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22.01.2020
Bild: iStock / scyther5
Der Schädel brummt, die Glieder schmerzen, das Fieber steigt – typische Symptome einer Grippe. Doch mit der Grippeimpfung tun sich viele schwer. Comparis erklärt die Vor- und Nachteile der Grippeimpfung.
Jedes Jahr die gleiche Frage: Soll ich mich gegen Grippe impfen lassen oder nicht:
So schieben viele die Entscheidung beiseite oder warten, bis der ideale Zeitpunkt für eine Impfung (Mitte Oktober bis Mitte November, Impfung kann aber auch später nachgeholt werden) vorüber ist.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) berichtet zwischen Oktober und April wöchentlich zum Stand von grippeähnlichen Erkrankungen in der Schweiz. So sollen Bevölkerung und Ärzteschaft rechtzeitig über das Eintreffen der Grippewelle informiert werden. Eine Grippewelle oder Epidemie besteht bei 69 Grippeverdachtsfällen auf 100'000 Einwohner.
Kein merklicher Anstieg bei Anzahl produzierter Impfdosen
Laut BAG stehen in der Grippesaison 2019/2020 in der Schweiz ungefähr 1,21 Millionen Impfdosen zur Verfügung. Diese Zahl ist vergleichbar mit den Produktionen der letzten Jahre. Am meisten Impfdosen wurden im Jahr 2006 (1,39 Millionen) geliefert. Seither sind die Zahlen keinen grossen Schwankungen unterlegen.
Unbewusste Ansteckung
Das Problem: Impfmuffel gefährden nicht nur sich selbst, sondern auch andere. Viele der Infizierten bemerken die eigene Erkrankung nicht oder nehmen sie als leichte Erkältung wahr. Indem sie weiter öffentliche Verkehrsmittel nutzen, zur Arbeit oder ins Kino gehen, verbreiten sie die Viren unwissentlich – auch an Risikogruppen wie Schwangere oder Senioren.
Was ist der Unterschied zwischen einer echten Grippe und einer Erkältung?
Erkältung (grippaler Infekt) | Grippe (Influenza) | |
---|---|---|
Krankheitsbeginn | langsame Verschlechterung | plötzliche und starke Beschwerden |
Fieber | geringe Temperaturerhöhung | Anstieg auf 38 bis 41 Grad |
Kopfschmerzen | dumpf bis leicht | stark bis bohrend |
Husten | geringer Hustenreiz, häufig schleimig | zu Krankheitsbeginn trockener Reizhusten, oft schmerzhaft |
Appetit | meist vorhanden | kaum |
Müdigkeit | Mattheitsgefühl | starke Abgeschlagenheit, Schwächegefühl |
Gliederschmerzen | gering | starke Muskel- und Gelenkschmerzen |
Schnupfen | anfangs häufiges Niesen, dann verstopfte und/oder laufende Nase | teilweise verstopfte und/oder laufende Nase |
Dauer | drei bis sieben Tage | sieben bis 14 Tage |
Zeitpunkt | ganzjährig | Oktober bis April |
Wer sollte sich impfen lassen?
Folgende Personen sollten sich gegen Grippe impfen lassen:
Wie oft muss ich mich gegen Grippe impfen lassen?
Der Schutz einer Grippeimpfung hält in der Regel etwa vier bis sechs Monate an. Für die saisonale Grippewelle in den Wintermonaten müssen Sie die Impfung deshalb jährlich auffrischen. Allerdings verändern sich Grippeviren stetig und sind deshalb von Saison zu Saison unterschiedlich. Daher muss der Impfstoff für jede Grippewelle wieder von Neuem angepasst werden.
Die Nachteile der Grippeimpfung
Impfen schützt – wenn auch nicht zu 100 Prozent. Doch warum sträuben sich so viele Menschen gegen die Grippeimpfung? Der Impfschutz ist zum einen eingeschränkt. Eine Masernimpfung verhindert den Ausbruch der Krankheit zu fast 100 Prozent. Die Grippeimpfung wirkt demgegenüber nur zu rund 60 Prozent. Das liegt daran, dass sich das Grippevirus nach Herstellung des Impfstoffes im Februar noch verändern kann. Ist das der Fall, schützt die Impfung mal mehr und mal weniger gut. Ausserdem wirken nicht alle Grippeimpfstoffe gegen die neusten Grippeviren.
Zum anderen sprechen die möglichen Nebenwirkungen gegen eine Impfung:
Schwere Nebenwirkungen sind äusserst selten und um ein Vielfaches seltener als das Risiko ernsthafter Komplikationen bei einer Grippekrankheit.
Trotz des eingeschränkten Infektionsschutzes ist eine Impfung nicht wirkungslos. Gemäss Fachleuten verläuft die Krankheit bei geimpften Personen weniger heftig und seltener mit Komplikationen.
Warum sollte ich mich impfen lassen?
Sich selbst und andere schützen: Die Impfung schützt die Mehrheit der geimpften Personen vor einer Grippeerkrankung und deren Folgen. Sie vermeidet ausserdem die (unwissentliche) Ansteckung von Mitmenschen (u.a. Risikogruppen wie Schwangere oder chronisch Kranke).
Weniger Risiko für schwerwiegende Komplikationen: Sekundärinfektionen des grippe-geschwächten Körpers werden verhindert. Sie entstehen durch Bakterien und sind teils gefährlicher als die ursprüngliche Krankheit. Vor allem in den Risikogruppen verhindert die Impfung schwere Krankheitsverläufe.
Keine Tage im Bett oder gar im Spital: Eine echte Grippe dauert bis zu zwei Wochen, z.T. sogar länger. Kommen Komplikationen wie eine Lungenentzündung hinzu, kann ein Spitalaufenthalt nötig sein.
Aufwand und Kosten für die Impfung sind geringer als bei einer Grippeerkrankung: Eine Grippeimpfung verhindert teure Spitalaufenthalte und krankheitsbedingte Ausfälle. Am nationalen Grippeimpftag Anfang November bieten Hausarztpraxen und viele Apotheken ohne Voranmeldung eine Grippeimpfung an. Die Kosten: 30 bis 40 Franken. Bei Personen mit besonderem Risiko zahlt die Krankenversicherung, sofern die Franchise erreicht wurde. Am Arbeitsplatz werden die Kosten oft vom Arbeitgeber übernommen.
Weniger Angst vor Ansteckung: Wer sich impfen lässt, muss während der Grippesaison weniger Angst vor öffentlichen Verkehrsmitteln, Einkaufszentren, Konzerthallen oder Familienfeiern etc. haben – und kann das Leben «in vollen Zügen» geniessen.
Wie kann ich mich im Alltag vor der Grippe schützen?
Mit einfachen Massnahmen können Sie sich im Alltag - neben der Grippeimpfung – vor einer Übertragung der gefährlichen Viren schützen.
Wer sich trotz allem nicht impfen lassen möchte, sollte wenigstens die einfachsten Hygienemassnahmen wie Händewaschen oder in ein Taschentuch niesen beherzigen – und bei ersten Krankheitszeichen aus Rücksicht auf seine Mitmenschen zu Hause bleiben. Empfehlenswert sind ausserdem diese Hausmitteltipps bei Erkältungsbeschwerden.
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