Reiseapotheke: Das darf auf keinen Fall fehlen

In die Reiseapotheke gehört mehr als nur Insektenspray und Sonnencreme. Je nach Urlaubsziel, Aktivitäten und persönlichem Gesundheitszustand braucht es spezielle Medikamente.

13.06.2018

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Mit der richtigen Reiseapotheke sind Sie in den Ferien auf den Notfall vorbereitet.

iStock.com / Mukhina1

1.Je exotischer die Reise, desto umfangreicher die Mini-Apotheke
2.Daran erkranken Urlauber am häufigsten 
3.Checkliste: Diese Medis müssen in den Koffer
4.Infos für chronisch Kranke
5.Wichtige Dokumente (als Fotokopie)
6.Wichtige Notfallnummern
7.Rechtzeitig um Impfungen kümmern
8.Im Zweifelsfall zum Arzt

Sommer, Sonne, Strand und Meer: Was Entspannung sein soll, ist für unseren Körper manchmal Stress. Denn anderes Klima, ungewohntes Essen und schlechte Hygienebedingungen können krank machen. Eine gut sortierte Reiseapotheke kann aber meist das Schlimmste abwenden.

Zwar kosten manche Arzneimittel in anderen Ländern weniger. Das Problem jedoch: Viele bekannte Präparate sind im Ausland unter einem anderen Namen oder gar nicht erhältlich. Wer dann auf ein Alternativ-Präparat mit anderen Wirkstoffen ausweicht, muss ggf. mit unerwarteten Nebenwirkungen rechnen. Auch Medikamentenfälschungen, z.B. bei Malaria-Präparaten und Antibiotika, sind ein ernstes Problem. Je nach Urlaubsland können ausserdem Sprachprobleme die Beschaffung der nötigen Medikamente erschweren. 

Je exotischer die Reise, desto umfangreicher die Mini-Apotheke

Für eine Reise an einen Ort mit guter ärztlicher Versorgung reicht in der Regel eine Grundausstattung an Arzneimitteln. Viele davon befinden sich bereits in der Hausapotheke und können dieser – nach Kontrolle des Haltbarkeitsdatums – entnommen werden. Welche Medikamente darüberhinaus wichtig sind, richtet sich nach...

  • Reiseziel (z.B. Südeuropa, Tropen)

  • Reiseweg (z.B. Flugzeug, Auto)

  • Reisedauer

  • geplanten Aktivitäten (z.B. Sportarten)

  • Alter der Teilnehmer (z.B. Kinder, Senioren)

  • bestehenden oder chronischen Erkrankungen

Daran erkranken Urlauber am häufigsten 

Sonnenstiche und Magen-Darm-Erkrankungen gehören zu den häufigsten zehn Reisekrankheiten.

Hier finden Sie die Top Ten:

Checkliste: Diese Medis müssen in den Koffer

Wer in die Ferien geht, sollte sich auf folgende gesundheitliche Probleme mit den angegebenen Mitteln vorbereiten:

Hautirritationen

  • Sonnenschutzmittel (mind. LSF 30)

  • Mittel gegen Sonnenbrand (Après-Soleil)

  • Insektenspray (DEET, ggf. Moskitonetz)

  • Mittel gegen Insektenstiche (Gel, Roll-on)

  • Mittel gegen Ekzeme

Erkältung

  • Mittel gegen Husten (Antitussivum)

  • Mittel gegen Schnupfen (abschwellender Nasenspray)

  • Halsschmerzen (Halswehlutschtabletten)

Magen-Darm-Beschwerden

  • Mittel gegen Durchfall (Elektrolytpräparat, Probiotikum)

  • Mittel gegen Verstopfung 

  • Mittel gegen Übelkeit, Erbrechen, Reisekrankheit

Allergien

  • Antihistaminika (z.B. Nasenspray)

  • Antiallergische Salbe (z.B. bei Sonnenallergie)

Prellungen und Verstauchungen

  • Kältesprays und Salben (z.B. Sportsalbe)

  • Cold-Hot-Pack

Schmerzen und Fieber

  • Fieberthermometer

  • Schmerz- und fiebersenkendes Mittel (z.B. Paracetamol, Ibuprofen)

