kostenvoranschlag: Taxpunktwert, Diagnose und empfohlener Behandlungsplan.

  4. Fragen Sie bei Unklarheiten nach oder holen Sie eine Zweitmeinung beziehungsweise einen weiteren Kostenvoranschlag ein.

  5. Überprüfen Sie Ihr Budget. Einzelne Zahnarztpraxen bieten für die Finanzierung von teuren Eingriffen Kredite und/oder Ratenzahlungen an. Vergleichen Sie bei Bedarf Kreditanbieter und deren Zinsen.

8. Zahlt die Krankenkasse Kosten für die Zahnspange?

Im Allgemeinen sind zahnärztliche Behandlungen und Leistungen betreffend Dentalhygiene nicht über die Grundversicherung abgedeckt. Für eine Zahnspange aus ästhetischen Gründen oder ein Bleaching müssen Sie selbst die Kosten übernehmen.

Nur in folgenden Fällen übernimmt die Grundversicherung die Kosten einer Zahnspange:

  • Schwere Erkrankung des Kausystems

  • Zahnbehandlungen, die durch eine andere Krankheit erforderlich werden

Verfügen Sie über eine Zahnzusatzversicherung, übernimmt diese in der Regel die Kosten für die Zahnstellungskorrektur. Beachten Sie jedoch: Die Zusatzversicherungen übernehmen in den meisten Fällen nur eine Behandlung zum Sozialversicherungstarif mit Taxpunktwert 1.0. Wird von der Praxis mit einem Taxpunktwert von 1.2 abrechnet, müssen Sie den Aufpreis selbst zahlen. Klären Sie daher vorgängig mit Ihrer Kieferorthopädiepraxis ab, ob die Behandlung zu einem Taxpunktwert von 1.0 durchführt wird.

Jetzt Zusatzversicherung vergleichen

9. Wie viel kostet eine Zahnspange in der Schweiz?

Die Kosten für eine Zahnkorrektur mit einer Zahnspange variieren je nach Modell. Ein weiterer Faktor ist der Behandlungsaufwand je nach Art der Fehlstellung.

Finden Sie hier die Preise für Zahnspangen von Zahnarztpraxen in der Schweiz, die sich auf kieferorthopädische Behandlungen spezialisiert haben.

Das könnte Sie auch interessieren

Angebot und Kosten durchsichtiger Zahnspangen in Zürich vergleichen

06.04.2023

Arten von Zahnspangen im Vergleich: Welche ist ideal für Sie?

29.03.2023

Was kostet Dentalhygiene in der Schweiz?

07.02.2023

Wie viel kostet Bleaching in der Schweiz?

19.04.2024
Herzlich willkommen! Sie sind jetzt angemeldet.
Zum Benutzerkonto