In 9 Schritten zur neuen Hypothek

Rückt der Traum vom Eigenheim näher? Dann sollten Sie sich um eine Hypothek kümmern. Welche Strategie ist die beste? Mit Comparis kommen Sie in 9 Schritten zur neuen Hypothek.

12.11.2021

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Was Sie beim Abschluss einer neuen Hypothek beachten sollten.

iStock / andresr

1.Schritt 1: Klären Sie Ihre Wohnbedürfnisse rechtzeitig ab
2.Schritt 2: Beobachten Sie die Zinsen
3.Schritt 3: Informieren Sie sich über Finanzierungsstrategien Ihres Eigenheims
4.Schritt 4: Vergleichen Sie die Hypotheken
5.Schritt 5: Punkten Sie mit einem überzeugenden Dossier
6.Schritt 6: Verhandeln
7.Schritt 7: Suchen Sie einen Finanzpartner
8.Schritt 8: Schliessen Sie die neue Hypothek ab
9.Schritt 9: Nach dem Kauf ist vor der Refinanzierung

Die derzeit tiefen Zinsen befeuern den Wunsch nach einem Eigenheim. Das Traumobjekt will aber solide finanziert sein. Mit dem Abschluss einer Hypothek gehen Sie in der Regel eine mehrjährige Bindung mit der Bank ein. Beachten Sie darum folgende Punkte vor der Unterschrift.

Schritt 1: Klären Sie Ihre Wohnbedürfnisse rechtzeitig ab

Soll es ein neues Haus im Grünen sein? Oder reicht eine Dreizimmerwohnung in der Stadt? Klären Sie zuerst Ihre Wohnbedürfnisse. Machen Sie den Test: Sind Sie eher der Miet- oder Kauftyp? Comparis bietet Orientierungshilfe. Je mehr man sich selber mit der Materie befasst, desto selbstsicherer kann man in späteren Beratungsgesprächen auftreten – und notfalls mit Fachkenntnissen Paroli bieten. Haben Sie bereits eine Hypothek? Dann stellen sich andere Fragen.

Schritt 2: Beobachten Sie die Zinsen

Je tiefer der Hypothekarzinsen, desto geringer die Wohnkosten. Verfolgen Sie deshalb regelmässig die Zinsentwicklung der Anbieter. Sie werden feststellen: Die angebotenen Hypothekarzinsen bewegen sich nicht gleichmässig nach unten oder oben. Gewisse Anbieter stechen mit besonders attraktiven Zinskonditionen heraus.

Schritt 3: Informieren Sie sich über Finanzierungsstrategien Ihres Eigenheims

Mit dem Hypothekenrechner können Sie in einem ersten Schritt Ihre Tragbarkeit und die Belehnung berechnen lassen. Grundsätzlich geht es um Folgendes: Wie viel Eigenmittel und Einkommen benötigen Sie für Ihre Wunschimmobilie? Als Faustregel gilt: Sie benötigen mindestens 20 Prozent Eigenmittel. Die Eigenmittel können dabei aus verschiedenen Quellen stammen. Mindestens 10 Prozent müssen Sie daraus aber mit Mitteln ausserhalb der beruflichen Vorsorge bestreiten. Und: Die jährlichen Wohnkosten dürfen 33 Prozent Ihres Bruttoeinkommens nicht übersteigen.

Niemand macht gerne Schulden. Dennoch ist eine möglichst tiefe Hypothek (bzw. Belehnung) nicht immer die beste Lösung. Denn die Höhe der Hypothek wirkt sich nicht nur auf die Zinsbelastung aus, sondern hat auch steuerliche Folgen. So lassen sich die Schuldzinsen von den Steuern absetzen. Zusätzlich reduziert sich das Vermögen um die Höhe der Hypothek. Wer sein Haus vollständig abzahlt, bezahlt zwar keine Hypothekarzinsen, muss aber wegen des Eigenmietwerts höhere Einkommenssteuern in Kauf nehmen.

Beachten Sie zudem, dass ein Hauskauf auch unvorhergesehene Kosten mit sich bringen kann. Das können beispielsweise neue Möbel sein, veränderte Mobilitätsbedürfnisse (z.B. ein Zweitauto) sowie Renovationen oder Reparaturen an der Immobilie. Deshalb sollten Sie nach dem Kauf der Liegenschaft und den damit verbundenen weiteren Kosten noch mindestens fünf Prozent des Liegenschaftswerts in flüssigen Reserven auf der Seite haben.