Venenprobleme (Thrombosen), insbesondere bei langen Flugreisen

  • Kompressionsstrümpfe

  • Venengel

  • Heparinspritzen

Verletzungen

  • Desinfektionsmittel für die Haut

  • Wund- und Heilsalbe

  • Verbandsmaterial

  • Pinzette, Schere, Zeckenzange, Handdesinfektion, sterile Handschuhe

Je nach persönlicher Anfälligkeit, Aktivitäten und Ferienregion:

  • Ohrentropfen (z.B. beim Tauchen)

  • Augentropfen (z.B. bei trockener Kabinenluft; künstliche Tränen)

  • Mittel gegen Reise- oder Seekrankheit (z.B. beim Segeln)

  • Mittel gegen Bergkrankheit (z.B. bei Höhenwanderungen)

  • Antibiotika (bei spezieller Neigung z.B. Harnwegsinfektionen; ggf. Breitspektrum-Antibiotikum)

  • Blasenpflaster (z.B. bei Wanderungen)

  • Quallen-Notfallset (z.B. Wassersport)

  • Malaria-Medikamente bei Aufenthalt in Endemiegebiet (Malaria-Notfallbehandlung)

Nicht vergessen darf man auch Medikamente zur Empfängnisverhütung und/oder Kondome. Welche Medikamente für Sie persönlich und Ihr Urlaubsziel ausserdem wichtig sind, kann Ihnen Ihr Apotheker oder Hausarzt sagen. 

Tipp: Kaufen Sie wegen der Bruchgefahr lieber Tabletten oder Dragees statt Tropfen oder Säfte. Auch Schmerz- und Fieberzäpfchen eignen sich für unterwegs weniger gut als Salben und Cremes, da sie bei höheren Temperaturen schnell schmelzen und unbrauchbar werden. Gerade in warmen Regionen sollte man daran denken, die Reiseapotheke möglichst kühl (z.B. in einer Kühltasche) aufzubewahren. 

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Infos für chronisch Kranke

  • Medikamente, die regelmässig eingenommen werden müssen, für die gesamte Feriendauer mitnehmen (z.B. bei Asthma, hohem Blutdruck oder Diabetes).

  • Einen Teil der benötigten Medikamente im Handgepäck transportieren. So ist man auch bei unvorhergesehenen Problemen wie Kofferverlust auf der sicheren Seite.

  • Ggf. wegen der Zeitverschiebung auf Einnahmezeitpunkte und -rhythmen achten.

Wichtige Dokumente (als Fotokopie)

  • Ärztliche Rezepte

  • Impfausweis

  • Versichertenkarte

  • Allergiepass

  • Medikamentenplan

  • Versicherungsausweise

Wichtige Notfallnummern

  • Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst

  • (Auslands-)Krankenversicherung

  • REGA

  • Botschaft

Rechtzeitig um Impfungen kümmern

Insbesondere bei exotischen Urlaubszielen (Subtropen, Tropen) sollten Sie sich über die dort grassierenden Infektionskrankheiten (z.B. Malaria, Gelbfieber, Hepatitis A und B) sowie die empfohlenen oder obligatorischen Prophylaxen und Impfungen informieren. Je nach Impfung kann es ein paar Wochen dauern, bis der Impfschutz vollständig aufgebaut ist. Vereinbaren Sie daher rechtzeitig einen Termin bei Ihrem Arzt, der Sie auch über Ihren existierenden Impfschutz (z.B. Tetanus, Kinderlähmung) aufklären kann. Länderempfehlungen und reisemedizinische Informationen finden Sie auch bei Safetravel.

Im Zweifelsfall zum Arzt

Auch wenn Sie eine noch so perfekte Reiseapotheke dabei haben, kann es sein, dass die Medikamente nicht anschlagen. Quälen Sie sich in diesem Fall nicht zu lange mit einer Krankheit herum, sondern suchen Sie einen Arzt auf. Umso besser, wenn Sie für diesen Fall über eine gute Auslandskrankenversicherung verfügen.

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Zu guter Letzt: Wer dennoch Medikamente im Ausland kaufen muss, sollte unbedingt Quittungen und Verpackungen aufbewahren und dem Hausarzt vorlegen. Ggf. können diese rückwirkend bei der Krankenkasse eingereicht werden.

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