Lassen Sie sich rechtzeitig beraten

Schritt 4: Vergleichen Sie die Hypotheken

Dann wählen Sie das passende Hypothekarmodell. Grundsätzlich haben Sie die Wahl zwischen einer Hypothek mit einer festen Laufzeit und fixem Zinssatz, einer Libor/Saron-Hypothek oder einer variablen Hypothek. Sie können diese Hypothekartypen auch kombinieren. Finden Sie Ihre persönliche Strategie für Ihre Lebenssituation und Risikoneigung.

Schritt 5: Punkten Sie mit einem überzeugenden Dossier

Auch ein in vollständiges und übersichtliches Dossier trägt positiv zur Bankverhandlung bei. Ihr Kundenberater wird es Ihnen danken und sich besser auf die wirklich wichtigen Fragen konzentrieren können. Gleichzeitig werden Sie von den Finanzinstituten als Verhandlungspartner ernster genommen. Was ins Dossier gehört, finden Sie in unserer Unterlagen-Checkliste.

Schritt 6: Verhandeln

Verhandeln gehört im Hypothekargeschäft dazu, denn wie der Name «Richtzins» bereits sagt: Die ausgeschriebenen Hypozinsen sind nicht fix – es besteht Verhandlungsspielraum. Geben Sie sich nicht mit dem erstbesten Angebot zufrieden und schliessen Sie Ihre Hypothek nicht vorschnell ab. Nur schon eine Zinsdifferenz von 0,2 Prozent bei zehn Jahren Laufzeit und einem Hypothekarvolumen von 500'000 Franken bedeutet eine Ersparnis von 10'000 Franken. 

Schritt 7: Suchen Sie einen Finanzpartner

Trotz des offensichtlichen Sparpotenzials wählen 70 Prozent der Hypothekarnehmer die Hausbank zur Finanzierung ihres Eigenheims. Und nur gerade jeder Zehnte schliesst nicht bei einer Bank ab – obwohl alternative Anbieter oft günstigere Konditionen bieten. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von comparis.ch. Nicht nur Banken sprechen Hypotheken. Auch Pensionskassen, Versicherungen und Anlagestiftungen bieten Hypotheken an. Die Finanzierungskonditionen der Anbieter unterscheiden sich teils deutlich. Sichten Sie deshalb Offerten verschiedener Anbieter und lassen Sie sich von einer unabhängigen Hypothekarfachperson beraten. Unabhängige Hypothekarspezialisten und -spezialistinnen kennen die Finanzierungskonditionen der Anbieter im Detail und sind oft in der Lage, bessere Angebote zu erwirken. Wichtig: Gehen Sie die Suche nach Ihrem Finanzierungspartner frühzeitig an.

Schritt 8: Schliessen Sie die neue Hypothek ab

Haben Sie Ihre Traumimmobilie gefunden? Haben Sie die passende Finanzierungsstrategie definiert? Haben Sie einen möglichen Finanzierungspartner gefunden? Dann steht dem Vertragsabschluss nichts mehr im Weg. Hypothekarverträge sind in der Regel zugunsten der Bank formuliert. Deshalb sollten Sie als Hypothekarnehmer das Kleingedruckte genau lesen. Unabhängige Hypothekarspezialisten stehen Ihnen auch hier zur Seite. Damit der Kaufvertrag gültig ist, muss er notariell beurkundet sein. Informieren Sie sich hierzu bei ihrer Gemeinde oder dem Kanton, wie die Notariate organisiert sind.

Schritt 9: Nach dem Kauf ist vor der Refinanzierung

Denken Sie daran: Etwa eineinhalb Jahre vor Ablauf der laufenden Hypothek sollten Sie sich mit der Refinanzierung befassen. Ein Wechsel des Anbieters kann sich finanziell lohnen. Auch eine Festhypothek muss – trotz festgesetztem Enddatum – gekündigt werden. Wenn Sie nicht aktiv werden, wird Ihre auslaufende Festhypothek in den meisten Fällen in eine (teurere) variable Hypothek umgewandelt. Auch können Sie dann nicht umgehend zu einem günstigeren Anbieter wechseln. Schauen Sie sich deshalb noch heute Ihren Vertrag (Kündigungsfrist) an und setzen Sie sich eine Erinnerung in Ihre Agenda, die früh genug vor dem Kündigungstermin liegt.

Dieser Artikel wurde erstmals produziert am 09.01.2021

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